Collection Baccara Band 0290
Kamera zurück.
Gemeinsam sahen sie sich die Fotos an, die sie geschossen hatten.
„Gut gemacht!“, sagte Jared. „Sobald ich zu Hause bin, drucke ich Kopien aus und schicke sie dir.“ Er nahm eine Zeitung aus der Tüte. „Und jetzt zum Flugzeug.“
Ethan setzte sich auf den Verandaboden und half ihm, die Zeitung auszubreiten. Jared zog die Gebrauchsanweisung, Leim und ein Blatt mit Aufklebern aus der Tüte und setzte sich neben Ethan. Er half nur dann, wenn es wirklich nötig wurde, und ließ den Jungen ansonsten alles selbst machen.
Ethan folgte seinen Anweisungen überraschend gut. Seine anfängliche Schüchternheit war schnell überwunden, und bald schon arbeiteten sie so ungezwungen zusammen, als würden sie sich schon seit Jahren kennen.
„Mr. Dalton …“
„Ethan“, unterbrach Jared ihn freundlich und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich bin dein Vater. Nenn mich Daddy oder Dad, ganz wie du willst, aber ich bin nicht Mr. Dalton für dich.“
„Daddy“, sagte Ethan scheu und sah ihn an.
Spontan streckte Jared die Arme aus und drückte den Kleinen an sich.
„Ethan, ich mag dich schon jetzt sehr gern. Du bist mein Sohn, mein Baby, auch wenn du schon lange aus dem Babyalter raus bist. Du bist ein Teil von mir, und ich werde immer für dich da sein“, sagte er mit erstickter Stimme.
Ethan schlang die schmalen Ärmchen um seinen Hals und drückte ihn ebenfalls.
„Ich bin froh, dass du hier bist, Daddy. Ich wollte immer schon einen Vater. Alle meine Freunde haben einen.“
„Und jetzt hast du auch einen. Wenn ich früher gewusst hätte, dass du mein Sohn bist, wäre ich sofort zu dir zurückgekommen, Ethan. Ich werde dich nie wieder verlassen, außer natürlich, wenn ich arbeiten muss und du zur Schule gehst.“ Jared spürte, wie Tränen in ihm aufstiegen. Nie hätte er gedacht, dass er so emotional auf den Jungen reagieren würde. Wieder drückte er den schmalen Körper seines Sohnes an sich und schloss die Augen.
Lachend versuchte Ethan, sich zu befreien, und Jared setzte ihn neben dem fast fertigen Flugzeug ab.
„Jetzt müssen wir es anmalen und etwa eine halbe Stunde lang trocknen lassen“, sagte er. „Danach können wir es fliegen lassen.“ Er sah zu, wie Ethan einige Farbtöpfe auswählte und bereitstellte. Der Junge nahm einen Pinsel, tauchte ihn in grünen Lack und begann, den Rumpf anzumalen.
Es ist erstaunlich, wie Kinder das Leben einfach so hinnehmen, dachte Jared und beobachtete, wie Ethan die grüne Farbe auf dem Flugzeugrumpf verteilte und orangefarbene Flammen auf die Motorhaube malte.
„Ein tolles Flugzeug!“, lobte er seinen Sohn und stand auf, um ihn beim Malen zu fotografieren. „Die Farbe muss noch trocknen“, fügte er hinzu und verschloss die Farbtöpfe. „Jetzt lass uns aufräumen. Wir können Football spielen, wenn du magst.“
„Ja, Sir. Ich möchte vorher aber noch etwas trinken.“
„Okay, komm mit in die Küche.“
Jared hielt Ethan die Tür auf und trat selbst in das stille, kühle Haus. Megans Geist war deutlich spürbar, obwohl sie nicht da war. Er konnte sich bildlich vorstellen, wie sie die roten Rosen in der Vase arrangiert hatte oder wie sie in dem Buch auf dem Beistelltisch las. Wenn sie doch nur einer Vernunftehe zustimmen oder wenigstens nach Dallas umziehen würde! Das würde es ihnen viel leichter machen, Ethan gemeinsam großzuziehen, aber ihren Äußerungen nach zu urteilen musste er wahrscheinlich gerichtlich um seinen Sohn kämpfen, was für sie alle drei sehr unangenehm und schmerzlich sein würde.
Wenn es wirklich zu einem Prozess kam, würde er das alleinige Sorgerecht beantragen. Megan sollte es noch bitter bereuen, nicht mit ihm kooperiert zu haben. Immerhin hatte er die besseren Anwälte, dabei war das alles total überflüssig, denn sie hatten eine fantastische gemeinsame Nacht in den Tropen verbracht.
Jared goss Ethan ein Glas Wasser ein und beobachtete, wie sich die kleinen Hände des Jungen um das Glas legten. Das Kind war faszinierend. Er war Megan überaus dankbar, dass sie ihn so schnell mit seinem Sohn zusammengebracht hatte.
Nachdem Ethan ausgetrunken hatte, gab er Jared das Glas zurück und legte den Kopf schief. „Wo ist der Football?“, fragte er und rannte voraus auf die Veranda.
Jared ging hinterher. Als er aus der Tür trat, war Ethan schon im Garten und spielte mit dem Ball. Sein Sohn drehte sich zu ihm um und warf ihn ihm zu. Jared musste sich strecken, um ihn zu fangen. Er lief zu Ethan und
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