Collection Baccara Band 0290
…“ Sie sprach nicht weiter.
„Welche Umstände? Könntest du das etwas näher erläutern?“
„Luc, ist das wirklich nötig? Es ist doch wohl klar, dass wir nicht einmal darüber nachdenken werden, Kinder zu haben. Ein Kind braucht ein richtiges Zuhause, Eltern, die einander lieben. Wir beide wissen, dass davon ja wohl nicht die Rede sein kann. Es wäre grausam, ein Kind zu bekommen.“ Für uns alle , setzte sie in Gedanken hinzu. „Ich denke, das ist wirklich kein guter Zeitpunkt, um darüber zu sprechen. Der Hubschrauber wartet.“
Luc sagte nichts. Er griff nach seinem Handy und wählte eine Nummer. „Jeremy? Mrs. Tanner wird nicht mitfliegen. Nein, genau. Du kannst jetzt sofort starten.“
„Was machst du da?“, fragte Belinda empört. „Ich habe einen Arzttermin.“
„Den du nicht einhalten wirst. Wir werden jetzt darüber reden.“
„Es gibt nichts zu reden. Ich werde niemals ein Kind von dir haben, allein der Gedanke ist vollkommen abwegig.“
„Setz dich bitte hin.“
„Ich stehe lieber, danke.“
Luc trat einen Schritt auf sie zu und umfasste ihre Schultern. Die Wärme seiner Hände bildete einen scharfen Kontrast zu der Kälte, die ihren Körper durchzog. Sanft schob er sie nach hinten auf das Sofa und ließ sich neben ihr nieder. Belinda saß in angespannter Haltung da, die Schultern zurückgezogen, die Hände im Schoß verkrampft.
„Ich werde niemals dein Kind bekommen. Das ist mein letztes Wort. Wenn du nicht zulässt, dass ich meinen Termin einhalte, dann werde ich ab jetzt eben woanders schlafen, von mir aus im Gartenschuppen, wenn es sein muss.“
Luc lachte laut, aber sein Lachen war freudlos.
„Du wirst in unserem Schlafzimmer schlafen, in unserem Bett.“
„Du kannst mich nicht zwingen.“
„Nein, ich kann dich nicht zwingen, genauso wenig, wie ich dich zwingen konnte, bei mir zu bleiben. Ich habe dir eine Wahl gelassen, wenn du dich erinnerst.“
„Eine Wahl? Das nennst du eine Wahl? Du hast mich erpresst – mit der Gesundheit meiner Mutter und der finanziellen Zukunft meiner ganzen Familie. Du hast mich sehr wohl gezwungen, und das weißt du auch. Du hättest mich ebenso gut anketten können. Wie um alles in der Welt kommst du nur auf den Gedanken, dass ich mit dir ein Kind haben möchte?“
Sie sah ihm direkt ins Gesicht. „Ich habe keine Ahnung, wer oder was dich zu dem gemacht hat, was du bist, Luc Tanner, aber du bist ganz sicher nicht der Mann, für den ich dich gehalten habe, als ich mich in dich verliebte. Du hast nicht einen Funken Mitgefühl im Leib. Wie kannst du dir einbilden, dass du in der Lage wärst, ein guter Vater zu sein? Was denkst du, wie man ein Kind ohne Liebe großziehen soll? Glaubst du etwa, ich will, dass es zu so einem Monster wird, wie du es bist?“
Luc schaute sie an, als hätte sie ihn geschlagen. „Ein Monster, sagst du?“
„Du hast mich verstanden. Ich habe dir gesagt, dass ich hierbleiben werde. Ich werde deine Frau spielen und meine Aufgaben in der Lodge erfüllen, aber das ist alles. Du hast kein Recht, mehr von mir zu verlangen, und ich habe auch nichts mehr, was ich dir geben könnte, Luc.“
Sie erhob sich und verließ mit ruhigen Schritten den Raum. Die Tür klappte leise hinter ihr zu, und Luc blieb mit seinen Gedanken allein. Wieder und wieder ging er durch, was sie zu ihm gesagt hatte.
Erpresst. Gezwungen. Monster.
Das klang nicht viel anders als die Beschreibung des Mannes, den er mehr hasste als alles andere. So hatte er auf keinen Fall werden wollen.
Sie hatte vollkommen recht mit dem, was sie sagte.
In der Ferne hörte er den Hubschrauber, der abhob und durch das Tal nach Taupo flog, wo Belinda dafür sorgen wollte, dass sie keine gemeinsamen Kinder hatten. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen.
Wie hatte er nur so einen Fehler machen können?
Die Antwort war ganz einfach. Er hatte einen Plan gemacht und sich an ihn gehalten, egal, was passierte.
Auf der Terrasse erschien jetzt Belinda, die Jeans und ein T-Shirt angezogen hatte und die Stufen hinunter in den Garten lief. Ihr Zufluchtsort. Er musste sich eingestehen, dass sie lieber stundenlang in der Erde wühlte, als Zeit mit ihm zu verbringen. Leise murmelte er einen Fluch. Er war eifersüchtig auf ein Stück Land.
Sie hatte recht. Es war armselig. Er war nichts weiter als ein Tyrann. Er zwang sie, von ihrem geliebten Garten fernzubleiben, gönnte ihr nicht einmal die Freude, die ihre Arbeit ihr machte, ganz zu schweigen von der Chance, die
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