Collection Baccara Band 0290
ausgeprägter als sonst, und schwarze Locken umrahmten sein Gesicht.
Sie schüttelte den Kopf. „Gute Nacht“, wiederholte sie und ging emotional total erschöpft auf ihr Zimmer.
Sie spürte noch immer seine Lippen auf ihrem Mund und sehnte sich mit jeder Faser ihres Körpers nach ihm. Nicht zu fassen, wie sie auf ihn reagierte! Es war, als hätte er die Büchse der Pandora geöffnet. Vielleicht lag es ja wirklich daran, dass sie schon zu lange allein war, aber bisher hatte sie eigentlich nichts vermisst. Mit der Arbeit und Ethan war ihr Leben so ausgefüllt, dass sie Nacht für Nacht erschöpft ins Bett fiel. Mit einem einzigen Kuss hatte Jared mühelos alles zunichtegemacht. Sie war dahingeschmolzen und hatte diesen Kuss sogar erwidert. Jetzt hatte sie die Bescherung!
Sie durchquerte das Zimmer und versuchte den Gedanken zu verdrängen, dass Jared sich wahrscheinlich gerade auszog und ins Bett ging. Früher hatte er nackt geschlafen, und wahrscheinlich tat er das immer noch. Ihre Fantasien quälten sie so, dass sie nicht schlafen konnte.
Warum hatte sie ihm nicht bewiesen, dass sie gegen ihn immun war, anstatt seinen Kuss leidenschaftlich zu erwidern? Sie konnte an nichts anderes mehr denken, obwohl sie das nur noch mehr erregte.
Wie konnte sie nur so auf einen Mann reagieren, den sie verachtete?
Und was war mit der Million, die er ihr bot?
Wenn sie ihm die Ranch verkaufte, würde sie ihn wahrscheinlich nie wiedersehen. Ihr Verstand riet ihr, das Angebot zu akzeptieren. Sie hätte dann für immer finanziell ausgesorgt und wäre die Ranch los, an der ihr ohnehin nichts lag. Damit würde sie auch einen Großteil ihrer Bindungen an South Dakota kappen. Nur wenn sie ihre Tante und ihren Onkel besuchte, würde dann noch das Risiko bestehen, Jared über den Weg zu laufen. Dass er unter diesen Umständen die Wahrheit herausfand, war äußerst unwahrscheinlich.
Trotzdem war der Gedanke, ihm die Ranch zu übereignen, unerträglich. Ihre Wut über das, was er ihr angetan hatte, war noch immer so stark, dass sie es ihm unbedingt heimzahlen wollte. Sie träumte schon seit Jahren von einer solchen Gelegenheit.
Dazu kam noch, dass ihr Vater die Ranch nie an Jared verkauft hätte. Er hasste die Daltons. Jareds Vater und er stritten sich unaufhörlich über das Wasser, da jeder den anderen beschuldigte, sich mehr zu nehmen, als ihm zustand, Auseinandersetzungen, die auch auf andere Bereiche übergriffen. Wenn beispielsweise ein Zaun kaputtging, erklärte unweigerlich einer den anderen für schuldig.
Zudem hatte ihr Vater Jareds Vater für dessen einfache Herkunft verachtet, und als Jared sie verlassen hatte, war ihr Vater außer sich gewesen, auch wenn er ihr die Hochzeit vorher hatte ausreden wollen.
Was war wichtiger? Das Geld oder ihre persönliche Genugtuung?
Wenn sie daran zurückdachte, wie eiskalt Jared sie verlassen hatte und aus welchem Grund er jetzt zurückgekehrt war, wurde ihr klar, dass sie nicht an ihn verkaufen konnte – zu keinem Preis.
Was war, wenn sie sich und ihrem Sohn damit schadete? Jareds Geld würde reichen, um Ethans Ausbildung und einen komfortablen Lebensstil zu sichern, den sie sich sonst nicht leisten konnten. Von anderen Käufern würde sie wahrscheinlich nicht annähernd den gleichen Preis bekommen.
Außerdem kostete das alles Zeit. Der Betrieb der Ranch war aufwendig und kostspielig, und wegen des schlechten Gesundheitszustands ihres Vaters im vergangenen Jahr war einiges vernachlässigt worden. Es wäre daher nur vernünftig, an Jared zu verkaufen. Ganz abgesehen davon hatte sich bisher auch noch niemand außer ihm für die Ranch interessiert.
Megan rollte sich auf einem Sessel in der Nähe des Fensters zusammen. Sie beobachtete den Regen und die Blitze und hoffte, der Flusspegel würde schnell wieder sinken, sobald das Unwetter vorbei war.
Erschöpft rieb sie sich die Schläfen. Sie war überzeugt, in dieser Nacht kein Auge mehr zutun zu können. Sollte sie nun verkaufen oder nicht? Sie musste endlich damit aufhören, an Jareds Kuss zu denken und sich Vorwürfe wegen ihrer Schwäche ihm gegenüber zu machen.
Sie stand auf und trat rastlos ans Fenster. Schließlich kehrte sie wieder zum Sessel zurück und zermarterte sich weiter den Kopf. Erst spät in der Nacht schlief sie erschöpft im Sessel ein.
Als sie aufwachte, hob das Tageslicht schlagartig ihre Stimmung und machte ihr Hoffnung, bald wegfahren zu können. Noch immer unentschlossen wegen der Ranch, begab sie sich ins
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