Collection Baccara Band 0290
sympathischer Mann, der ihrer Familie oft eine große Hilfe gewesen war, aber im Gegensatz zu ihr konnte Jared sich die besten Anwälte des Landes leisten.
Eine Vernunftehe kam trotzdem nicht infrage. Nicht einer von Jareds Vorschlägen war akzeptabel. Megan ließ den Kopf in die Hände sinken und fragte sich, wieso er Ethan nur über den Weg gelaufen war.
Inzwischen bereute sie zutiefst, die Ranch nicht sofort an Jared verkauft zu haben, aber es war zu spät für Reue. Sie musste mit den Konsequenzen ihrer Entscheidung leben. Wieder einmal dachte sie daran, wie viele falsche Entscheidungen sie in ihrem Leben schon getroffen hatte, und fühlte sich verunsichert. Was war, wenn sie unrecht hatte?
Ihr Kopf schmerzte. Die Vorstellung eines gemeinsamen Sorgerechts war ihr zutiefst zuwider. Das Gericht würde doch bestimmt nicht außer Acht lassen, dass Jared sie verlassen hatte, überlegte sie, war sich dessen jedoch nicht sicher.
In der Nacht, als sie erwartungsgemäß nicht schlafen konnte, fasste sie einen Entschluss. Sie würde Jared die Ranch verkaufen, wenn er im Gegenzug auf Ethan verzichtete. Das war ihre letzte Chance. Es war ihr zwar unangenehm, aber immer noch besser, als Ethan mit Jared teilen zu müssen.
Gequält von bösen Vorahnungen, stand sie bei Sonnenaufgang auf, um zu duschen. Danach zog sie sich an, steckte sich die Haare hoch und ging in die Küche. Doch auch der Morgenkaffee vermochte ihre Stimmung nicht zu heben.
Wenig später rief Jared an. Seine Stimme strotzte förmlich vor Vitalität.
„Guten Morgen“, sagte er. „Dachte ich mir doch, dass du schon wach bist. Ich will mit dir reden.“
„Dann komm vorbei. Ich bin schon seit Stunden auf den Beinen“, antwortete sie und hoffte, sie klang genauso frisch wie er. Gleichzeitig fragte sie sich, weshalb er schon wieder mit ihr sprechen wollte. Es war doch alles gesagt.
„Ich bin gleich bei dir“, antwortete er.
Viel zu schnell hörte sie Jareds Auto in der Einfahrt. Sie ging auf die Veranda und beobachtete, wie er ausstieg. Er trug ein dunkles Cowboyhemd, Jeans und Stiefel, und der Wind wehte ihm das dunkle Haar in die Stirn. Er sah ausgeruht, voller Energie und Tatendrang aus – was nichts Gutes verhieß.
„Guten Morgen“, begrüßte er sie und betrachtete sie forschend.
„Komm rein.“ Megan drehte sich um und ging ihm voran ins Haus. Er schloss die Eingangstür und holte sie auf dem Weg ins Wohnzimmer ein. „Setz dich.“
Er nickte, und sie nahmen einander gegenüber Platz. Er sagte nichts, und sein Schweigen zerrte an ihren Nerven. Was zum Teufel wollte er schon wieder von ihr?
„Mein Anwalt hat mich bereits zurückgerufen. Hast du schon von deinem gehört?“
Megan schüttelte den Kopf. „Noch nicht, aber er hat auch nicht die Möglichkeiten, die deiner hat. Ich bin daher nicht überrascht. Jared, ich habe nachgedacht und möchte dir einen Vorschlag machen. Wenn du dich künftig aus meinem Leben raushältst, werde ich dir die Ranch verkaufen, auch ohne den Bonus von einer Million“, sagte sie und hielt nervös die Luft an.
Jared schüttelte den Kopf. „Ich will meinen Sohn sehen.“
Megans Enttäuschung war so groß, dass ihr die Tränen kamen.
„Megan, nicht“, sagte Jared leise, stand auf und legte die Arme um sie.
Als er sie an sich zog, konnte sie sich nicht länger beherrschen und begann zu schluchzen.
„Hör auf zu weinen. Lass uns doch gemeinsam ein Arrangement finden, mit dem wir beide leben können.“
Noch bevor sie mit ihrem Anwalt gesprochen hatte, schwante Megan, dass sie sich wohl oder übel Jareds Willen fügen musste. Er legte einen Finger unter ihr Kinn, hob es an und wischte ihr mit einem Taschentuch die Tränen aus dem Gesicht. Dabei sah er ihr unverwandt in die Augen.
„Hör mal, du hast doch gerade Urlaub, genau wie ich, und Ethan ist bei deinen Verwandten. Fliege mit mir an die Küste von Yucatan. Ich besitze dort ein Haus, wo wir ungestört reden können.“
„Bleibt mir denn eine andere Wahl?“
„Ich fürchte nicht. Das Flugzeug ist in einer Stunde startbereit. Wie lange wirst du brauchen, dich reisefertig zu machen?“
„Ich war noch nie länger von Ethan getrennt, von seinen Ferien bei meinem Onkel und meiner Tante natürlich abgesehen.“
„Und genau dort ist er gerade. Es geht ihm gut.“
Megan nickte resigniert. Plötzlich stellte sie fest, dass sie noch immer in Jareds Armen lag und dass er sie glühend ansah. Offensichtlich dachte er in diesem Augenblick nicht nur
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