Collection Baccara Band 0293
Berührung von ihm genügte, um sie schwach werden zu lassen. In diesem Augenblick wünschte sie ihn allerdings zum Teufel und war bereit, jeden Eid zu schwören, dass sie ihn nie wieder näher als zwei Schritte an sich herankommen lassen würde.
„Vielleicht bin ich ja gekommen, weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe.“
Sie lachte auf. „Das glaubst du ja wohl selbst nicht.“
Wieder zuckte ein Muskel an Trents Schläfe. „Julia, muss das wirklich sein?“, fragte er mit einem resignierten Seufzen.
„Es muss“, entgegnete Julia, die sich vorgenommen hatte, standhaft zu bleiben. „Letztendlich zählt nur das Geschäft – das ist doch deine Maxime. Und nur auf dieser Ebene werden wir künftig miteinander verkehren.“ Es tat ihr weh, das zu sagen, aber er hatte es nicht besser verdient.
„Wie du meinst, Julia. Komm bitte morgen früh als Erstes in mein Büro. Wir haben einiges zu besprechen.“
Damit drehte er sich um und verschwand grußlos, bevor sie ihm die Tür vor der Nase zuknallen konnte.
Julia atmete durch. Tag für Tag würden sie in den kommenden Monaten zusammenarbeiten müssen. Aber daran wollte sie jetzt nicht denken. An diesem Abend wollte sie zeitig ins Bett gehen und versuchen zu vergessen, dass es Trent Tyler jemals gegeben hatte.
Noch nie hatte Trent eine Frau so begehrt wie Julia Lowell. Das wurde ihm klar, als seine Augen auf Julia ruhten. Sie saß auf der anderen Seite seines Schreibtischs und trug ihm über ihre Notizen gebeugt ihre Vorstellungen eines Konzepts für Tempest West vor. So hatte er Gelegenheit, sie in aller Ruhe zu betrachten. Er bewunderte ihre langen, geschwungenen Wimpern und ihre vollen, sinnlichen Lippen, auf denen ein Hauch von kirschrotem Lipgloss lag. Als er ihren schlanken Hals musterte, musste er unwillkürlich daran denken, wie Küsse auf dieser zarten Haut schmeckten. Ihr langes, kastanienbraunes Haar fiel ihr in weichen Locken auf die Schultern.
Julia trug ein schlichtes rotes Kostüm, dazu die bewussten roten Pumps. Trent fragte sich, ob sie die extra angezogen hatte, um ihn zu quälen.
Als sie am Morgen in sein Büro gekommen war, hatte Julia sich von ihrer Auseinandersetzung am Vortag nichts anmerken lassen. Sie trug den Kopf hoch und verzog keine Miene, als Trent sie ziemlich unverhohlen anstarrte. Sie war von Kopf bis Fuß auf geschäftsmäßige Routine eingestellt.
„Das wären fürs Erste meine Ideen“, meinte sie am Ende ihres Vortrags und sah ihm offen ins Gesicht.
Trent nickte zufrieden. „Finde ich gut. Ich denke auch, dass man genau da ansetzen muss, damit es wieder vorangeht.“
„Tempest West ist etwas ganz Besonderes, nicht nur eine einfache Übernachtungsadresse oder ein x-beliebiges Ausflugsziel. Entsprechend sollte es auch vermarktet werden. Wir müssen vermitteln, dass auf den Gast hier eine unvergessliche Zeit wartet, etwas, das er nirgendwo anders bekommen kann. Das ist das eine. Das andere ist, dass Tempest West zu einer exklusiven Adresse werden muss, die nicht einfach frei gebucht werden kann. Man müsste gezielt mit Einladungen und Angeboten arbeiten. Das birgt natürlich ein gewisses wirtschaftliches Risiko, vor allem in der Anfangszeit. Würdest du das eingehen?“
Trent dachte eine Weile nach, bevor er ihr antwortete. Von Julias fachlichen Qualitäten war er überzeugt, die standen für ihn außer Frage. Aber gerade weil sie etwas von ihrem Geschäft verstand, war sie auch imstande, sein Hotel in den Ruin zu führen. Stand sie noch immer hundertprozentig hinter ihrer Aufgabe?
Er sah sie mit einem durchdringenden Blick an. „Vorweg eine Frage: Hat sich an deinem Konzept nach unserem … Gespräch gestern etwas geändert?“
Sie schien ihm seine Frage nicht übel zu nehmen und antwortete mit einem feinen Lächeln: „Was immer sonst zwischen uns gewesen ist, Trent, ob wir miteinander geschlafen haben oder nicht, ob ich auf dich sauer bin oder nicht, hat auf meine Arbeit keinen Einfluss. Das wäre höchst unprofessionell. Ich kann dich also beruhigen. Ich werde dein Hotel nicht an die Wand fahren, weil ich dir eins auswischen will.“
„Tut mir leid, ich musste das fragen.“
„Schon gut. Also, was hältst du von meinem Konzept?“
Trent rieb sich den Dreitagebart. Als er mit den Fingern über die Stoppeln fuhr, musste er daran denken, wie Julia vor ein paar Tagen bei ihm auf dem Schoß gesessen und ihn mit sanfter Hand rasiert hatte. Das hatte ihn dermaßen wild gemacht, dass er es, noch bevor sie damit
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