Collection Baccara Band 0290
in den Rückspiegel und erlebte eine weitere Überraschung. Hinter ihr waren Scheinwerfer zu sehen, die sich rasch näherten. Das musste Jared sein.
Beim nächsten Blitz erkannte sie, dass nur noch der obere Teil des Brückengeländers aus dem Wasser ragte. Verzweifelt wurde ihr bewusst, dass die Überquerung des Flusses unmöglich war. Hinter ihr drückte Jared auf die Hupe, bremste und stieg aus seinem schwarzen Pick-up. Er kam zur Beifahrerseite ihres Wagens gelaufen. Widerstrebend entriegelte sie die Tür und ließ ihn rein.
„Du kannst die Brücke jetzt unmöglich überqueren. Tut mir leid, Meg!“ Er setzte sich und schlug die Tür zu.
„Megan, bitte schön!“, korrigierte sie ihn. Es war das erste Mal seit ihrem Wiedersehen, dass er sie Meg genannt hatte.
„Komm, lass uns zu mir zurückfahren. Ich habe genügend Gästezimmer.“
Ein weiterer Blitz ließ erkennen, dass der Fluss immer weiter über das Ufer trat.
„Wenn diese Nacht erst einmal überstanden ist, wirst du das alles bestimmt ganz schnell vergessen.“
Sie drehte sich zu ihm um und stellte fest, dass er sie beobachtete.
„Wenn du willst, werde ich deinen Wagen für dich wenden.“
„Nicht nötig, aber trotzdem danke“, antwortete sie. „Ich bin bislang immer gut allein zurechtgekommen.“ Es fiel ihr schwer, ihre Aversion zu verbergen.
Ihr Handy klingelte, und sie zog es aus der Tasche. Ihr Sohn war am Apparat. Sie warf Jared einen nervösen Blick zu. Angst und Schuldgefühle plagten sie, als sie sich meldete.
Jared winkte ihr zum Abschied zu und stieg aus dem Auto. Erleichtert seufzte sie auf, obwohl ihr klar war, dass jetzt auf den angespannten Abend eine noch anstrengendere Nacht folgen würde. Sie fasste sich kurz und versprach zurückzurufen, sobald sie im Trockenen war. Dann wendete sie den Wagen, dessen Räder bereits im Wasser standen.
Noch immer prasselte der Regen in Strömen herab, trommelte laut auf das Dach und tauchte alles außerhalb des Scheinwerferlichts in undurchdringliche Dunkelheit. Jareds Pick-up war bereits verschwunden. Der Gedanke, unter einem Dach mit ihm übernachten zu müssen, machte sie noch nervöser, als sie ohnehin schon war. Sein Haus konnte gar nicht groß genug sein, um sie seine Gegenwart vergessen zu lassen. Bis auf Weiteres waren sie dort trotzdem zusammengepfercht.
Megan versuchte, sich keine Sorgen zu machen. Irgendwie würde sie die Nacht schon hinter sich bringen und Jared so gut es ging aus dem Weg gehen. Er hatte sie den ganzen Abend so heiß und begehrlich angesehen, dass ihr Körper von Kopf bis Fuß zu prickeln schien. Sein Blick war alles andere als distanziert oder geschäftsmäßig gewesen.
Schon früher hatte er seine Ziele immer erbarmungslos verfolgt. Diesmal hatte er es auf die Ranch abgesehen, doch auf keinen Fall würde sie zulassen, dass er sie verführte, um das zu bekommen, was er wollte.
Megan straffte die Schultern. Sie musste ihn von sich und ihrem Leben fernhalten, bevor er herausfand, was er nie erfahren durfte.
Sie war so in ihre Gedanken und Sorgen versunken, dass sie kaum noch auf die Straße vor ihr achtete. Als der Wagen plötzlich unerwartet ins Schleudern geriet, riss sie sich zusammen und richtete ihre Konzentration voll aufs Fahren.
Wie sie vermutet hatte, wartete Jared bereits auf der beleuchteten Veranda, als sie vor dem Haus vorfuhr. Er hatte einen Fuß auf das Geländer gestützt, und sie fragte sich, wieso er nur so verdammt sexy aussah. Das machte es viel schwieriger, kühle Distanz zu wahren. Die gemeinsame Vergangenheit, für sie insgeheim die beste Zeit ihres Lebens, machte es unmöglich, in seiner Gegenwart neutral zu bleiben.
Megan schaltete den Motor aus und saß eine Minute einfach nur da, um sich zu sammeln. Draußen stürmte es inzwischen. Windböen peitschten über die Erde, was perfekt zu ihrem Gefühlchaos passte. Schließlich holte sie tief Luft, stieg aus und spannte den Regenschirm auf. Schnell rannte sie ins Haus. Ihre unpraktischen Pumps und den Schirm ließ sie in der Halle zurück. „Ich lasse die Schuhe lieber hier stehen, um den Fußboden nicht zu verschmutzen“, erklärte sie überflüssigerweise und folgte Jared durch die Halle.
„Kannst du dich eigentlich noch an dieses Haus erinnern?“
„Natürlich“, antwortete sie kurz angebunden. Er legte den Kopf schief und sah sie von der Seite an. Eine seiner Augenbrauen hob sich fragend. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Sie kannte diesen Blick nur allzu gut.
„Du
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