Collection Baccara Band 0293
ärgerlich, als sie zum Jeep ging. Einen Moment lang wäre ihr trotz der atemberaubenden Kulisse jeder x-beliebige andere Job lieber gewesen als dieser.
Als sie in den Wagen stieg, richtete sie die Augen starr nach vorn durch die Windschutzscheibe und würdigte Trent keines Blickes.
Er fuhr los und nach einer längeren Pause sagte er gereizt: „Du schließt ja schnell Freundschaft.“
Julia hatte keine Lust, sich auf eine Diskussion mit ihm einzulassen. Deshalb erwiderte sie schnippisch: „Das tue ich gerne, wenn es meiner Arbeit hilft.“
„Willst du damit andeuten, dein romantischer Ausritt im Sonnenuntergang hätte etwas mit Arbeit zu tun?“
„Er hatte ausschließlich etwas mit meiner Arbeit zu tun.“ Sie war mit ihrer Geduld am Ende. „Wo kommst du eigentlich so plötzlich her? Hast du mir nachspioniert?“
„Wie kommst du darauf? Ich wollte nach meinen Pferden sehen.“
„Du hast eigene Pferde?“, fragte sie erstaunt.
„Ja, zwei, Duke und Honey Girl. Ich kümmere mich um sie und reite sie, sooft die Zeit es mir erlaubt.“
„Was ist denn so dringend, dass du mich unbedingt von Pete wegholen musstest?“
Die Antwort darauf wusste Trent selbst nicht so genau oder wollte sie gar nicht wissen. Er war tatsächlich zu den Ställen gekommen, um nach Duke und Honey Girl zu sehen, und als er gerade wieder zurückfahren wollte, hatte er Julia und Pete bemerkt, die sich offenbar gut verstanden. Viel zu gut verstanden für seinen Geschmack. Aber das brauchte er Julia nicht auf die Nase zu binden. „Wenn wir noch über die Baby Shower sprechen wollen, müssen wir das heute Abend tun. Morgen bin ich nicht da. Es gibt ein paar Sachen, die ich dringend erledigen muss.“
„Du verreist? Wie lange denn?“
„Nur ein paar Tage.“
Trent fuhr nicht zum Hotel, sondern zu einem ein ganzes Stück entfernt stehenden Haus und parkte den Jeep in einer Garage. Sie hatte insgesamt drei Stellplätze, und bevor das Tor sich wieder schloss, konnte Julia einen schwarzen Chevrolet und einen silbergrauen BMW erkennen.
„Wo sind wir?“, fragte Julia leicht verwirrt.
„In meinem Zuhause.“
„Ich dachte, du wohnst im Hotel.“
„Die meiste Zeit wohne ich auch dort. Aber manchmal braucht man ein bisschen Abstand, und deshalb habe ich dieses Haus bauen lassen. Es ist klein, aber fein und hat vor allem einen grandiosen Ausblick auf den Canyon.“
Julia behagte der Gedanke nicht. Sie fühlte sich wie in der Falle. „Wir wollten über Laneys Baby Shower reden. Warum ausgerechnet hier?“
„Weil ich hier meine persönlichen Unterlagen habe. Du brauchst für die Einladungen doch die Adressen der Familie und der anderen Gäste. Nun guck nicht so, als wäre ich der böse Wolf. Wir besprechen die Party, du bekommst von mir die Adressen, die du brauchst, und deinen Drink. Und danach fahre ich dich ins Hotel zurück.“
Zögernd gab sie ihren Widerstand auf. Er nahm sie am Arm und führte sie durchs Haus. Es war nicht besonders groß, aber Trents Bedürfnissen genau angepasst. Es hatte ein großes Schlafzimmer und eine geräumige Küche. Mittelpunkt des ebenfalls großzügig bemessenen Wohnraums war eine gemütliche Wildledercouch vor einem gewaltigen Kamin aus Stein, der von der Decke bis zum Fußboden reichte. Es war ein schönes Heim, in dem Trent gern mehr Zeit verbracht hätte.
Julias Laune besserte sich langsam wieder. „Sehr hübsch“, sagte sie, als sie sich umgesehen hatte. „Das ist bestimmt ein idealer Platz, um abzuschalten und sich zu entspannen.“
Trent hätte sich nur zu gern auf der Stelle ein bisschen mit ihr entspannt. Er hatte noch nie eine Frau in dieses Haus gebracht. Julia war die erste. Der Gedanke irritierte ihn. Dazu vorhin seine unerklärlich gereizte Reaktion auf Pete. Vielleicht war es ganz gut, dass er die nächsten Tage nicht in Tempest West war. Mit Julia zu schlafen war eine Sache. Aber wenn er anfing, eifersüchtig zu werden und freiwillig sein Refugium preisgab, das ihm bisher heilig gewesen war, musste ihm das zu denken geben.
Trent deutete auf die Eckcouch. „Nimm Platz. Was kann ich dir anbieten? Wein? Champagner? Oder einen Cocktail?“ Er ging zu der kleinen Hausbar neben dem Kamin.
„Nur ein Eiswasser, bitte.“
Er drehte sich zu ihr um und lachte gutmütig. „Ich bin wirklich nicht der große, böse Wolf.“
„Ich will es mal so ausdrücken“, gab Julia zurück. „Ich weiß jetzt, mit wem ich es zu tun habe.“
Trent zuckte innerlich zusammen. Das hatte
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