Collection Baccara Band 0293
von einem Ausflug? Es gibt ein wunderschönes altes Gasthaus an einem See nicht weit von hier. Wir könnten einen Spaziergang machen oder auch ein Ruderboot mieten.“
„Klingt gut. Ich würde gern mal raus aus der Stadt. Soll ich einen Picknickkorb packen?“
„Wir können in dem Gasthaus lunchen. Heute machst du mal gar nichts, Maura. Ich möchte, dass du dich ausruhst.“
Er sah sie über den Zeitungsrand hinweg streng an. Maura konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
„Ja, Doktor.“
„So ist es richtig.“ Doug blätterte die Seite um.
Während er die Schlagzeilen las, konzentrierte Maura sich auf das Frühstück. Sie freute sich auf den Ausflug mit Doug. Trotz aller Leidenschaft, die sie verband, war sie merkwürdig aufgeregt. Als hätten sie ihr erstes Date.
Das Wetter war fantastisch, und so fuhren sie mit offenem Verdeck. Maura liebte es, die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren. Die Fahrt verlief ziemlich schweigsam, doch es war ein angenehmes Schweigen.
Das Gasthaus war ein weitläufiges viktorianisches Gebäude im Queen-Anne-Stil mit Türmchen und Giebeln und einer breiten Veranda. „Was für ein schönes Haus“, rief Maura begeistert. „Wirklich wunderschön.“
„Ich wusste, dass es dir gefallen würde.“
Sie nahmen die Wanderkarte und machten sich auf den Weg. Maura fühlte sich, als könnte sie den ganzen Tag wandern, doch Doug fürchtete, sie könnte sich überanstrengen. Er hatte viel Wasser mitgenommen und hielt alle dreißig Sekunden an – so jedenfalls erschien es Maura –, damit sie etwas trinken und eine Pause machen konnte.
„Doug, um Gottes willen, schwangere Frauen müssen sich bewegen und etwas Sport treiben. Das ist gut fürs Baby. Hör bitte auf, so ein Theater um mich zu machen.“
„Du musst mir nichts erzählen. Schließlich bin ich Arzt. Schon vergessen? Und als Arzt sage ich dir, dass du es nicht übertreiben sollst. Gewöhn dich endlich daran, dass sich jemand um dich kümmert, Maura.“
„Ich bin schon so lange für mich selbst verantwortlich, dass es ungewohnt für mich ist“, räumte sie ein. Sie trank einen großen Schluck Wasser und ließ ihren Blick in die Ferne schweifen.
„Dann wird es Zeit, dass du dich daran gewöhnst. Ich werde schließlich für eine ganze Weile um dich sein.“
Maura lachte. „Ist das eine Drohung oder ein Versprechen?“
„Es ist eine Tatsache“, erwiderte er.
Das Gelände wurde schwieriger, der Pfad schmaler, steiler und steiniger. Doug ging vor und nahm Mauras Hand, um sicher zu sein, dass sie nicht den Halt verlor. Zuerst war Maura über seine Vorsicht überrascht. Schließlich erklommen sie nicht die Rocky Mountains. Er sorgt sich um das Baby, dachte sie, und da konnte ein Mann schon ganz schön übertreiben. War das Baby nicht auch der Hauptgrund, weshalb er sie überhaupt geheiratet hatte?
Nachdem sie gewandert waren und sich im kühlen Schatten am See ausgeruht hatten, lunchten sie im Gasthaus. Wie Maura erwartet hatte, war die Einrichtung elegant und aufwändig und absolut viktorianisch. Sie kannte sich etwas mit Antiquitäten und dem Stil der Epoche aus und konnte einige von Dougs Fragen beantworten.
„Ich kann mir dich in einem großen, alten Haus vorstellen, Maura. Ein Haus, in das viel Arbeit gesteckt werden muss, aber das Atmosphäre hat. Ich wette, das würde dir besser gefallen als ein brandneues Haus, stimmt’s?“
„Ein Haus? Um ehrlich zu sein, habe ich über einen Umzug noch nicht nachgedacht“, gestand Maura.
Seine Bemerkung überraschte sie. Sie wäre nicht auf die Idee gekommen, dass er sich Gedanken darüber machte, welche Art Haus ihr gefallen würde. Dass er überhaupt so weit in die Zukunft dachte.
„Ich meine nach der Geburt des Babys“, erklärte er. „Anfangs wird die Wohnung reichen. Aber bald brauchen wir mehr Platz. Ich dachte, wir könnten vielleicht hinaus ins Grüne ziehen. Raus aus der Stadt. Das wäre das Beste für das Kind.“
„Ja, wahrscheinlich.“
„Wir dürften nur nicht zu weit weg ziehen.“ Doug nannte ein paar Vororte, an die er gedacht hatte. „Ich glaube, in Norwood gibt es einige schöne, alte Häuser.“
Maura war überrascht, aber erfreut, dass er sich schon so viele Gedanken über die Zukunft gemacht hatte.
„Das habe ich auch gehört“, erwiderte sie. „Und ich liebe alte Häuser. Auch wenn man eine Menge Arbeit hineinstecken muss.“ Sie blickte auf ihre Speisenkarte. „Das ist in deinem Fall schwierig. Du hast nicht viel
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