Collection Baccara Band 0290
Megan! Ich werde meinen Sohn kennenlernen!“, sagte Jared mit wachsender Wut. Das Verrückte war, dass er sie trotz allem begehrte. Sie war genauso schön und sexy wie aufreizend. Strähnen ihres schwarzen Haars hatten sich gelöst und fielen ihr ins Gesicht, und ihre Wangen waren gerötet. Er wollte mit ihr schlafen, und er wollte, dass sie mit ihm kooperierte – was beides unmöglich war.
„Okay, lass uns zurück zur Ranch fahren, um alles auszudiskutieren“, sagte er. „Wir können auch zu dir gehen, wenn dir das lieber ist.“
„Ich sehe keinen Sinn darin, weiter zu reden!“
„Megan, ich werde Ethan kennenlernen. Das ist eine Tatsache, kein bloßer Wunsch“, erklärte Jared. Er war kurz davor, zu explodieren. „Wir werden jetzt gemeinsam die Zukunft besprechen, entweder auf deiner oder meiner Ranch.“
Megan presste die Lippen zusammen. „Du stehst unter Schock“, sagte sie. „Vielleicht beruhigst du dich während der Autofahrt etwas. Überlege dir gut, ob du Ethans Leben wirklich auf den Kopf stellen willst. Du bist nämlich mal wieder total selbstsüchtig. Du wirst ihm wehtun, wenn du dich in sein Leben drängst. Ethan wird auf einmal hundert Fragen stellen.“
„Das hättest du dir früher überlegen müssen. Es war doch klar, dass es irgendwann so weit kommt.“
„Das alles wäre nie geschehen, wenn du es nicht auf die Ranch abgesehen hättest“, sagte sie bitter.
„Warum hast du dann nicht an mich verkauft? Meine Rechtsanwälte hätten sämtliche Vertragsangelegenheiten in die Hände genommen, sodass unsere Wege sich bis zu deiner Rückkehr nach New Mexico nicht mehr gekreuzt hätten. Wenn du Ethan wirklich vor mir verheimlichen wolltest, hast du einen großen Fehler begangen, Megan.“
Sie wurde rot. Offensichtlich hatte er ins Schwarze getroffen.
„Das mag sein, aber ich konnte den Gedanken, an dich zu verkaufen, einfach nicht ertragen. Du kriegst deinen Willen ohnehin schon viel zu oft.“
„Na schön, aber für diese Einstellung zahlst du jetzt eben einen Preis.“
Stirnrunzelnd nahm sie ihre Handtasche und ging zur Tür. „Wenn du wirklich darauf bestehst, treffen wir uns auf meiner Ranch. Ich habe nämlich keine Lust, wieder auf deiner festzusitzen.“
Jared nahm seinen Mantel, holte sie ein und hielt ihr die Tür auf. „Nach diesem Zwischenspiel im Hotel wird man über uns reden.“
„Interessiert mich nicht. Schließlich habe ich nicht vor, hier zu leben“, antwortete sie. „Außerdem kenne ich hier kaum noch jemanden. Die paar Freunde, die ich noch habe, werden mich verstehen. Sie wissen genau, dass zwischen dir und mir niemals wieder etwas laufen wird.“
„Das kann man nie wissen.“
„Ich schon. Wir sind beide viel zu verletzt.“
Jared antwortete nicht. Gedankenverloren begleitete er sie nach draußen.
„Mein Auto steht gleich da drüben“, sagte Megan. „Wir sehen uns dann bei mir zu Hause.“
„Okay. Ich will, dass du ebenfalls über alles nachdenkst.“
Sie nickte und ging rasch davon. Er betrachtete eine Weile ihren Hüftschwung und ihre langen Beine, dann eilte er zu seinem Auto und fuhr los.
Unterwegs dachte er wieder über das Gespräch nach. Immer wieder spielte er in Gedanken den Moment durch, als Ethan zu ihm aufgesehen hatte, und beschloss, sich nicht aus dem Leben seines Sohnes drängen zu lassen. Megan konnte gerade nicht klar denken. Außerdem hatte er gewisse Rechte. Er würde nicht zulassen, dass sie ihn von seinem Sohn fernhielt.
Ihr verdammter Vater! Erst jetzt konnte Jared ihre Bitterkeit und ihre Wut nachvollziehen. Warum hatte sie ihn nie angerufen? Leider konnte er die Vergangenheit nicht ändern.
Jared merkte plötzlich, dass er viel zu schnell fuhr, und drosselte das Tempo. Schmerzhaft wurde ihm bewusst, dass er Ethans erste Lebensjahre verpasst hatte – die Baby- und Kleinkindzeit –, aber das würde von jetzt an anders werden!
Es musste doch möglich sein, ihren Sohn gemeinsam großzuziehen, auch wenn sie ein völlig unterschiedliches Leben führten. Er und Megan brauchten eine gemeinsame Lösung für ihr Problem anstatt gegenseitige Vorwürfe.
Bei seiner Ankunft stand Megans Wagen bereits vor ihrem Haus. Als Jared die Veranda betrat, öffnete sie ihm die Tür. „Komm rein, Jared“, sagte sie.
Zum ersten Mal seit sieben Jahren betrat er wieder die Eingangshalle der Sorenson-Ranch. Unwillkürlich musste er an das letzte Mal denken, als er durch diese Tür gegangen war. Von diesem Moment an hatte sein Leben sich
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