Collection Baccara Band 0290
sogar den Wert der Ranch. Nichts daran ist skrupellos. Die meisten würden es widerspruchslos akzeptieren.“
Zu ihrem Schreck berührte er plötzlich ihre Hand. Ihr Herzschlag setzte für einen Moment aus.
„Aber schließlich bist du nicht wie die meisten“, fügte er mit heiserer Stimme hinzu.
Megan holte tief Luft. Er senkte den Blick auf ihren Mund, der augenblicklich zu kribbeln begann.
„Denk darüber nach.“
Noch immer hielt er sie fest und tastete mit dem Daumen nach ihrem rasenden Puls. Seine Augen glitzerten befriedigt; offensichtlich spürte er genau, dass sie körperlich noch immer stark auf ihn reagierte. Knisternde Spannung lag in der Luft. Megan wollte den Blick abwenden oder etwas sagen, um die angespannte Stille zu durchbrechen, war jedoch wie gebannt von seinem Blick. Unwillkürlich musste sie daran denken, wie es damals gewesen war, mit ihm zu schlafen. Sie konnte sich noch an jede Nuance seiner Küsse erinnern.
„Bleiben wir doch bitte beim Geschäftlichen.“ Sie rang mühsam um Fassung.
Plötzlich wurde ihr bewusst, dass es draußen regnete. Seit wann eigentlich? Sie war so vertieft in das Gespräch gewesen, dass sie nichts davon mitbekommen hatte, dabei goss es geradezu. Abrupt erhob sie sich. „Ich werde jetzt gehen. Eigentlich hatte ich schon vor dem Regen aufbrechen wollen.“
„Bleib doch sitzen und warte, bis der Schauer vorbei ist“, schlug Jared vor. „Wir können trotzdem noch höflich miteinander umgehen. Wenn du willst, reden wir auch nicht mehr über die Ranch.“
„Ich habe sonst nichts mit dir zu besprechen, Jared.“ Sie betete innerlich, dass er nie erfuhr, wieso es so schwierig für sie war, mit ihm zusammen zu sein. Der ganze Tag war ein einziger Albtraum gewesen.
„Die Rückfahrt wird nicht leicht. Soll ich dich nicht lieber fahren und dir morgen den Wagen vorbeibringen lassen?“
„Nein.“ Sie nahm ihre Handtasche. Jared folgte ihr und holte sie ein.
„Hast du einen Regenmantel oder einen Schirm dabei?“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe meinen Schirm im Auto liegen lassen.“
„Warte einen Augenblick, ich leihe dir einen.“
Sie sah ihm hinterher. Beim Anblick seines schlanken Körpers und der langen Beine fiel ihr wieder ein, wie gut er sich früher angefühlt und wie gern sie ihn berührt hatte. Genervt drehte sie sich zum Fenster um und sah, wie heftig der Regen dagegenprasselte. Sie wollte einfach nur raus. Irgendwie würde sie es schon über die Brücke schaffen. Jedenfalls würde sie auf keinen Fall die Nacht in Jareds Haus verbringen! Erleichtert sah sie ihn mit einer Regenjacke und einem Schirm zurückkehren.
„Hier, bitte. Ich kann beides entbehren.“
„Danke. Wo willst du hin?“, fragte sie, als er sich ebenfalls einen Regenmantel überzog.
„Ich werde dir in meinem Wagen folgen und aufpassen, dass du sicher über die Brücke kommst. Eigentlich habe ich sie schon lange ersetzen lassen wollen, aber sobald es mal länger nicht regnet, vergesse ich es. Manchmal wird sie jahrelang nicht überflutet.“
„Ich komme schon allein klar. Danke für das Dinner, Jared. Ich werde über dein Angebot nachdenken und mich dann bei dir melden.“ Das sagte sie schon im Gehen über die Schulter. Er war dicht hinter ihr und streckte seinen Arm an ihr vorbei, um ihr die Autotür zu öffnen. Sein Wagen war nirgends zu sehen. Wahrscheinlich musste er erst durch das Haus zurück in die Garage gehen, um ihn zu holen. Egal, jetzt kam es nur noch darauf an, den Fluss zu überqueren.
Sie ließ den Motor des Geländewagens an und fuhr los. Angestrengt starrte sie durch die Windschutzscheibe, deren Scheibenwischer nicht ordentlich mit den Wassermassen fertig wurden.
Jeder Blitz machte sie noch nervöser. Das grelle Licht erhellte mit riesigen Pfützen bedeckte Felder, und im Straßengraben strömte das Wasser wie in einem Bach. Offensichtlich konnte der durchtränkte Boden den Regen nicht mehr aufnehmen.
Hoffentlich sind wir nicht schon von der Außenwelt abgeschnitten! Nicht hier und jetzt. Warum hatte sie sich nur von Jared zu diesem Essen überreden lassen? Sie hätten die Sache doch auch anders klären können.
Megan fuhr gerade über einen Hügel, als wieder ein Blitz über den Himmel zuckte. Beim Anblick des Flusses vor ihr stieß sie einen Schreckenslaut auf. Obwohl ihre Umgebung kurz darauf wieder in Dunkelheit gehüllt war, brannte sich das Bild unauslöschlich in ihr Gedächtnis ein: Die Brücke war verschwunden.
Sie warf einen Blick
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