Collection Baccara Band 0293
Freunde machten Bemerkungen. „Irgendwie siehst du anders aus“, stellte ihre Freundin Liza fest, als sie sich zum Kaffee trafen. „Es klingt vielleicht blöd, aber du strahlst so von innen heraus.“
Maura verschluckte sich fast an ihrem heißen Kaffee. Ein Strahlen von innen heraus? Sagte man das nicht schwangeren Frauen nach?
„Muss an dem neuen Make-up liegen“, erwiderte Maura.
„Ich glaube, eher am Ehemann“, bemerkte Liza. „Doug ist ein Schatz. Selbst wenn er kein Connelly wäre, wäre er ein heißer Typ.“
Maura wurde rot. „Danke“, sagte sie ruhig.
„Es ist so schwer, einen passenden Partner zu finden, ganz zu schweigen von einem Mann wie Doug. Du hast wirklich Glück, Maura“, fügte Liza hinzu. Sie freute sich für ihre Freundin, aber sie war auch etwas neidisch.
Glück? Für Außenstehende musste es so aussehen. Vor allem für jemanden wie Liza, die so erpicht darauf war zu heiraten. Liza war ihre beste Freundin, und plötzlich verspürte Maura das Verlangen, ihr alles zu erzählen – die geheimen Umstände ihrer Hochzeit, ihre Schwangerschaft … die Tatsache, dass sie sich in Doug verliebt hatte, er sich aber nicht in sie.
Doch sie hielt sich zurück. Erstens hatte sie Doug versprochen, ihr Arrangement geheim zu halten und gemeinsam mit ihm zu entscheiden, wann sie ihre Familie und Freunde über die Schwangerschaft informierten.
Zweitens fiel es ihr schwer, selbst ihrer besten Freundin ihr Problem einzugestehen. So hörte sie lieber Liza zu, die von ihrer chaotischen Beziehung erzählte. Das war leichter, als über ihr eigenes Gefühlschaos nachzudenken.
Maura genoss die Zeit mit Liza, achtete jedoch darauf, dass sie so rechtzeitig zu Hause war, dass sie das Abendessen vorbereiten konnte. Es war einer jener seltenen Abende, an dem sie beide zu Hause sein würden, und es sollte ein ganz besonderer Abend wurde. Der Ausflug aufs Land hatte sie überzeugt, dass ein paar Flirtrituale vielleicht genau das waren, was sie brauchten. Sie beschloss, Paella zu bereiten. Doug liebte Paella, und sie freute sich darauf, ihn damit zu überraschen.
Sie hatte den Tisch liebevoll mit frischen Blumen, Kerzen und ihrem besten Geschirr gedeckt und wollte gerade unter die Dusche, als das Telefon klingelte. Da sie Doug vermutete, nahm sie schon beim ersten Klingeln ab.
„Maura? Hallo, ich bin es, Scott.“
Geschockt, Scott Walkers Stimme zu hören, brachte sie keinen Ton über die Lippen. Sie ertrug sein belangloses Gerede einen Moment lang und fragte dann unverblümt, warum er anrief.
„Ach, nur so. Habe gehört, dass du geheiratet hast. Und dann auch noch niemand Geringeren als meinen alten Freund Doug. Ich wollte euch beiden viel Glück wünschen.“
„Das ist nicht dein Ernst, oder?“ Maura konnte es nicht fassen.
„Maura, hab dich doch nicht so“, sagte er in einem Ton, der sie vor langer Zeit immer beruhigt hatte. „Ich wollte nur hören, wie es euch beiden geht. Das ist alles.“
„Dein Interesse ist wirklich rührend, Scott“, erwiderte Maura mit unverhüllter Bitterkeit.
„Ich mache mir Sorgen um dich, ehrlich. Es kam ziemlich plötzlich. Vor allem angesichts deines … besonderen Umstandes.“
Das war seine Art, auf ihre Schwangerschaft anzusprechen. Ihr besonderer Umstand. Als wäre sie von allein schwanger geworden.
„Ich wusste, dass ihr beide befreundet seid. Aber mir war nicht bewusst, wie eng“, fügte Scott hinzu.
„Was meinst du damit?“, forderte Maura ihn heraus.
„Ich meine … du weißt genau, was ich meine. Vielleicht bin ich gar nicht der Vater deines Babys, Maura. Vielleicht ist Doug Connelly der Vater. Warum sollte er dich sonst so spontan heiraten. Ich denke, ich habe ein Recht, die Wahrheit zu erfahren“, sagte er ungehalten.
Maura war so wütend, dass sie nicht mehr klar denken konnte. Sie holte tief Luft, um sich zu beruhigen. Sie musste an das Baby denken.
„Die Wahrheit ist, dass ich nicht mehr nachvollziehen kann, warum ich mich mit einem Mann wie dir überhaupt eingelassen habe. Wie kannst du es wagen, anzurufen und solche Anschuldigungen zu erheben. Ich will nie wieder von dir hören, Scott. Hast du mich verstanden?“
„Maura, du musst doch nicht …“
Maura knallte den Hörer auf.
Als Doug einen Moment später kam, saß Maura immer noch zitternd vor Wut am Küchentisch.
„Maura, alles in Ordnung?“ Doug legte eine Hand auf ihre Schulter und sah sie besorgt an.
„Mir geht es gut. Ich hatte nur gerade einen Anruf von
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