Collection Baccara Band 0297
bevor ich Sie angerufen habe.“
Cleopatra zuckte zusammen. „Was hat sie Ihnen erzählt?“
„Nichts. Sie hat nur gesagt, es sei alles in Ordnung mit Ihnen. Aber glauben Sie mir, ich weiß, was ‚alles in Ordnung‘ bedeutet. Mir kann man nichts vormachen.“ Caitlin beugte sich zu ihr. „Er verschließt sich vor Ihnen, habe ich recht?“
„Nein, er …“
„Sie müssen nichts sagen. Ich weiß es.“
Cleopatra seufzte und begriff, dass es keinen Zweck hatte, Caitlin zu belügen. „Sie haben recht. Ich weiß nicht, wie ich sein Vertrauen gewinnen kann. Ich glaube, dass er mir treu ist und mich liebt, aber die Distanz zwischen uns wächst mit jedem Tag. Es liegt wahrscheinlich daran, dass er so viel arbeitet. Er tut wirklich, was er kann, um mehr Zeit mit mir zu verbringen.“
„Nein, das tut er nicht. Er ist ein intelligenter Mann, und er weiß, dass er Sie durch seine langen Arbeitszeiten verlieren wird.“
„Wie können Sie sich dessen so sicher sein?“
„Ich weiß, wie Fletcher denkt. Er ist ein Bravo, und die Jungs sind sich alle ähnlich. Sie wollen möglichst viel im Leben erreichen, merken aber erst, wenn es zu spät ist, dass sie Menschen dadurch enttäuschen und verlieren. Sie brauchen eine Frau, die ihnen die Grenzen aufzeigt. Was ich Ihnen damit sagen möchte, ist, dass Sie nicht aufgeben dürfen und alles versuchen müssen, um zu ihm durchzudringen.“
„Ich weiß nicht genau. Eigentlich denke ich, dass ich ihn akzeptieren sollte, wie er ist.“
Caitlin schnaubte wütend. „Falsch. Das ist ein Fehler. Daran sollten Sie nicht einmal denken.“
„Was soll ich Ihrer Meinung nach tun?“
„Sie sollten weiter kämpfen, denn sonst wird Ihre Ehe genauso zu Bruch gehen wie die von Fletcher und Belinda. Wenn Sie nichts unternehmen, werden Sie selbst bald Geheimnisse vor ihm haben und sich immer mehr von ihm entfernen.“
Und genau das war schon passiert, denn Cleopatra hatte ihm nichts von der Schwangerschaft erzählt. „Aber ich kann ihn nicht verändern. Er muss von sich aus auf mich zugehen. Und er hat mir mehr als deutlich gemacht, dass er nicht vorhat, sich zu ändern.“
„Schätzchen, das liegt bloß daran, dass Sie es nicht von ihm verlangt haben.“
„Und wie genau soll ich das tun?“ Cleopatra begriff, wie verzweifelt sie mittlerweile war. Normalerweise hätte sie sich nie einer neugierigen Frau wie Caitlin anvertraut.
„Wo ist die Kleine?“
„Ashlyn? Sie ist für zwei Wochen zu ihren Großeltern nach New Jersey geflogen.“
„Perfekt.“
„Wie bitte?“
„Sie brauchen eine Pause. Sie müssen hier weg.“
„Sie meinen, ich soll ihn verlassen?“
„Nein, zumindest nicht auf Dauer.“
„Aber ich weiß nicht, wie mir das in meiner Situation von Nutzen sein könnte.“
Caitlin trank ihr Glas aus und stellte es auf den Couchtisch. „Sie wissen doch, man vermisst Menschen erst, wenn sie nicht mehr da sind.“
An diesem Abend kam Fletcher kurz nach acht Uhr nach Hause und entdeckte in der Küche Cleopatras Nachricht: Mach dir keine Sorgen, mir geht es gut, und ich bin an einem sicheren Ort. Ich brauche etwas Zeit für mich, das ist alles. In Liebe, Cleo.
Fletcher stockte der Atem.
Er las die Nachricht erneut und konnte es nicht glauben.
Cleopatra war an einem sicheren Ort. Aber wo genau? Und für wie lange? Und warum war sie überhaupt weggegangen? Er hatte doch gerade erst vor ein paar Stunden mit ihr geredet, und da hatte sie kein Wort von ihrem Plan erwähnt.
Das passte nicht zu ihr. Etwas musste passiert sein. Hoffentlich war ihr nichts zugestoßen!
In diesem Moment klingelte das Telefon. Er eilte sofort zum Apparat und hob ab. „Cleo?“
„Hallo, Fletcher.“
Es war nicht Cleopatra, sondern eine andere Frau. „Wer ist da?“, knurrte er.
„Hier ist Caitlin.“
„Caitlin Bravo?“
„Richtig.“
„Hör mal, Caitlin, ich kann im Moment nicht reden.“ Gerade, als er auflegen wollte, hörte er sie sagen: „Fletcher, ich habe eine Nachricht von Cleo für dich.“
Er hielt den Hörer wieder ans Ohr. „Was?“
„Cleo hat mich gebeten, dich anzurufen und dir mitzuteilen, dass es ihr wirklich gut geht und sie zurückkehrt, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Du musst dir keine Sorgen um sie machen, hast du verstanden?“
„Ich verstehe gar nichts. Was ist passiert, Caitlin?“
„Das solltest du dich vielleicht selbst fragen. Es muss ja einen Grund geben, wenn deine Frau die Stadt verlassen hat.“
„Verflucht noch mal, Caitlin. Ich
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