Collection Baccara Band 0290
auf mich fixiert. Die ersten Jahre war ich praktisch ständig bei ihm. Wir zwei sind wie eine Einheit. Er wird nicht damit einverstanden sein, nächsten Sommer zwei Monate bei dir zu wohnen.“ Sie schlug die langen Beine übereinander.
„Ich rede nicht vom nächsten Sommer, sondern von diesem.“
Megan schüttelte den Kopf. „Ich will Ethan nicht mit dir teilen.“
„Das wirst du aber müssen“, sagte Jared ruhig. Er würde nicht aufgeben, zumal das Recht mit Sicherheit auf seiner Seite war. „Ich hätte da noch einen anderen Vorschlag, Megan. Vielleicht kommt das ja eher für dich in Betracht. Wie wär’s mit einer Vernunftehe?“
5. KAPITEL
„Du hast schon einmal aus Vernunftgründen geheiratet“, sagte Jared kalt.
Megan wurde wütend. Aufgebracht sagte sie: „Du willst Ethan doch nur, um an meine Ranch zu kommen! Niemals!“
Jared erhob sich, kam langsam auf sie zu und blieb nur wenige Zentimeter vor ihr stehen. Sein Zorn schlug ihr wie eine Wand entgegen. Megan hob herausfordernd das Kinn und sah ihn trotzig an.
„Es geht mir keineswegs um deine verdammte Ranch!“, sagte er scharf. „Ich will meinen Sohn! Ist das so schwer zu verstehen?“
„Ehrlich gesagt, ja! Du kommst mir überhaupt nicht wie der väterliche Typ vor. Du bist ein notorischer High-Society-Playboy, und ich kann den Verdacht nicht loswerden, dass du dich nur für Ethan interessierst, weil du alles kontrollieren willst, genauso wie mein Vater!“ Sie sah, dass Jared rot anlief und nur mühsam seinen Zorn zügelte.
„Wirf mich nicht in einen Topf mit deinem Vater!“, stieß er hervor.
„Ich werde mich mit allen Mitteln gegen dich zur Wehr setzen, Jared.“ Sie stand auf und ging ein paar Schritte auf und ab. Dann drehte sie sich zu ihm um. „Ich bin Ethans Mutter und habe ihn bisher allein großgezogen. Du hast uns vor seiner Geburt verlassen. Spar dir also deine Drohungen und deine Anwälte!“
Wütend starrten sie einander an. Sie hatten sich in eine Sackgasse manövriert. Trotzdem war sie sich der Tatsache bewusst, dass Jared ihr allem Kummer und all ihrer Wut zum Trotz immer noch Herzklopfen bereitete. Es war nicht zu fassen, dass sie ihn noch immer begehrte; schließlich hatte er sie tief verletzt und schien fest entschlossen, es wieder zu tun.
„Kein Richter der Welt wird mir Ethan wegnehmen“, erklärte sie hitzig und verdrängte die aufsteigende Panik. „Dein Lebenswandel spricht einfach gegen dich.“
„Jeder Richter wird meine Rechte anerkennen. Außerdem kann ich Ethan mehr bieten als du.“
Megan überlief es eiskalt.
„Sobald ich hier aus der Tür bin, werde ich meinen Anwalt anrufen und das Sorgerecht für Ethan beantragen. Danach kriegst du nicht so schnell wieder eine Chance, mit mir zu verhandeln, also überdenke lieber deine Haltung.“
„Nur zu, Jared. Dein Versuch, mich einzuschüchtern, macht mich nur noch entschlossener!“
„Ich schüchtere dich ein? Bisher war ich verdammt kooperativ! Ich versuche lediglich, eine Lösung zu finden, mit der wir beide leben können, ganz im Gegensatz zu dir. Du blockst alles ab!“
„Es gibt eben keine realistische Lösung! Jeder deiner Vorschläge wird Ethan wehtun.“
„Nicht, wenn wir heiraten!“
„Ich will aber nicht in einer lieblosen Ehe mit dir gefangen sein!“
Jared wurde rot vor Wut. „Dann gibt es nur eine Lösung. Ich rufe meinen Anwalt an, und das Gericht entscheidet, wie viel Zeit mit Ethan jedem von uns zusteht.“
„Schön. Dann werde ich meinen Anwalt ebenfalls anrufen“, sagte sie. Innerlich war sie jedoch stark verunsichert. „Du bist wirklich erbarmungslos, Jared. Leider habe ich das zu spät erkannt.“
„Du lässt mir keine andere Wahl.“
Ohne ihre Antwort abzuwarten, ging er hinaus und schlug die Tür hinter sich zu. Megan stellte sich ans Fenster und beobachtete, wie er mit langen Schritten zu seinem Auto ging. Er setzte sich hinters Steuer, fuhr jedoch noch nicht los. Sie konnte erkennen, dass er telefonierte, und ging ins Arbeitszimmer, um die Nummer von Rolf Gustavsson, dem Anwalt ihrer Familie, rauszusuchen.
Sie griff zum Telefon und war überaus erleichtert, als Rolf sofort ranging. Nachdem sie ihm ihr Problem geschildert hatte, erklärte er, erst einige Recherchen vornehmen zu müssen, bevor er sich dazu äußern könne, und sie dann zurückzurufen. Ihr Blick fiel auf Ethans Reifenschaukel, die in einem Walnussbaum hin und her schwang. Sie beendete das Telefonat und rieb sich die Schläfen.
Rolf war ein
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