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Collection Baccara Band 0297

Collection Baccara Band 0297

Titel: Collection Baccara Band 0297 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Major , Christine Rimmer , Kathryn Jensen
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völlig eingeschüchtert, noch bevor ich wusste, dass sie mich nach Hause bringen würden. Dieses neue Zuhause war ein riesengroßes Südstaatenhaus in einer der vornehmsten Gegenden von New Orleans. Und ich sprach dieses grässliche Französisch, das niemand verstand. Außerdem war ich völlig verwahrlost und hatte keinerlei Manieren. Ich wusste nicht einmal, wie man richtig mit Messer und Gabel isst. Meine Kleider waren mehr oder weniger Lumpen und starrten vor Schmutz, und ich lief nur barfuß herum. Es dauerte Monate, bis die Hornhaut von meinen Füßen sich zurückgebildet hatte und sie weich und rosig waren.“
    Josie seufzte. „Meine Mutter war entsetzt. Sie konnte einfach nicht glauben, was mit mir geschehen war. Immer hatte ich davon geträumt, eine Mutter wie sie zu haben, und meine Brüder haben mir später erzählt, dass sie oft um mich geweint hatte. Also hatte sie mich wohl ursprünglich haben wollen und war dann gezwungen gewesen, mich fortzugeben. Aber das wusste ich an diesem ersten Tag auf der Veranda natürlich noch nicht. Ich sah nur dieses Entsetzen in ihrem Blick. Eine Hausangestellte und ihre Tochter Brianna mussten mich im Waschraum neben der Küche abschrubben. Aber selbst danach kam meine Mutter mir nicht viel glücklicher vor. Sie verbot mir, irgendetwas anzurühren, und vor lauter Angst geriet ich ins Stolpern und zerbrach dabei eine ihrer Lieblingsporzellanfiguren. Danach weinten wir beide stundenlang.“
    Als Josie jetzt wieder daran dachte, überkam sie einen Moment lang die Traurigkeit. „Auf dem College gefiel es mir besser als in diesem Haus“, fuhr sie dann mit einem Lächeln fort. „Ich entschied mich für die Kunst.“
    Adam hörte ihr gebannt zu. Sogar Barnardo erwähnte sie flüchtig, sprach aber gleich weiter.
    Josie schien wirklich nett zu sein, und Adam kam sich ziemlich schäbig vor. Schließlich war er gekommen, um sie zu kaufen, nicht, um sich mit ihr zu unterhalten.
    Dann erzählte sie ihm von Brianna.
    „Brianna war der einzige Mensch, dem ich mich wirklich nahe fühlte, in diesem Haus.“
    Er wünschte inständig, Josie wäre nicht so nett!
    „Aber jetzt sind Sie dran“, forderte sie ihn auf. „Viel haben Sie mir nicht von sich erzählt. Dabei reden die meisten Männer über nichts lieber.“
    Adam rutschte etwas unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her. Dabei ließ er seine Serviette fallen und bückte sich danach. „Da gibt es nicht viel zu erzählen.“
    „Das glaube ich nicht. Es sei denn, Sie haben etwas zu verbergen. Sie haben mir ja nicht einmal Ihren Nachnamen gesagt. Ich weiß nur, dass Sie aus Austin kommen, Rechtsanwalt sind und ein großes Haus haben. Das ist nicht besonders viel.“ Josie hielt ihm wieder eine Schnecke hin. „Das ist die letzte. Sie sollten sie wirklich probieren.“
    Er wollte gerade wieder den Kopf schütteln, aber er konnte ihrem Blick nicht widerstehen. „Sie haben recht. Warum sollte ich nicht ein bisschen was riskieren?“
    „Genau“, ermunterte Josie ihn.
    „Es schmeckt tatsächlich köstlich“, stellte er kurz darauf fest.
    „Das habe ich doch gesagt.“ Sie strahlte ihn an. „Also: Was hat Sie nach Paris gebracht?“, wollte sie dann wissen.
    Vor Schreck verschluckte Adam sich so sehr, dass er keine Luft mehr bekam. Er stemmte sich am Tisch hoch und keuchte.
    „Adam!“, rief Josie erschrocken. „Garçon!“
    Aber keiner der Ober fand es nötig, auf ihren Hilferuf zu reagieren.
    Adam rang verzweifelt nach Luft.
    Josie sprang auf, lief zu ihm und schlug mit den Fäusten zwischen seine Schulterblätter. Dadurch geriet er ins Taumeln, und sie umfasste ihn und boxte ihn dann entschlossen mitten auf die Brust, direkt über das Brustbein.
    „Halten Sie durch, Adam! Es wird alles wieder gut. Gleich …“ Damit versetzte sie ihm den nächsten Schlag.
    Vor Adams Augen wurde es dunkel, und der Raum begann sich um ihn zu drehen. Vage nahm er wahr, dass er auf dem kalten Fußboden lag. Er hatte aufgehört zu kämpfen und gab nur noch heisere, pfeifende Laute von sich. Undeutlich drangen Schreie an sein Ohr. Menschen schienen herumzurennen, irgendwo zersplitterte Glas.
    Er war fast bewusstlos, als ihn zwei starke Arme umfassten und jemand ihm einen so harten Schwinger versetzte, dass die Schnecke sich löste und aus seinem Mund geschleudert wurde. Der nächste Schlag folgte, dann fühlte er einen Mund auf seinem. Aber es war nicht Josies Mund. Zwei-oder dreimal blies ihm jemand Luft in die Lungen, dann, als er wieder

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