Collection Baccara Band 0293
„Sie hat Probleme, genügend attraktive, geeignete junge Männer zu finden. Habt ihr irgendwelche Vorschläge, Mädchen?“, fragte sie ihre Töchter.
„Hast du Justin schon gefragt?“, wollte Alexandra wissen.
„Nein, habe ich nicht. Meinst du, er macht mit?“, fragte Jennifer.
„Vielleicht, wenn Mom ihn fragt.“ Tara blickte ihre Mutter an.
„Natürlich macht er mit. Schließlich ist es für einen guten Zweck.“ Emma holte ihr Handy aus der Handtasche. „Außerdem tut es ihm gut, mal rauszukommen und etwas Spaß zu haben. Seit er Daniels Job übernommen hat, kennt er nur noch Arbeit, Arbeit, Arbeit. Ich wette, er sitzt auch jetzt im Büro. An einem Samstag. Was habe ich euch gesagt? Er nimmt ab.“
Emma begrüßte ihren Sohn. Sie sprachen kurz miteinander, und Maura schloss aus Emmas Worten, dass es Justin zwar widerstrebte, bei der Auktion mitzumachen – auch wenn es für einen guten Zweck war –, er aber seiner Mutter die Bitte nicht ausschlagen konnte.
„Danke, mein Lieber“, sagte Emma. „Okay, Jennifer ruft deine Sekretärin wegen der Einzelheiten an.“
Nach dem Lunch begab sich die kleine Gruppe auf Shoppingtour im Carrington Plaza. Lachend ergriffen die jungen Frauen Besitz von den Umkleideräumen in den exklusiven Boutiquen und liefen rein und raus, um Kleidungsstücke untereinander zu tauschen und Outfits vorzuführen. Maura fand schnell Spaß an der Sache und kaufte sich schließlich einige neue Kleidungsstücke.
Keine der Frauen hatte bemerkt, dass sie schwanger war. Dessen war Maura sich sicher. Ihre Figur hatte sich bisher kaum verändert, vor allem nicht so, dass es einem Fremden auffallen würde. Und bei der Auswahl ihrer Kleidung tendierte sie sowieso eher zu einem lockeren, lässigen Look.
Für die Gartenparty bei den Connellys wählte sie jedoch ein eng anliegendes Etuikleid mit rundem Ausschnitt und Trägern, die auf den Schultern gebunden wurden. Der Stil des Kleides war scheinbar einfach, aber das ungewöhnliche Material machte das Kleid zu einer Sensation. Das Blumenmotiv in Meerblau und Gold schien von einem Meister gemalt und passte farblich perfekt zu Mauras Typ. Sie fand es fast zu schick, doch Emma und ihre Töchter äußerten sich so begeistert, als sie es vorführte, dass sie das fantastische Designerstück einfach nehmen musste.
Maura starrte ihr Spiegelbild an. Es war unglaublich, aber sie sah völlig anders aus als die Frau, die heute Morgen die Wohnung verlassen hatte – angefangen bei der neuen Frisur bis zu den lackierten Fußnägeln.
„Wow, du siehst toll darin aus“, rief Alexandra aus.
„Warte, bis Doug dich sieht“, warnte Maggie.
Wird er mich überhaupt erkennen, fragte Maura sich, als sie sich von der Seite betrachtete.
„Das Kleid ist wie für dich geschaffen, meine Liebe“, sagte Emma. „Bitte, lass mich es für dich kaufen. Betrachte es als kleines Geschenk für die Braut von Grant und mir. Als Ersatz für den ausgefallenen Junggesellinnenabschied.“
Maura protestierte zwar, doch davon wollte Emma nichts hören. Schließlich nahm Maura das Geschenk an und dachte, wie schön es doch war, wieder Teil einer Familie zu sein. Dieser Luxus-Wellnesstag war etwas Besonderes für Maura. Doch das Kostbarste war die innere Verbundenheit, die sie zu den Connelly-Frauen verspürte.
Es war fast sechs Uhr, als Maura nach Hause kam. Doug war fort, und sie wusste nicht, wann er zurückkommen würde. Sie brachte ihre Einkaufstüten direkt ins Schlafzimmer. Die untergehende Sonne tauchte das Zimmer in ein warmes, behagliches Licht.
Enttäuscht hängte sie ihre neuen Kleidungsstücke auf. Sie war so gespannt auf Dougs Reaktion auf ihr verändertes Äußeres gewesen, und jetzt war er nicht einmal zu Hause. Sie nahm das Kleid, das sie für das Barbecue ausgesucht hatte, hielt es sich vor den Körper und betrachtete sich im Spiegel. Warum passierte ihr immer so etwas? Die Kleidung, die sie kaufte, sah im Geschäft fantastisch aus, doch zu Hause konnte sie nicht mehr verstehen, was sie sich beim Kauf gedacht hatte.
Das Kleid war wunderschön. Aber viel zu extravagant für sie. Da Emma und ihre Töchter es jedoch gesehen hatten, musste sie es zu der Party tragen. Was aber, wenn sie albern darin aussah? Was, wenn sie Doug damit in Verlegenheit brachte?
Voller Selbstzweifel entschied Maura, das Kleid noch einmal anzuziehen, bevor sie es weglegte. Sie musste sich auf den Stuhl stellen, um ihr gesamtes Spiegelbild in dem Spiegel über der Kommode zu sehen.
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