Collection Baccara Band 0292
es okay, wenn wir uns lieben?“, fragte er.
Brynna nickte nur und zog ihn hinter sich her ins Schlafzimmer.
Am folgenden Morgen stand Brynna in Unterwäsche vor dem Spiegel und betrachtete ihren noch kaum gewölbten Bauch, in dem ein neues Leben heranwuchs. Sie berührte die Stelle, wo ihr Baby sich eingenistet hatte, und dachte an Devs Reaktion auf ihre Eröffnung letzte Nacht.
Devs ganze Leidenschaft gehörte der Fliegerei, und das erinnerte sie in beängstigender Weise an ihre Eltern, die sich immer nur für ihr eigenes Privatleben interessiert hatten. Sie wollte nicht das alleinige Rückgrat ihrer kleinen Familie sein, sondern wünschte sich Devs Unterstützung. Sie fürchtete nichts mehr, als in dieser Ehe allein zu sein.
Brynna hatte sich ihre Karriere hart erarbeitet. Disziplin und Pflichtgefühl hatten sie dahin gebracht, wo sie heute war. Sie hatte das alles aus eigener Kraft geschafft und war nicht bereit, es aufzugeben. Doch genauso leidenschaftlich wünschte sie sich dieses Kind. In ihr machte sich die schreckliche Angst breit, durch die überstürzte Ehe mit einem Mann, den sie kaum kannte, einen schweren Fehler begangen zu haben. Dieses Gefühl ließ sich einfach nicht mehr abschütteln.
An den nächsten beiden Abenden hatte Brynna Dienst, und als sie nach Hause kam, erwartete Dev sie bereits mit einem leichten Abendessen. Sie machten ein wenig Smalltalk, wobei sie das Thema Schwangerschaft sorgfältig vermieden. Doch all die ungesagten Worte standen zwischen ihnen wie eine Wand, und Brynna war mehr in Alarmbereitschaft denn je. Würde Dev sich an den Gedanken gewöhnen können, Vater zu werden?
Oder würde sie die gemeinsame Wohnung eines Tages leer vorfinden, wenn sie von der Arbeit nach Hause kam? Da sie sich innerlich auf diese Möglichkeit vorbereitete, ging sie jeden Tag ein wenig mehr auf Distanz.
Freitagabend nach der Arbeit duschte Brynna und zog sich für die Party ihres jüngeren Bruders um. Sie war beunruhigt, weil sie von Dev seit dem Morgen nichts gehört hatte. Sie versuchte, ihn auf seinem Handy zu erreichen, doch es meldete sich nur die Mailbox, auf der sie ihm eine kurze Nachricht hinterließ.
Sie nahm eine leichte Jacke aus dem Schrank und fuhr zu Melanies und Franks Haus. Beißender Geruch nach Rauch lag in der Luft. Brynna suchte den Horizont ab und entdeckte eine dunkle Wolke in Richtung Logan’s Hill. Seit Wochen hatte es nicht geregnet, und die Berichte über vereinzelte Waldbrände waren beängstigend. Dieses Feuer schien ziemlich nah zu sein.
Ihr Schwager begrüßte sie an der Tür.
„Wo ist denn dein Sahneschnittchen?“, fragte Frank und sah sich suchend um. Er hatte Dev diesen Spitznamen gegeben, seit er gehört hatte, dass die Krankenschwestern an der Klinik ihn als Augenweide bezeichneten.
„Ich weiß es nicht, ich konnte ihn telefonisch nicht erreichen. Sag mir lieber, wo das Geburtstagskind ist.“
Sie hatte Tucks Auto in der Auffahrt gesehen.
„Hinten im Garten, beim Grill.“
„Hast du die Rauchwolken im Nordosten gesehen, Frank? Dort brennt es.“
„Ich schalte gleich den Polizeifunk an. Geh du schon mal nach hinten in den Garten.“
Sie ging durchs Haus auf die Terrasse, wo Tuck mit seinen Neffen am Tisch saß und mit Playmobil-Figuren spielte. John, sechs Jahre alt, und Chandler, vier Jahre, rannten ihrer Tante sofort entgegen. Brynna umarmte und küsste sie liebevoll, ehe sie ihren Bruder und ihre Schwester begrüßte, die am Grill standen und Steaks brutzelten. Es duftete unglaublich gut, und Brynna spürte mit einem Mal, wie hungrig sie war.
„Hast du schon die Formulare für das Studiendarlehen und die Anmeldung bekommen?“, fragte sie ihren Bruder. Er war an einem College an der Westküste aufgenommen worden und hatte zum Glück einige kleinere Studienbeihilfen erhalten.
Ihr jüngster Bruder nickte. „Kam alles mit der Post.“
„Ich werde meine Dienstpläne durchschauen, dann können wir beide mal hinfahren und uns die Studentenwohnheime ansehen“, sagte sie.
„Dev fliegt mich nächste Woche hin, um ein Apartment und einen Teilzeitjob mit mir zu suchen“, antwortete er zu ihrer Überraschung. „Er ist echt cool.“
„Aber Studentenwohnheime sind viel billiger als eine Wohnung, Tuck. Vor allem in Kalifornien“, entgegnete sie besorgt.
„Vielleicht finde ich jemanden, der mit mir in eine WG zieht, dann können wir uns die Miete teilen. Am Schwarzen Brett im Studentensekretariat hängen sicher jede Menge Angebote. Wo ist
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