Collection Baccara Band 0293
fertig war, nicht mehr aushalten konnte. Er hatte sie gleich im Badezimmer genommen, und sie hatten sich wie wahnsinnig geliebt.
Einen Augenblick lang sah er sie gedankenverloren an, dann meinte er: „Die Idee dahinter gefällt mir. Ich denke, es ist das Risiko wert.“
Julias Züge hellten sich merklich auf. „Ich bin schon dabei, einen neuen Slogan für das Hotel zu entwickeln, etwas Eingängiges, Griffiges, das die Einmaligkeit von Tempest West einfängt. Aber dazu brauche ich noch etwas mehr Zeit.“
„Sag, wenn ich dir helfen kann.“
Ihr Blick fiel auf seinen sinnlichen Mund. Er ruhte dort nur einen winzigen Moment lang, aber Trent hatte ihn sofort bemerkt, und er fragte sich, wie lange sie es wohl noch durchhalten würde, ihm die kalte Schulter zu zeigen. Ganz sicher konnte sie die Erinnerung an ihre heißen Nächte genauso wenig aus dem Gedächtnis streichen wie er.
„Nicht nötig. Solche Sachen kann ich besser allein. Wenn mir etwas eingefallen ist, lasse ich es dich wissen.“
„Wie du willst.“
Eine Weile sahen sie sich schweigend an, dann meinte Julia: „Du denkst nicht daran, dich bei mir zu entschuldigen, oder?“
„Nein“, antwortete Trent knapp. Wenn sie ihre alberne Verweigerungshaltung aufgeben würde, ließe sich darüber reden, dachte er.
Julia seufzte resigniert. Sie war enttäuscht. Dann straffte sie die Schultern. „Wir müssen noch über die Baby Shower für Laney und Evan reden. Ich habe Laney gestern erzählt, dass sie in sechs Wochen in einem italienischen Restaurant stattfinden soll. Wann können wir sie denn damit überraschen?“
Trent warf einen Blick in seinen Terminkalender auf dem Schreibtisch. „Können wir nicht heute Abend zusammen essen und darüber sprechen? Ich habe noch allerhand zu tun.“
Sie schüttelte den Kopf. „Heute Abend kann ich nicht.“
„Kannst du nicht, oder willst du nicht?“
„Ich will nicht. Aber abgesehen davon habe ich wirklich etwas vor“, entgegnete sie und fügte mit einem kühlen Lächeln hinzu: „Ich bin generell für dich nach Feierabend nicht mehr zu sprechen. Das kannst du dir gleich für die Zukunft merken.“
Trent vernahm es klar und deutlich, aber ihre Worte hatten eine gerade gegenteilige Wirkung bei ihm. Je energischer sie auf Abstand pochte, desto lebhafter weckte sie den Ehrgeiz in ihm, ihren Widerstand zu brechen.
Julia sammelte ihre Papiere zusammen und verstaute sie in einem Ordner. Dann stand sie auf und ging zur Tür. Auf halbem Wege drehte sie sich noch einmal zu Trent um und sagte: „Oder siehst du irgendwo an mir ein Schild, auf dem steht: ‚Bitte, bedienen Sie sich‘?“
Trent kam hinter seinem Schreibtisch hervor und ging auf sie zu. „Alles, was ich sehe, ist eine sehr schöne, sehr begehrenswerte Frau, die ihren Grips beisammen hat und über vielversprechende Talente verfügt.“
Julia schaute an ihm vorbei. Ein Anflug von Traurigkeit lag in ihrem Blick. „Bitte fang nicht an, Süßholz zu raspeln, Trent. Dazu ist es zu spät.“
Damit ließ sie ihn stehen und ging hinaus.
Trent blickte ihr nach. Was konnte sie an diesem Abend vorhaben?
Die stämmige Fuchsstute, auf der Julia saß, sei das sanfteste Pferd in seinem Stall, hatte Pete ihr versichert. Zusammen mit dem Stallmeister war Julia auf dem Weg zum westlichen Ende des Crimson Canyon.
„Es gibt einige sagenhaft schöne Plätze hier“, erklärte Pete, der an ihrer Seite ritt. „Trotzdem bekommt sie kaum einer der zahlenden Gäste je zu Gesicht.“
„Das hat mir Trent … ich meine, Mr. Tyler auch schon erzählt. Warum, glauben Sie, ist das so?“ Sie wurde im Sattel ein wenig hin und her geworfen, hielt sich aber im Großen und Ganzen recht wacker.
Pete zuckte die Achseln. „Es ist ein ziemlich weiter Ritt. Einige Stellen sind auch nicht ganz ungefährlich. Deshalb wählen wir für die geführten Ausritte meist nur die sicheren und erprobten Wege.“
„Das sieht Trent Tyler eigentlich gar nicht ähnlich. Er ist doch sonst nicht so ein Sicherheitsfanatiker.“
„Das war auch ursprünglich nicht seine Idee. Aber wir hatten einmal einen Zwischenfall, kurz nach der Eröffnung des Hotels.“ Pete schüttelte den Kopf. „Manche Leute setzen sich einen Stetson auf und meinen, sie könnten reiten. In Wirklichkeit haben sie keine Ahnung. So ein Kerl wollte bei Shadow Ridge den Abhang auf einem schmalen Pfad hoch, um sich den Canyon von oben anzugucken. Auf halbem Weg ist ihm ein Falke entgegengekommen, der sauer war, dass er
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