Collection Baccara Band 0290
Schlüsselbein, das vom tiefen Ausschnitt des Hochzeitskleides enthüllt wurde. Obwohl ihre Welt gerade zusammenbrach, reagierte Belinda unwillkürlich auf seine Berührung, und ein leichtes, lustvolles Zittern durchzog ihren Körper.
„Du weißt, dass zwischen uns mehr ist, viel mehr.“
„Das heißt, du hast nichts dagegen, wenn ich meine eigene Karriere weiterverfolge und zum Beispiel die Gartensendung im Fernsehen mache, die man mir angeboten hat?“, bohrte sie nach, aber noch bevor er etwas erwiderte, wusste sie, wie die Antwort ausfallen würde.
„Dafür wirst du kaum Zeit haben. Du wirst zu beschäftigt sein. Mit mir. Und mit der Lodge.“
Ihr Blut schien sich in Sekunden in Eis zu verwandeln. Also war sie wirklich nur eine gute Investition für ihn. Eine perfekte Ergänzung für das perfekte Leben, das er sich erschaffen hatte. Ein Leben zwischen den Reichen und Schönen, für das er von allen beneidet wurde, die sich den Luxus, den die Tautara Lodge bot, nicht leisten konnten. Eine Welt, in der sie nichts weiter war als ein schönes Schmuckstück.
Sie war ein Einrichtungsgegenstand, keine Ehefrau.
Eine Geliebte, die nicht geliebt wurde.
„Das werde ich nicht tun.“ Belinda presste die Worte mit einem Schluchzen heraus, während sie all ihre Träume von einer glücklichen Zukunft zerbrechen sah. Sie raffte ihr weites Kleid zusammen und rannte an den beiden Männern vorbei. „Es ist vorbei. Ich werde nicht bei dir bleiben.“
Ihr Vater und Luc standen wie vom Donner gerührt da, als sie durch eine Seitentür des Ballsaales hinausstürmte. Für das Hotel am See war der Hochzeitsempfang eines der wichtigsten Ereignisse der Saison. Die zahlreichen illustren Gäste standen beisammen, aßen, tranken und tanzten. Niemand bemerkte die Braut, die fluchtartig den Saal verließ. Belinda lief durch das Foyer des Hotels zum Haupteingang. Draußen stand Lucs glänzender Porsche Carrera mit laufendem Motor.
Sie stürmte auf die offene Tür des Sportwagens zu und schob den üppigen weißen Stoff ihres Kleides zusammen, während sie auf dem Fahrersitz Platz nahm. Sie zog die Tür zu, legte den ersten Gang ein und trat aufs Gaspedal.
Plötzlich, wie aus dem Nichts, stand Luc vor ihr. Belinda versuchte zu bremsen, aber die dünne Sohle ihres Schuhs rutschte von der Bremse ab und erneut aufs Gaspedal. Sie schrie auf, als das Auto einen Satz nach vorne machte und ein hässlicher Aufprall zu hören war. Sie hatte den Mann angefahren, den sie noch immer liebte, obwohl er gerade ihr Herz gebrochen hatte. Sein Körper rollte über den Wagen und fiel auf den Kies der Einfahrt.
Entsetzt riss sie das Steuer herum, um ihn nicht noch weiter zu verletzen. Ihr Absatz blieb in den Falten ihres Kleides hängen, als sie zu bremsen versuchte. Die rankenumwucherte Mauer war das Letzte, was sie vor dem Aufprall sah.
9. KAPITEL
Der lähmende Schock, der sie während der Erinnerung an die Ereignisse der Hochzeitsnacht in seinem Bann gehalten hatte, ließ langsam nach. Der dumpfe Schmerz in ihrem Herzen blieb jedoch. Wie hatte sie nur so blind sein können? Ihr ganzes Leben lang war sie sicher gewesen, dass sie nur aus Liebe heiraten würde. Und das hatte sie getan. Sie hatte Luc mit jeder Faser ihres Herzens geliebt – und tat es noch immer. Das machte die ganze Geschichte umso schmerzlicher.
Er hatte sie doppelt betrogen. Nicht nur durch sein bereitwilliges Eingeständnis, dass er sie nie geliebt hatte, sondern auch weil es für ihn keine große Rolle zu spielen schien, dass sie sich an die Wahrheit erinnerte. Er erwartete, dass ihr Leben einfach so weiterging wie vorher.
Mühsam erhob sich Belinda und schloss die Tür. Sie ließ sich auf die breite Ledercouch sinken und zog die Knie an. Ihr Körper schmerzte, und sie war völlig erschöpft. Sie konnte sich jetzt an alles erinnern. Ihre erste Begegnung mit Luc, die Nacht, in der er um ihre Hand angehalten hatte. Jede Erinnerung war bittersüß, überschattet von dem Wissen, dass sie für ihn nichts anderes als ein Geschäftsprojekt mit kleinen Extras war.
Kein Wunder, dass sie in der Klinik zuerst so heftig auf ihn reagierte, und kein Wunder, dass ihr Vater sich so seltsam benahm.
Sie hatte in den vergangenen Tagen ein falsches Leben geführt. Sie war von ihrem Mann und ihrem Vater verraten worden, und nun saß sie gefangen in einem goldenen Käfig in dem luxuriösen Königreich, das Luc sich erschaffen hatte. Auf keinen Fall konnte sie ihn verlassen, da das Leben ihrer
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