Collection Baccara Band 0293
Tür. Das ist allerunterste Schublade, Trent Tyler.“
Seine Nasenflügel zuckten. „Nun reg dich langsam wieder ab, Julia.“
„Ich denke nicht daran. Du hast mich tief verletzt.“ Ich hätte es besser wissen müssen, dachte Julia. Business und Beziehung, und wenn sie noch so flüchtig ist – das kann einfach nicht gut gehen. „Also verstehe ich recht? Du leugnest nicht einmal, was ich dir vorwerfe?“
Trent stieß heftig die Luft durch die Nase aus. „Nein. Weil es mit uns nichts zu tun hat. Das ist, wie ich schon sagte, ganz einfach das Geschäft.“
Julia lachte bitter auf. „Ich habe mal gedacht, du wärst anders, eine Art Wyatt Earp, der coole, unbestechliche Held des Westens. Und was sehe ich vor mir? Genauso einen skrupellosen Egoisten wie die ganzen anderen geleckten Geschäftemacher.“
Er hatte sie viel tiefer getroffen, als er ahnen konnte. Aber lieber hätte Julia sich die Zunge abgebissen, als ihm zu gestehen, dass sie kurz davor gewesen war, sich in ihn zu verlieben. Ihre letzte Bemerkung jedoch hatte gesessen. Trent war regelrecht zusammengezuckt. Er wollte einen Schritt auf sie zugehen, aber sie hielt die Hand hoch und stoppte ihn.
„Halt, mein Lieber! Glaub nicht, du kommst damit durch, dass du jetzt deinen Charme spielen lässt.“
Trent stand da, die Lippen nur ein dünner Strich, das energische Kinn vorgestreckt. „Du hast den Bedingungen zugestimmt und den Vertrag unterschrieben“, beharrte er stur. „Ich habe dich nicht dazu gezwungen. Das ist ein vollkommen fairer Kontrakt zwischen uns, zu ganz klaren Bedingungen auf beiden Seiten. Du bringst Tempest West im Laufe eines halben Jahres in die schwarzen Zahlen und wirst dafür bezahlt. Sehr gut bezahlt.“
„Und wenn ich dazu nun einfach keine Lust mehr habe?“, erwiderte Julia trotzig.
Trent setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch und lehnte sich darin bequem zurück. „Das würde ich mir gut überlegen. Du hast doch selbst vom Imageschaden gesprochen. Was glaubst du, wie groß der erst wäre, wenn sich herumspricht, dass du deine Verträge nicht einhältst?“
4. KAPITEL
Von vorn bis hinten belogen und betrogen.
Julia saß in ihrer Suite auf der Couch und nippte an einem Glas Merlot. Sie betrachtete einen traumhaften Sonnenuntergang, war aber nicht dazu in der Stimmung, das Schauspiel zu genießen. Noch immer zitterte sie am ganzen Körper. Sie war mit den Nerven am Ende. Was Trent getan hatte, war unverzeihlich.
Es war ein elendes Gefühl. Nicht nur, dass sie sich vorkam wie eine Idiotin, weil sie sich von ihm hatte übertölpeln lassen. Viel schlimmer war das Gefühl, ihm ausgeliefert zu sein. Sie war Wachs in Trents Händen. Er brauchte nur aufzutauchen wie damals in Los Angeles, und sie vergaß ihre ganze Klugheit, ihre Cleverness, ihre Erfahrung, all jene Tugenden, mit denen sie sich sonst im Beruf tapfer behauptete.
Vielleicht hätte sie sich nicht so leicht einwickeln lassen, wenn ihr nicht noch der Schock, den Bridges-Auftrag verloren zu haben, in den Knochen gesteckt hätte. Aber nicht einmal dessen war sie sich sicher.
Dieser große, gut aussehende, anscheinend so aufrichtige Cowboy hatte sie zum Narren gehalten. In einem Punkt allerdings hatte er recht. Auch wenn sie es gern wollte, kam sie aus diesem Vertrag nicht heraus. Abgesehen davon, dass sie so schnell keinen weiteren Auftrag in Aussicht hatte, konnte sie ihren Ruf in der Branche nicht aufs Spiel setzen und einfach aussteigen.
Aber die Flinte ins Korn zu werfen war sowieso nicht ihre Art. Dazu kam die Rücksicht, die sie auf Evan und Laney nehmen musste. Allein das war schon Grund genug, in Tempest West keinen Streit vom Zaun zu brechen, der in der Familie leicht zu einem Misston führen konnte.
Und wenn sie Trents Ziel, Tempest West in die Gewinnzone zu bringen, sabotierte? Julia verwarf diese Idee gleich wieder. Auch wenn sie noch so wütend auf Trent war, schlechte Arbeit abzuliefern, kam für einen Profi wie sie nicht infrage. Es blieb nur eine einzige Möglichkeit: Sie erledigte ihren Job, gab dabei ihr Bestes, wie sie es nicht anders gewohnt war, und hielt sich in jeder Hinsicht von Trent fern.
Nachdem sie eine Stunde lang so vor sich hin gebrütet hatte, nahm Julia ihr Handy und wählte Laneys Nummer. Die beiden Frauen kannten sich seit ihren ersten Schuljahren in Los Angeles. Die Stimme ihrer besten Freundin zu hören, würde sie aufmuntern, hoffte Julia.
Als Laney sich meldete, verstellte Julia ihre Stimme und sagte: „Hallo,
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