Collection Baccara Band 0290
erkennen müssen. Die Warnsignale, die ihr verraten hätten, dass sie einer Illusion verfallen war, als sie ihn heiratete. Mit diesem Wissen würde sie von nun an leben müssen.
Auch als er sie in seine Arme schloss, spürte Luc die Leere in ihrem Inneren, die in seinem eigenen Herzen nachhallte. Sie schien ihre Liebesnächte zu genießen, aber er hatte das Gefühl, dass sie sich jedes Mal ein Stück weiter von ihm entfernte, und das konnte er kaum ertragen. Er wollte sie zurück. Alles von ihr. Ihren Körper und ihre Seele.
Heute ließ er sich besonders viel Zeit. Er wollte dafür sorgen, dass sie genauso nach ihm verlangte wie er nach ihr. Er wollte sie so erregen, dass sie zu ihm zurückfand, damit es wieder so wurde wie vorher – als sie ihn geliebt hatte.
Als er sich schließlich zwischen ihre Schenkel schob und noch einen Augenblick verharrte, war sie schon kurz vor dem Höhepunkt. Ihre Augen waren geschlossen, und sie gab sich seinen Liebkosungen hin. Während er langsam in sie eindrang, umfasste sie seine Schultern fester, und er genoss ihre Berührung. Das Wissen, dass er die größte Lust in ihr hervorrufen und ihr einen überwältigenden Höhepunkt bescheren konnte, war aber plötzlich nur noch ein schmerzhafter Kontrast zu der Distanziertheit ihrer Beziehung.
Im Mondlicht, das über ihr Bett fiel, konnte er deutlich sehen, wie ihr Körper unter den Wellen ihres Orgasmus erschauerte. Er konnte sehen, dass sie die Augen weiter geschlossen hielt und den Kopf auf dem Kissen zur Seite drehte, fast so, als könnte sie es nicht ertragen, dass er es war, der ihr diese Lust bereitet hatte.
Obwohl er ihre Hitze noch immer spürte, hielt er inne. Er mochte vielleicht ihren Körper besitzen, aber ihr Herz und ihre Seele hatte er verloren. Bei diesem Gedanken krampfte sich etwas in seinem Inneren schmerzlich zusammen. Ohne seinem Körper die Erfüllung zu gönnen, zog er sich zurück. Als er sie auf die Halsbeuge küsste, zitterte Belinda leicht, aber dieses Mal war ihre Reaktion auf seine Liebkosung keine Genugtuung für ihn.
Luc rollte sich auf die Seite. Zwischen ihnen lagen nur wenige Zentimeter, aber ihm kam es vor, als würde ein ganzer Ozean sie voneinander trennen. Während Belindas Atemzüge tiefer und regelmäßiger wurden und sie langsam einschlief, lag er wach. Schließlich stand er auf, warf sich seinen Bademantel über und verließ das Schlafzimmer.
Am nächsten Morgen machte Belinda sich fertig, um mit ihren Gästen im Hubschrauber nach Taupo zu fliegen. Dort erwartete ein Privatjet die Familie für den ersten Abschnitt ihrer Reise zurück nach Europa.
Sie hatte einen Arzttermin, es war Zeit für ihre Dreimonatsspritze. Auch wenn sie an diese lieblose Ehe gebunden war, wollte sie die zerstörerische Atmosphäre auf keinen Fall einem Kind zumuten. Sie griff nach ihrer Tasche und wollte gerade die Suite verlassen, als Luc hereinkam.
„Manu sagt, du würdest mit nach Taupo fliegen.“
„Ja. Ich habe dort ein paar Dinge zu erledigen.“
„Was für Dinge?“
„Einige Einkäufe.“ Sie hatte nicht vor, ihm von ihrem Arzttermin zu erzählen, denn vermutlich würde er sofort darauf bestehen, dass sie ihn absagte.
„Ich brauche dich aber heute hier.“
Belinda seufzte. „Luc, ich werde mittags wieder zurück sein, ganz bestimmt.“
„Ich werde Jeremy sagen, dass du nicht mitfliegst. Wir müssen etwas besprechen.“ Er griff nach seinem Handy.
Nachdenklich rieb sich Belinda die Stirn. Wie viel konnte sie ihm erzählen? „Ich habe einen Termin, den ich nicht absagen möchte, aber wenn ich meine Einkäufe verschiebe, kann ich in zwei Stunden wieder hier sein.“
Luc hielt inne, das Telefon in der Hand. Er hob den Kopf und sah sie eindringlich an. „Einen Termin? Was für einen Termin?“
„Einen Arzttermin, wenn du es so genau wissen willst.“ Sie lachte, um die Situation zu entspannen.
„Hast du etwa wieder Kopfschmerzen? Warum hast du mir nichts davon gesagt? Du solltest nicht in Taupo zu einem Arzt gehen, wir werden nach Auckland zu deinem Neurologen fliegen.“
„Nein, nein, darum geht es nicht. Es ist nichts Besonderes. Nur eine Routineuntersuchung, Frauengeschichten.“
„Frauengeschichten“, wiederholte er mit dumpfer Stimme. „Du meinst Verhütung.“
„Ja, genau. Es ist Zeit für meine Injektion. Ich weiß, dass wir vor der Heirat darüber gesprochen haben, dass wir vielleicht eine Familie gründen wollen, wenn die drei Monate um sind, aber unter diesen Umständen
Weitere Kostenlose Bücher