Collection Baccara Band 0293
spreche ich mit Mrs. Tyler? Herzlichen Glückwunsch, Sie haben den Hauptgewinn gezogen, ein nagelneues, rosiges Baby. Der Preis wird Ihnen in genau drei Monaten ausgehändigt.“
Laney wollte sich ausschütten vor Lachen, und Julia war gleich leichter ums Herz. „Hi, Julia! Kann ich den Gewinn nicht jetzt schon haben? Bitte, versuch doch, ob sich da nicht etwas machen lässt.“
„Ich wollte, ich könnte es. War es ein schwerer Tag für dich?“
„Nein, nicht so schlimm. Eben das Übliche. Ich fühle mich ein wenig schlapp heute, und Evan wacht über mich wie eine Glucke.“
„Wie nett von ihm.“ Schade, dass dieser sympathische Zug sich nicht auf alle Familienmitglieder übertragen hat, dachte Julia.
„Nett, ja“, meinte Laney. „Aber schließlich bin ich nicht sterbenskrank, bloß weil ich schwanger bin. Evan schwirrt die ganze Zeit um mich herum und flippt fast aus, wenn er fühlt, dass sich das Baby in meinem Bauch bewegt. Ich habe gelesen, dass solche Symptome häufiger bei Männern zu beobachten sind, die zum ersten Mal Vater werden.“
„Ach, ich wünschte, ich könnte bei euch sein und das alles miterleben. Ich vermisse euch. Und dich, Laney, besonders. Und L. A.“
„Julia! Ich habe gedacht, du wärst begeistert von Tempest West. Und nach dem, was du mir von Trent erzählt hast, hättet ihr vielleicht …“
„Wir haben eine rein geschäftliche Beziehung, Laney“, unterbrach Julia freundlich, aber bestimmt, die Spekulationen ihrer Freundin. Wenn sie Laney überhaupt einmal erzählte, wie Trent sie hinters Licht geführt hatte, war dafür jetzt gewiss nicht der richtige Zeitpunkt. Laney konnte Kummer und Sorgen in ihrem Zustand nicht gebrauchen.
Außerdem war Julia fest entschlossen, allein mit ihrer Situation fertig zu werden. Wenn sie ihren Vertrag hier erfüllt hatte, würde sie Tempest West und Trent Tyler den Rücken kehren, und das wär’s.
„Der Job ist toll, eine sehr reizvolle Aufgabe. Und … die Landschaft ist einfach überwältigend.“ Das war wenigstens nicht gelogen, auch wenn ihr Trent die Freude daran beinahe schon verdorben hatte.
Einen Augenblick herrschte Schweigen am anderen Ende der Leitung. Julia hatte zwar nichts von der Affäre mit Trent unmittelbar nach der Hochzeit erzählt, wohl aber von seinem unvermuteten Auftritt bei ihr in Los Angeles vor zwei Wochen. Sie war richtig ins Schwärmen geraten, als sie Laney von Trent, seinem Angebot und der „wundersamen Rettung“ nach dem Rückschlag bei Bridges berichtet hatte.
„Irgendetwas stimmt doch nicht mit dir“, sagte Laney. Sie kannte Julia einfach zu gut, und gerade in Herzensangelegenheiten war Laney schon immer sehr scharfsichtig gewesen.
„Doch, doch. Mit mir ist alles okay, und es ist alles wunderschön hier“, entgegnete Julia ausweichend. „Es gibt halt sehr viel zu tun. Aber zu etwas anderem“, versuchte sie, das Thema zu wechseln. „Kannst du mir bitte eine E-Mail mit der Gästeliste schicken? Du weißt ja, dass in sechs Wochen deine große Baby Shower stattfinden soll? Was hältst du von einer Feier bei Maggiano? Ich nehme mir dafür das ganze Wochenende frei.“
„Klingt verlockend. Von italienischem Essen kann ich nicht genug bekommen. Ich schicke dir die Liste heute noch, Julia. Es ist sehr lieb von dir, dass du dir die Mühe machst, wo du so viel zu tun hast.“
„Kein Problem. Ich freue mich schon darauf. Und auf meinen kleinen Neffen, wenn ich so sagen darf. Ich werde dafür sorgen, dass er eine riesige Menge Geschenke bekommt.“
„Es ist so aufregend. Ich kann es kaum erwarten, bis es endlich so weit ist.“
So beendeten sie gut gelaunt das Telefonat. Julia schenkte sich ein zweites Glas Wein ein. Aber kaum hatte sie sich damit hingesetzt, klopfte es an der Tür. Mit einem Seufzer stand sie wieder auf, um zu öffnen.
Draußen stand Trent.
„Was willst du? Bist du gekommen, um mich zu überwachen?“, fragte sie, das Weinglas noch in der Hand.
„Nicht direkt. Du warst heute Nachmittag nicht in deinem Büro?“
„Ich habe mir einen halben Tag freigenommen“, erwiderte sie ungerührt. „Aber du kannst beruhigt sein. Morgen früh bin ich wieder an meinem Platz. Ich werde mich schon richtig ins Zeug legen, damit ich deinen Erwartungen gerecht werde.“
Sie merkte, dass sich Trent bemühte, ruhig zu bleiben. Wie er dastand und fast den ganzen Türrahmen einnahm, wünschte sich Julia, sie wäre gegen diesen Mann immun. Dabei wusste sie nur zu gut, dass eine einzige
Weitere Kostenlose Bücher