Collection Baccara Band 0300: Ein Kuss für fünf Millionen / Meine Liebe kannst du nicht kaufen / Gefährlich sexy - verboten reich / (German Edition)
Nelson gerade hingelegt hatte. „ Brand Enterprises haben sich mal wieder gemeldet und um Rückruf gebeten. Ich habe aber nicht vor, mich mit diesen Leuten länger abzugeben.“
Emilio nickte zustimmend. „Diese Holzköpfe werden nie begreifen, dass ich unser Familienunternehmen nicht an sie verkaufe. Sie bilden sich ein, sie hätten leichtes Spiel mit mir, weil ich nicht mehr der Jüngste bin.“
„Das ist es nicht.“ Faith schüttelte energisch den Kopf. Sie hörte es gar nicht gern, wenn ihr Großvater von seinem Alter anfing. „Sie wollten uns schon immer schlucken. Ich habe nie begriffen, ob das der Ursprung unserer Familienfehde mit den Brands ist, oder ob umgekehrt eine Fehde der Grund dafür war, dass sie uns aufkaufen wollen.“
„Ach, diese Fehde.“ Emilio seufzte. „Sie geht schon so weit zurück, dass nicht einmal ich dir diese Frage beantworten kann. Schon mein Großvater hat mit den Brands über Kreuz gelegen. Es ist viel passiert damals. Lastwagen verunglückten auf unerklärliche Weise, Gebäude wurden beschädigt. An der rückwärtigen Außenmauer dieses Hauses kannst du noch die Einschusslöcher sehen, die von einem Überfall stammen, den die Brands auf uns verübt haben. Man kann von Glück sagen, dass all das keine Menschenleben gefordert hat, aber es war auch so schon schlimm genug. Mit der Generation meines Vaters haben die Gewalttaten dann aufgehört, aber der bittere Hass hat sich erhalten. Bis heute gibt einer dem anderen die Schuld. Doch darüber solltest du dir nicht deinen hübschen Kopf zerbrechen. Wenn du nicht mit ihnen reden willst, mir macht es nichts aus, ihnen zum tausendsten Mal zu erklären, dass wir nicht verkaufen.“
„Nein, nein“, widersprach Faith, „ich regele das schon. Am besten ein für alle Mal. Wir haben schon genug Zeit mit diesem Unsinn vergeudet.“
„Wie ich sehe, bist du gerade bei der Buchführung. Wie haben wir uns denn im letzten Monat gemacht?“
„Ich habe den Abschluss noch nicht fertig“, wich Faith einer konkreten Antwort aus. Tatsächlich fehlten in der Monatsbilanz noch ein paar Kleinigkeiten, aber es war schon abzusehen, dass der Verkauf weiterhin langsam, aber stetig zurückging.
„Du sagst das nur, um deinen alten Großvater nicht zu beunruhigen, stimmt’s?“
Er zwinkerte ihr wissend zu. Gemessen an seinen neunundsiebzig Jahren wirkte Emilio Cabrera noch äußerst rüstig. Sein dunkler Haarschopf war voll und noch nicht vollständig ergraut. Emilio war ein unübertrefflicher Meister in jeder Disziplin der Lederverarbeitung, ob es maßgefertigte Stiefel oder aufwändige Reitsättel waren. Faith bedauerte sehr, dass er der Letzte in der langen Reihe war, der die Familientradition dieses Handwerks ausübte, und es niemanden gab, an den er sein Können und Wissen weitergeben konnte.
„Ich will dir nichts vormachen. Du kennst die Zahlen von Cabrera Custom Leathers besser als ich. Die gute Nachricht ist: Wir sind noch immer in den schwarzen Zahlen.“
Emilio wandte sich zum Gehen. „Ach, Faith, ich weiß nicht, was ich ohne dich täte. Andererseits gefällt es mir gar nicht, dass du deinen traumhaften Job aufgegeben hast, um hier das Geschäft zu führen.“
„Großvater, darüber haben wir doch längst gesprochen. Hör endlich auf damit“, mahnte sie ihn freundlich.
Emilio winkte kurz und verließ den Raum.
Nachdenklich strich Faith über die polierte Platte des alten Mahagonischreibtischs. Sie kannte jeden Kratzer, jede Narbe, die der jahrzehntelange Gebrauch auf diesem alten Möbel hinterlassen hatte. In der Ecke des Büros stand auf einem Holzbock ein kunstvoll gearbeiteter, uralter Sattel. Ihr Ururgroßvater hatte ihn in seinen jungen Jahren als sein Meisterstück von eigener Hand gefertigt. Das Büro, in dem sie saß, hatte ihr Großvater eingerichtet und jahrelang von hier aus die Geschäfte des Unternehmens geführt. Es war praktisch ein Teil von ihm. Für sie war Emilio Cabrera der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Sie würde ihn mit Klauen und Zähnen gegen die Brands verteidigen.
Faith ging zurück an ihren Platz und nahm ihre Arbeit wieder auf, wurde aber bald darauf wieder herausgerissen. Angie, ihre Sekretärin, stand in der Tür. Sie sah ein wenig verstört aus.
„Komm herein, Angie. Was gibt es denn?“
„Ich wollte gerade die Post holen, da sehe ich vor unserem Haus eine Limousine stehen. Ein riesiger Schlitten. Die Tür geht auf, und ein großer Mann in einem eleganten Anzug steigt
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