Collection Baccara Band 0290
wissen wollte.
Sie klopfte an die Tür und trat ein. Luc erhob sich und blieb einen Moment hinter seinem Schreibtisch stehen, sein Gesicht war blass, die Narbe trat deutlich hervor. Als er auf sie zukam, schien auch sein Hinken stärker ausgeprägt als sonst. An der Bar goss er zwei Gläser Wein ein und reichte ihr eins.
„Hier, bitte. Ich glaube, das werden wir brauchen“, sagte er.
Belinda nahm das Glas entgegen und sah ihn neugierig an. Was meinte er damit?
Luc wies auf die beiden Ledersessel, die am Fenster standen, und sie setzten sich. Belinda nippte an ihrem Wein und beobachtete ihn. Er sah ungewohnt erschöpft und blass aus.
„Also, worüber wolltest du mit mir sprechen, Luc?“, fragte sie, als er stumm blieb. „Geht es um die nächsten Gäste?“ Sie holte tief Luft. „Oder hast du dir überlegt, wie du es anstellst, dass ich gegen meinen Willen dein Kind bekomme?“
Er zuckte bei ihren Worten zusammen und stand abrupt auf. Mit dem Rücken zu ihr trat er ans Fenster. Als er sprach, war seine Stimme ruhig, aber an der Art, wie er seinen Gehstock umklammerte, konnte sie erkennen, wie angespannt er war.
„Nein, weder noch“, sagte er. „Ich lasse dich gehen.“
„Gehen?“, wiederholte sie. Meinte er damit einen neuen Termin beim Arzt?
„Ja, ich habe mit Jeremy vereinbart, dass er dich nach Auckland fliegt, sobald unser Gespräch hier beendet ist. Ein Auto bringt dich dann zum Haus deiner Eltern. Die Haushälterin erwartet dich, ich habe sie informiert.“
„Aber was ist mit dem Geld, das mein Vater dir schuldet?“ Panik durchfuhr sie. Nach allem, was sie wusste, konnten sie weder die Behandlung ihrer Mutter abbrechen, noch war ihr Vater imstande, das Geld aufzubringen, um seine Schulden zu begleichen. Was hatte Luc vor?
Er ging zu seinem Schreibtisch, griff nach einer Reihe von Papieren und reichte sie ihr. „Hier sind alle Unterlagen. Das sind nur Kopien, aber ich habe veranlasst, dass die Originale morgen in das Haus deiner Eltern gebracht werden. Du solltest sie dann von deinem Anwalt prüfen lassen. Du kannst jede Änderungen einfügen, die du willst. Ich werde alles unterschreiben.“
Belinda schaute auf die Papiere in ihrer Hand. Als sie sah, dass es eine Trennungsvereinbarung war, erstarrte sie. Schnell blätterte sie weiter, in ihrer Abfindung war die Summe enthalten, die ihr Vater Luc schuldete und die weitaus höher war, als sie bisher vermutet hatte.
„Aber das ist unglaublich viel Geld. Du kannst es dir nicht leisten, darauf einfach zu verzichten“, sagte sie.
„Glaub mir, das kann ich.“ Luc ließ sich auf den Stuhl sinken und griff nach seinem Weinglas. „Es ging mir nie ums Geld. Es ging immer nur um dich. Ich habe einen Fehler gemacht, als ich dachte, ich könnte dich ohne Liebe heiraten. Ich habe dich getäuscht, und das tut mir leid.“
Belinda konnte ihn nur stumm ansehen. Sie umfasste ihr Glas so fest, dass sie Angst hatte, es würde gleich zerbrechen, trotzdem war sie nicht in der Lage, ihren Griff zu lösen.
Luc sah sie an, seine Augen waren kühl und ausdruckslos, dennoch schien sein Blick förmlich auf ihrer Haut zu brennen, so eindringlich musterte er sie.
„Und damit ist es vorbei.“ Seine Stimme war heiser. „Manu hat ein paar deiner Sachen zusammengepackt, den Rest wird er dir nachschicken. Jeremy wartet am Landeplatz auf dich.“
Er stand auf und griff nach ihrer Hand. Für einen verwirrten Augenblick glaubte sie schon, er werde sie schütteln, als hätten sie gerade einen erfolgreichen Geschäftsabschluss hinter sich gebracht, aber er hob sie an seine Lippen und küsste ihre Finger, dann ließ er sie wieder los.
„Geh jetzt“, sagte er und drehte sich um.
Mit zitternden Beinen erhob sie sich und stellte vorsichtig ihr Glas auf den Tisch. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, und es gab auch nichts mehr zu sagen. Sie konnte gehen. Das hatte sie gewollt, seit ihre Erinnerung zurückgekehrt war. Ohne sich umzusehen, verließ sie das Büro und ging durch die Eingangshalle der Lodge hinaus zum Landeplatz. Tatsächlich, dort stand bereits der Hubschrauber mit laufendem Motor, um sie fortzubringen, fort von Tautara, fort von Luc.
Manu hatte gerade den letzten Koffer eingeladen, als sie auf ihn zuging. Sein Blick war betrübt, und Belinda wusste nicht, was sie zu ihm sagen sollte, aber dann breitete er die Arme aus, und sie erwiderte dankbar seine Umarmung.
„Ich werde euch vermissen“, sagte sie schließlich, als er ihr in die Kabine des
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