Collection Baccara Band 0297
dich müde an.“
„Das bin ich auch. Ich wollte gerade ein Nickerchen machen.“
„Gut, ich werde dich nicht weiter stören. Wir sehen uns um acht. Sei nackt.“
Sie lachte und beendete das Gespräch. Und gerade, als sie die Augen schließen wollte, klingelte das Telefon erneut. Wieder griff sie nach dem Hörer. „Ja?“
„Hallo“, sagte eine raue weibliche Stimme. „Ich war gerade im High Sierra, um nach Aaron zu sehen, da dachte ich, ich frage Sie, wie es bei Ihnen läuft.“
„Caitlin?“
„Richtig. Lassen Sie uns in zwanzig Minuten im Restaurant Casa d’Oro treffen. Dort gibt es herrliche Cocktails. Ich erzähle Ihnen von meinem jugendlichen Liebhaber, und Sie berichten mir, was es Neues von Ihnen und Fletcher gibt.“
Ein Gespräch mit Caitlin war das Letzte, was Cleopatra sich in diesem Moment wünschte. Aber vielleicht war die Idee gar nicht so schlecht, denn die Dinge, die Caitlin ihr am Tag der Hochzeit erzählt hatte, gingen ihr nicht aus dem Kopf.
„Schätzchen“, sagte Caitlin, als Cleopatra schwieg. „Wollen Sie etwa sagen, dass Sie einem von diesen leckeren Strawberry Margaritas widerstehen können?“
„Im Moment ist mir nicht danach.“
„Warum? Sind Sie schwanger?“
Ihr stockte der Atem. Wie kam Caitlin darauf? Wahrscheinlich hatte sie das nur scherzhaft gemeint.
Doch Cleopatras Schweigen hatte Caitlin hellhörig gemacht. „Sie sind wirklich schwanger“, schloss sie.
„Das habe ich nie gesagt.“
„Das stimmt, aber es ändert nichts an der Tatsache.“
Cleopatra richtete sich auf. „Hören Sie, Caitlin …“
„Beruhigen Sie sich, Cleo. Ich war auch das eine oder andere Mal schwanger. Ich weiß, dass man es am Anfang am liebsten für sich behalten möchte.“
Cleopatra seufzte. Auch wenn Caitlin sie dazu drängte, wollte sie ihre Annahme nicht bestätigen.
„Viele denken, dass ich ein Plappermaul bin“, fuhr Caitlin fort. „Aber ich versichere Ihnen, über meine Lippen kommt kein Wort. Das überrascht Sie, was? Wenn Sie möchten, wechseln wir das Thema.“
„Das ist eine gute Idee.“
„Ich würde Sie gern treffen. Und wenn Sie nicht ins High Sierra kommen möchten, kann ich Sie in Ihrer Wohnung besuchen.“
„Jetzt?“
„Ihre fehlende Begeisterung verletzt meine Gefühle.“
Cleopatra musste lächeln. Eine Frau wie Caitlin Bravo gab es nur einmal. „Gut. Dann kommen Sie eben. Ich bin in …“
„Ich weiß, wo Sie wohnen … dort wohnt schließlich die ganze Familie.“
10. KAPITEL
Fünfzehn Minuten später saß Caitlin mit einem Glas Whiskey in der Hand neben Cleopatra auf dem Sofa und lächelte. „Das ist wirklich eine tolle Überraschung. Jetzt bekommen Sie endlich selbst ein Baby …“
Cleopatra starrte sie missmutig an.
„Na gut. Ich werde das Thema nicht mehr erwähnen.“ Caitlin trank einen Schluck Whiskey und erzählte ihr von ihrem neuen Freund Lars. Sie gab zu, dass sie in den letzten Jahren eine Vorliebe für jüngere Männer entwickelt hatte – vor allem, wenn sie aus Skandinavien stammten. „Ich liebe skandinavische Männer. Am liebsten würde ich einen heiraten. Wie läuft es in Ihrer Ehe?“
„Sehr gut.“
„Warum lächeln sie nicht, wenn Sie das sagen?“
„Caitlin, Sie sind wirklich die neugierigste Frau von ganz Nevada.“
„Sie sind nicht die Einzige, die das sagt.“ Die ältere Frau lachte laut. „Aber jetzt erzählen Sie schon, ich spüre negative Schwingungen. Habe ich recht mit dem, was ich ihnen vor einiger Zeit erzählt habe?“
Cleopatra mied ihren Blick.
„Kommen Sie“, drang Caitlin sie. „Ich habe Ihnen doch vorhin versprochen, dass ich alles für mich behalten werde, was Sie mir anvertrauen.“
Cleopatra traute sich nicht, etwas zu sagen. Dabei hätte sie gern ihr Schweigen gebrochen, denn sie musste dringend mit jemandem über ihre Probleme reden.
„Sehen Sie, heute bin ich eine zufriedene Frau“, fuhr Caitlin fort. „Die Jahre, in denen ich meine Jungs allein erziehen musste, sind schwer gewesen. Aber nun haben sie gute Frauen gefunden, mit denen sie glücklich geworden sind. Und Fletcher liebe ich wie einen eigenen Sohn, deshalb liegt mir viel daran, dass auch er glücklich wird.“
Sie seufzte tief. „Doch seit ich ihn kenne, merke ich, dass ihn etwas bedrückt. Sie sind eine beeindruckende Frau, Cleopatra, und ich mag Sie sehr. Als Sie Fletcher geheiratet haben, war ich mir sicher, er würde sich durch Sie öffnen.“ Sie sah Cleopatra in die Augen. „Ich war heute bei Celia,
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