Collection Baccara Band 0292
Dev eigentlich?“
Brynna blickte auf ihre Uhr. „Keine Ahnung.“
Genau in diesem Augenblick zerriss Sirenengeheul die abendliche Stille. Man hörte, wie Rumors einziges Löschfahrzeug mit quietschenden Reifen die Feuerwehrstation verließ.
Der kleine Chandler sprang auf und griff nach Tucks Hand. „Onkel Tuck, ich will schauen gehen!“
3. KAPITEL
„Ich rette erst mal die Steaks“, sagte Melanie und hob sie vom Grill auf eine Platte.
Brynna folgte den Jungs bis ans Ende der Auffahrt, wo sie beobachten konnten, wie der Löschwagen in den Schotterweg Richtung Logan’s Hill einbog. Der Himmel war von Rauchwolken geschwärzt.
„Das sieht wirklich ziemlich nah aus“, fasste Tuck Brynnas stille Befürchtung in Worte.
„Wir brauchen dringend Regen“, bemerkte Melanie, die zu ihnen hinausgekommen war. „Diese Dürre wird allmählich gefährlich.“
„Dem Wetterbericht zufolge kommt von der Westküste ein Sturmtief, aber vermutlich schwächt es sich ab, ehe es hier ist.“ Frank stand auf der Schwelle und warf ebenfalls sorgenvolle Blicke auf den Himmel.
Ein schwarz glänzender Sportwagen fuhr in die Einfahrt und kam hinter Brynnas Auto zum Stehen. Ihr Bruder Kurt stieg aus.
Brynna umarmte und küsste ihn. „Ich habe dich ewig nicht gesehen. Immer beschäftigt, was?“
„Du sagst es. Aber jetzt bin ich da.“
„Dann kommt mal alle zum Essen rein“, forderte Melanie die Familie auf.
Sie setzten sich an den großen runden Esstisch, wobei Devs Abwesenheit deutlich spürbar war.
In diesem Moment ertönte Brynnas Pieper, und sie stöhnte auf. „Nicht jetzt.“
Doch zu ihrer Überraschung sah sie nicht die Nummer der Notaufnahme auf dem Display, sondern die ihres Mannes. „Es ist Dev“, sagte sie und lief ins Nebenzimmer, um ihr Handy aus der Handtasche zu holen und ihn anzurufen.
Er meldete sich beim ersten Läuten. „Brynn?“
„Dev, wo bist du?“
„In Washington. Hier geht gerade ein heftiges Gewitter nieder, und ich stecke noch mindestens drei Stunden fest.“
„Washington“, wiederholte sie irritiert. „Du solltest doch in Rumor sein und jetzt mit der Familie hier am Tisch sitzen. Heute ist Tucks Geburtstagsfeier.“
„Das habe ich nicht vergessen“, erwiderte er. „Ich kann doch auch nichts dafür, wenn sich das Wetter gegen mich verschworen hat.“ Wie zum Beweis knisterten elektrostatische Störungen in der Leitung.
„Du bist wirklich unmöglich, das Wetter für deine mangelnde Planung verantwortlich zu machen. Statt nach Washington zu fliegen, hättest du vorausplanen sollen. Du hast mit keinem Wort erwähnt, was du vorhast.“
„Ich hatte es ja gar nicht vor, aber mir wurde ein Ersatzteil für die Sky Spiritangeboten, und der Wetterdienst hat keinerlei Störungen vorhergesagt. Ich weiß, wie enttäuscht du jetzt bist, aber ich hatte wirklich vor …“
„Wenn du vorgehabt hättest, hier zu sein, dann hättest du eben nicht fliegen dürfen.“
„Ich hatte jede Menge Zeit.“
„Oder es war dir einfach egal, ob du rechtzeitig zurück sein würdest oder nicht.“
„Brynn, ich habe mich entschuldigt. Was erwartest du noch?“
„Deine Entschuldigung ändert auch nichts. Du hättest hierbleiben sollen. Meine ganze Familie ist anwesend, nur du fehlst – und natürlich meine Eltern. Aber die haben sich noch nie um irgendwelche Geburtstage gekümmert.“
„Das ist nicht fair.“
„Ach nein? Mein Steak wird kalt. Wir sehen uns, wenn du irgendwann nach Hause kommst.“ Sie schaltete ihr Handy aus, warf es in ihre Handtasche und ging zurück ins Esszimmer.
Als Melanie die gereizte Miene ihrer Schwester sah, wollte sie wissen, was Dev gesagt hatte.
Brynna setzte sich an den Tisch. „Er steckt in Washington fest.“
„Ich wette, er kriegt Riesenärger, wenn du ihn zu fassen bekommst“, scherzte Tuck.
„Ich bin nicht seine Mutter“, erwiderte Brynna wenig begeistert. „Er kann machen, was immer er ver…“ Sie warf den Kindern einen Blick zu und nahm ihre Gabel auf. „Verdammt noch mal machen will.“
Nach ein paar Minuten stockender Unterhaltung beschloss Brynna, ihrem kleinen Bruder zuliebe fröhlich zu sein, und sie beendeten das Essen in angeregter Runde.
Nachdem das Geschirr abgeräumt war, packte Tuck seine Geschenke aus und freute sich wie ein Schneekönig über einen funkelnagelneuen Laptop, das Geschenk von Brynna und Dev.
„Das ist echt supercool, tausend Dank.“
„Gern geschehen. Denk daran, es ist auch ein Schreibprogramm für deine
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