Collection Baccara Band 0290
an Ethan. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, trotzdem schob sie ihn entschlossen von sich. „Okay, ich gebe nach“, sagte sie. „In einer Stunde bin ich so weit.“
„Ich hole dich ab. Hast du einen Stift? Ich gebe dir die Telefonnummer des Hauses, damit deine Verwandten dich dort im Notfall erreichen können.“
„Ich nehme das Handy mit.“
„Und was ist, wenn es nicht funktioniert? So hast du noch eine weitere Option.“
Sie reichte ihm einen Stift und sah zu, wie er zwei Nummern auf eine Visitenkarte schrieb. Seine Schrift sah noch immer genauso aus wie früher.
Er kam auf sie zu und legte einen Arm um ihre Taille. „Hör auf, dir Sorgen zu machen, Megan. Wir finden bestimmt eine Lösung. Ich werde mein Möglichstes tun, Ethans Liebe zu gewinnen. Ich will schließlich auch nur das Beste für ihn.“
Ach, wirklich? Das Beste für Ethan wäre, wenn Jared sich von ihm fernhielte, aber Widerspruch war zwecklos. Das Recht war auf seiner Seite. „Ich will es versuchen“, flüsterte sie. Sie hatte Angst, lauter zu sprechen, weil sie befürchtete, dann wieder in Tränen auszubrechen. „Ich mache mich jetzt fertig.“
„Okay, aber über ein Lächeln würde ich mich freuen.“
Er bückte sich etwas, um auf Augenhöhe mit ihr zu sein und lächelte sie an. Halbherzig verzog sie die Lippen.
„Schon besser. Ich werde tun, was ich kann, um deine Laune zu steigern.“
Megan brachte ihn hinaus und lief sofort ins Haus zurück, nachdem er davongefahren war. Sie wählte die Nummer ihres Anwalts, bedankte sich für seine Mühe und erzählte ihm, dass sie eingewilligt hatte, sich mit Jared zu einigen, da er bereit sei, eine gemeinsame Lösung zu finden.
Nachdem sie aufgelegt hatte, bedeckte sie ihr Gesicht mit den Händen und weinte. Sie wollte das alles nicht! Schließlich rappelte sie sich auf und rief ihre Tante an, um ihr mitzuteilen, dass sie für ein paar Tage mit Jared wegfuhr. Als sie mit Ethan sprach, versuchte sie, möglichst normal zu klingen, doch er merkte ohnehin nichts. Er redete pausenlos über ein neues Spiel, das er bekommen hatte, und nahm kaum zur Kenntnis, dass sie verreisen wollte. Megan verabschiedete sich und beeilte sich mit dem Umziehen und dem Packen.
Sie dachte an Jared und konnte sich schon vorstellen, was er mit ihr vorhatte. Unter Garantie wollte er nicht nur das Besuchsrecht für seinen Sohn klären, sondern sie auch verführen. Auf keinen Fall wollte sie sich wieder in ihn verlieben, auch wenn er der erotischste und charmanteste Mann war, den sie je kennengelernt hatte. Sie musste vor ihm auf der Hut sein. Bisher allerdings hatte sie kläglich versagt, was das anging.
Um Viertel nach elf befanden sie sich in der Luft und flogen gen Süden. Um ein Gespräch mit Jared zu vermeiden, sah sie aus dem Fenster. Als sie ihn schließlich doch irgendwann anschaute, stellte sie fest, dass er sie beobachtete. Er sah äußerst selbstzufrieden aus, und warum auch nicht? Die erste Schlacht hatte er immerhin gewonnen.
„Ich sehe den Dingen voller Zuversicht entgegen“, sagte er und beugte sich zu ihr, um ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen.
„Du bist eben ein unverbesserlicher Optimist.“
„Wenn wir uns erst einmal geeinigt haben, wird alles leichter, auch für dich, aber Schluss damit für heute. Wir müssen erst unser Verhältnis zueinander verbessern.“
„Wenn du meinst“, antwortete sie abweisend und sah wieder aus dem Fenster, um nicht frustriert aufzuschreien. Sie musste sich beherrschen, wenn sie Zugeständnisse von Jareds Seite wollte.
„Ja, das meine ich.“ Er nahm ihre Hand. „Ich habe jetzt drei Tage, um dich besser kennenzulernen.“
„Du kennst mich gut genug“, antwortete sie und sah ihn an. Seine dunklen Augen schimmerten unergründlich.
„Stimmt nicht. Ich kannte dich, als du achtzehn warst. Du hast dich verändert. Du bist viel selbstsicherer als früher und viel unnahbarer.“
„Das kommt wahrscheinlich automatisch, wenn man älter wird. Du allerdings hattest auch früher schon jede Menge Selbstbewusstsein.“
Er lächelte verschmitzt. „Hältst du mich etwa für arrogant? So klingt das nämlich.“
Gegen ihren Willen erwiderte sie sein Lächeln. „Du hast es erfasst. Ich habe mich nur deshalb so vorsichtig ausgedrückt, weil ich dich nicht gegen mich aufbringen will.“
„Was sind eigentlich deine Zukunftspläne, Megan? Willst du deine Galerie in Santa Fe auch dann behalten, wenn du die Hälfte deiner Zeit auf der Ranch
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