Collection Baccara Band 0290
auf dem Teller mit saftigen Steaks, dampfende Kartoffeln und ein frischer Salat standen.
„Erzähl mir von deinem Leben in Santa Fe. Du besitzt inzwischen eine Galerie?“
Lächelnd nahm sie einen Schluck Wasser. „Du hast bestimmt genaueste Erkundigungen über mich eingeholt. Gib zu, dass du ein Dossier über mich hast.“
„Eigentlich nicht“, antwortete er. „Ich kenne nur ein paar Eckdaten. Du bist Töpferin und lebst mit deinem Sohn in Santa Fe. Du bist Single und hast deine eigene Galerie.“
„Mehr gibt es auch nicht zu erzählen“, antwortete sie. „Santa Fe ist eine friedliche, blühende Künstlerkolonie, in der man ein gewisses Maß an Privatsphäre wahren und trotzdem als Künstlerin in der Öffentlichkeit präsent sein kann, und das gefällt mir ausgezeichnet. Mehr brauchst du nicht zu wissen. Du hingegen stehst natürlich ständig im Mittelpunkt der Medien.“
„Das hat überhaupt nichts zu sagen.“
„Anscheinend hast du ein Vermögen mit deiner exklusiven Kette Dalton’s Steakhouses verdient.“
„Ich hatte einfach Glück. Das erste Restaurant in Dallas war ein größerer Erfolg, als ich mir je hätte träumen lassen. Die Leute buchen einen Monat im Voraus, um dort zu essen.“
„Klingt beeindruckend. Du hattest also quasi aus dem Nichts einen Riesenerfolg.“
Jared zuckte die Achseln. „Mein Dad hat mich nach dem Studium finanziell großzügig unterstützt. Meinen jüngeren Brüdern wollte er später ebenfalls helfen, aber das war dann nicht mehr nötig. Ich habe genug verdient, um sie mit ins Geschäft zu holen.“
„Erzähl mir mehr von deinem Leben und deiner Arbeit.“
Ihre offensichtliche Weigerung, über sich selbst zu reden, schien ihn zu belustigen. Doch trotz der höflichen Konversation konnte sie die unterschwellige Spannung zwischen ihnen nicht ignorieren, genauso wenig wie die starke und unerwünschte Anziehung, die Jared auf sie ausübte. So vieles an ihm war ihr vertraut. Sie fühlte sich innerlich zerrissen von Schuldgefühlen, Wut und Verlangen. Mehr als sechs Jahre lebte sie nun schon mit einem Geheimnis. War ihr Stillschweigen womöglich ein Fehler gewesen?
Das Essen schien kein Ende zu nehmen, und sie waren noch immer nicht zum eigentlichen Thema gekommen. Um sich von ihren quälenden Gedanken abzulenken, versuchte sie sich auf Jareds Worte zu konzentrieren.
„Mein Leben ist nicht halb so interessant, wie du vielleicht glaubst“, erzählte er. „Ich arbeite viel, meistens in der Firmenzentrale in Dallas. Manchmal gehe ich abends aus, aber nichts Aufregendes. Ich reise viel und habe kein Liebesleben, das man ernst nehmen könnte. Gibt es in deinem Leben eigentlich irgendwelche Männer?“
Megan hätte am liebsten mit Ja geantwortet, ging aber lieber auf Nummer sicher. Vielleicht hatte er trotz seiner gegenteiligen Beteuerung doch gründliche Informationen über sie eingeholt. „Nein, mein Sohn und meine Arbeit füllen mich komplett aus.“
„Du bist eine schöne, begehrenswerte Frau“, sagte Jared überrascht. Seine Stimme klang plötzlich heiser. „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es in deinem Leben keinen Mann gibt. Das muss deine Entscheidung sein.“
„Danke“, sagte sie. Sie wollte ihm eine möglichst knappe Antwort geben und dann zu einem anderen Thema übergehen, doch ihre Stimme klang verräterisch zittrig. „Vermutlich ist das tatsächlich meine Entscheidung, aber ich hätte ohnehin nicht genug Zeit für einen Mann. Die Tage sind immer viel zu kurz.“ Obwohl das Steak köstlich war, hatte sie keinen Appetit. Sie musste sich zu jedem Bissen zwingen.
„Erzähl mir von Ethan.“
Megan erschrak, als sie den Namen ihres Sohnes aus Jareds Mund hörte.
„Da gibt es nicht viel zu erzählen. Er ist ein ganz normaler Sechsjähriger. Er spielt Fußball und Tischtennis und hat eine Begabung für Zahlen, sogar schon in seinem zarten Alter. Er ist groß und hat mein schwarzes Haar geerbt.“
„Haben dein Exmann und du das gemeinsame Sorgerecht?“
Nervös schüttelte sie den Kopf. „Nein. Mike wollte unsere Ehe genauso schnell beenden wie ich. Als er von meiner Schwangerschaft erfuhr, waren wir bereits geschieden. Er hat mir das volle Sorgerecht übertragen. Ethan interessiert ihn nicht, die beiden kennen sich noch nicht einmal.“
„Ich finde es unfassbar, dass ein Mann keinen Kontakt zu seinem eigenen Sohn haben will. Es tut mir leid für den Jungen“, sagte Jared. „Aber wenigstens war er zu jung, um zu verstehen, was
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