Collection Baccara Band 0293
ausstreckte. Auf der Bordbar neben Emma standen eine silberne Kanne mit Kaffee, Croissants und eine Kristallschale mit Erdbeeren.
Okay, du bist jetzt eine Connelly, rief Maura sich in Erinnerung. Wie Doug schon oft gesagt hatte, sollte sie sich daran gewöhnen.
„Bereit für den freien Tag?“, fragte Emma fröhlich.
„So bereit ich nur sein kann“, erwiderte Maura lächelnd.
Als die lange Limousine sie an diesem Abend nach Hause fuhr, sank Maura erschöpft in den Sitz. Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass es so anstrengend sein konnte, sich verwöhnen zu lassen.
Trotz ihrer angeborenen Schüchternheit Fremden gegenüber, entspannte Maura sich rasch in der Gesellschaft von Dougs sympathischen Halbschwestern und Chance’ zukünftiger Frau. Sie wurde offener und genoss diese gewisse Art von Verbundenheit und Spaß, die es nur unter Frauen gab. Sie fühlte sich fast in ihre Zeit am College zurückversetzt. Nur dass sie damals ihre Schönheitsmittelchen nach Rezepten aus Zeitschriften selbst hergestellt hatten – Zaubertranks mit Eiweiß und Haferflockengesichtsmasken.
In der Wellness-Oase waren die Inhaltsstoffe wesentlich exotischer und sündhaft teuer. Nach einem sanften Körperpeeling war sie in ein mit Meeresalgen getränktes Vlies eingewickelt und anschließend massiert worden, bis sie den Zustand totaler Entspannung erreicht hatte. Der intensive Duft ätherischer Öle diente der Beruhigung und Stärkung.
Und das war nur das Verschönerungs-Warm-up.
Maura war überrascht zu hören, dass Emma für sie auch eine Marathonsitzung im Schönheitssalon gebucht hatte. „Nur das Übliche“, beteuerte Emma, als Maura große Augen machte.
Sie bekam eine kosmetische Gesichtsbehandlung, eine Maniküre und dann noch eine Pediküre, zu der auch ein Fußbad in heißen Ölen gehörte. Das musste sie Doug unbedingt erzählen.
Obwohl Emma eigentlich ihre langen Haare lassen wollte, wie sie waren, schafften Emma und ihre Töchter es, sie dazu zu überreden, einmal zu experimentieren. Und bevor sie sich versah, bekam sie eine Haarpackung, die den natürlichen Goldton und die rötlichen Strähnchen heraushob, und anschließend einen Haarschnitt.
Ihr Magen zog sich zusammen, als sie die vielen Haare zu Boden fallen sah. Aber alles geschah unglaublich schnell, und es erschien ihr albern, mitten in der Aktion zu protestieren.
Als es vorüber war, stellte sie fest, dass die Haare längst nicht so kurz waren, wie sie befürchtet hatte. Ihr von Natur aus welliges Haar war jetzt leicht stufig geschnitten und fiel in wunderschönen Locken um ihr ovales Gesicht.
Überrascht bewunderte Maura die neue Frisur. Doug liebte es, wenn sie die Haare offen trug. Und das sah jetzt viel besser aus als vorher. Trotzdem waren sie noch lang genug, um sie bei der Arbeit zusammenbinden zu können.
Als Nächstes stand ein Besuch bei der Kosmetikerin auf dem Plan. Auch hierzu hatten ihre neuen Freundinnen sie überredet. Die Kosmetikerin spürte Mauras Skepsis und ging sehr feinfühlig vor. Als Maura schließlich fertig war, hatte sie das Gefühl, dieses „neue Gesicht“ auch selbst schminken zu können, so dezent war das Make-up, das aber ihr Aussehen sensationell veränderte.
Nach den entspannenden Stunden in der Wellness-Oase lunchten sie in einem wunderschönen Restaurant. Maura saß neben Jennifer, was es ihr ermöglichte, ihre Schwägerin besser kennenzulernen. Maura mochte Jennifer. Sie war nett und liebenswert und viel zu jung, um schon Witwe zu sein. Jennifers Mann, ein Polizist, war bei einem Einsatz vor zwei Jahren ums Leben gekommen. Jennifer war damals schwanger gewesen. Sie zog ihre kleine Tochter Sarah allein auf. Zumindest hatte sie es bis jetzt getan. Bis sie Chance kennenlernte.
„Chance war total geschockt, als Doug ihm erzählte, dass er heimlich geheiratet hat“, vertraute Jennifer Maura an. „Ich dachte, er fällt in Ohnmacht. Er hatte keine Ahnung, dass Doug überhaupt mit jemandem zusammen ist.“
„Es kam sehr … plötzlich. Wir waren lange Zeit einfach nur Freunde“, versuchte Maura zu erklären. Sie hasste es, wenn sie in diese Position gedrängt wurde und lügen musste.
„Ich fand es sehr romantisch“, erzählte Jennifer. „Obwohl ich Dougs Namen jetzt von meiner Liste für die Junggesellenversteigerung nehmen muss.“
Emma lachte, doch Maura verstand nicht, was daran so lustig war.
„Jennifer organisiert eine Junggesellenversteigerung für einen hiesigen Wohltätigkeitsverband“, erklärte Emma.
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