Collection Baccara Band 0290
Samstag angesprochen habe, wurdest du weiß wie eine Wand und bist fast ohnmächtig geworden!“ Wütend starrte Jared sie an. „Du hast dich schuldig gefühlt, weil du es mir verheimlicht hast. Gib es doch zu, Megan! Gib zu, dass es falsch war, mir nichts von Ethan zu erzählen!“
Megans Augen schienen sich zu verdunkeln, so zornig war sie. Sie schüttelte vehement den Kopf und steigerte damit nur noch Jareds Wut.
„Nein! Du hast dir das Recht darauf verspielt, als du ohne ein Wort verschwunden bist!“
Jared zuckte zusammen. Aus ihrer Sicht hatte sie recht, doch noch immer wollte er ihr nicht sagen, dass ihr Vater dafür verantwortlich war. Das würde nur wie eine lahme Ausrede klingen. „Vielleicht habe ich es wirklich nicht anders verdient, aber du hättest es mir trotzdem sagen können. Wenn ich gewusst hätte, dass du ein Baby erwartest, wäre ich zurückgekommen.“
„Jared, ich bitte dich! Mach dich nicht lächerlich! Du weißt genau, dass das nicht wahr ist. Wahrscheinlich hättest du mich nur gefragt, ob ich mir sicher bin, dass du der Vater bist.“
„Das stimmt nicht!“, entgegnete er heftig. „Ich wäre auf jeden Fall zurückgekommen.“
„Das glaube ich dir einfach nicht!“ Sie schnaubte verächtlich und atmete genauso schwer wie er.
„Trotzdem kann ich einfach nicht fassen, dass du mir in all den Jahren kein Sterbenswörtchen gesagt hast. Ich verstehe auch nicht, warum meine Eltern mir das verschwiegen haben.“
„Ich bin ihnen nach Ethans Geburt nie über den Weg gelaufen. Außerdem haben die Leute akzeptiert, dass Mike der Vater ist. Und deine Eltern sind weggezogen, kurz nachdem ich hierher zurückkam.“
„Warum hast du es mir nicht wenigstens dann gesagt? Es war genug Zeit vergangen, um …“
„Genug Zeit, um über das hinwegzukommen, was du mir angetan hast?“, fragte sie hitzig.
Jared presste die Lippen zusammen und ballte die Hände zu Fäusten. „Trotzdem!“
„Okay“, antwortete sie, plötzlich viel gefasster. „Ich habe es dir sagen wollen, als Ethan ein Jahr alt war, aber dann habe ich es von Jahr zu Jahr weiter hinausgeschoben. Was hätte ich denn tun sollen? Den Hörer abnehmen, um den Mann anzurufen, der mich sitzen gelassen hat, und ihm zu sagen: Ach, übrigens, wir haben ein Baby? Du bist damals ohne ein Wort verschwunden! Warum um alles in der Welt hätte ich dich anrufen sollen? Warum ist das für dich nur so schwer zu begreifen?“
„Megan, ich hatte das Recht, es zu erfahren, weil ich der leibliche Vater bin“, antwortete Jared. „Wo wurde Ethan geboren?“
„In Chicago. Dad hat die Stadt ausgesucht, weil sie weit weg lag und groß genug war, um Anonymität zu gewährleisten.“
Das wurde ja immer schlimmer. „Du warst allein in Chicago? Hattest du dort wenigstens Freunde?“
„Als würde dich das wirklich interessieren!“, sagte sie bitter. „Jared, das alles ist schon lange vorbei.“
„Ich will aber wissen, was passiert ist. Beantworte gefälligst meine Fragen!“
„Meine Tante ist in den letzten zwei Wochen der Schwangerschaft bei mir gewesen. Mein Vater kam nie. Als Ethan sechs Monate alt war, hat er mir befohlen zurückzukommen.“
„Es muss ein bitterer Schlag für ihn gewesen sein, dass Ethan genauso aussieht wie ich.“
„Das war ein Schlag für uns alle. Ich habe darum gebetet, dass er nicht wie du aussieht – und dass du nie etwas erfährst“, sagte sie kalt.
„Verdammt, Megan!“
„Warum interessiert dich das alles überhaupt?“
„Es ist ein Schock zu erfahren, dass ich ein Kind habe. Da ist es doch ganz natürlich, dass ich Fragen stelle. Und das ist noch nicht alles. Ich will Ethan kennenlernen.“
Megan sah ihn erschrocken an.
„Wie war es eigentlich, als du hierher zurückgekehrt bist? Die Leute müssen doch auf den ersten Blick erkannt haben, wer Ethans wahrer Vater ist.“
„Das konnte man nicht sehen, bis er Haare bekam. Dad war außerdem clever genug, einen Mann für mich zu finden, der dir ähnlich sieht – schwarzes Haar, braune Augen, groß gewachsen. Niemand machte sich Gedanken.“
„Wir müssen uns eine Lösung überlegen“, sagte Jared.
Sie trat ans Fenster und drehte sich zu ihm um. „Halte dich gefälligst von Ethan fern! Du hast jedes Recht verwirkt, als du mich verlassen hast. Vergiss es also.“
„Wenn du dich da mal nicht irrst. Ich werde nicht zulassen, dass du nach Hause zurückkehrst und ihn mir wegnimmst.“
„Oh doch, genau das werde ich tun!“
„Hör mir gut zu,
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