Collection Baccara Band 0305
angenommen, einer der Rancher hätte ihren Büffel versteckt – um ihr eine Lektion zu erteilen. Und sie würde Andy bald zurückbekommen. Aber heute waren einige Kerle auf ihrem Weideland gewesen, und die hatten vermutlich ihre Kühe und Kälber stehlen wollen.
„Na ja …“ Maggie seufzte. „Morgen sehen wir weiter. Ich muss jetzt ins Bett. Gute Nacht, Jack. Schlaf gut.“
Schlaf gut! Damit ist wohl nicht zu rechnen, dachte Jack, als er sich ins Bett legte. Wie sollte er schlafen, wenn er sich wünschte, jetzt bei Maggie zu sein? Wenn er sich vorstellte, sie in seinen Armen zu halten? Sie zu küssen. Sie zu lieben.
Seit gestern sehnte er sich unaufhörlich nach dieser Frau.
Es war verrückt. Trotz der vielen Jahre, die seit ihrer Trennung vergangen waren, fühlte er sich noch immer so zu ihr hingezogen. Er genoss es, in ihrer Nähe zu sein. Er genoss jede kleinste Berührung.
Er fand es schön, dass sie noch immer den Bademantel trug, den er ihr geschenkt hatte.
Und er wäre jetzt wirklich wahnsinnig gern bei ihr gewesen.
Doch Maggie hatte recht. Sie zu küssen war keine gute Idee gewesen. Er würde in wenigen Tagen nach Chicago zurückfahren. Und sie blieb hier.
Es machte Jack noch immer traurig, dass sie ihn verlassen hatte, obwohl er sie liebte. Aber es stimmte ja – Maggie fühlte sich in Chicago unglücklich, und er konnte sich nicht vorstellen, in Montana zu leben.
Deshalb sollten sie sich während der nächsten Tage lieber nicht zu nahe kommen. Es durfte keine weiteren Küsse geben. Keine Zärtlichkeiten, keine intimen Momente.
Aber er würde Maggie beschützen, solange er in Whistlers Bend war. Das ließ Jack sich nicht verbieten.
Und mit diesem Vorsatz fiel er dann doch in einen tiefen Schlaf.
Als Jack am nächsten Morgen in die Küche trat, duftete es nach frisch gebackenem Kuchen. Schokoladenkekse häuften sich auf einem Teller, und Maggie zog gerade ein weiteres Blech aus dem Backofen.
„Oh, oh!“, sagte Jack. „Was ist los?“
„Nichts.“ Maggie knallte das Blech auf den großen Eichentisch.
„So? Du backst nur, wenn du dir Sorgen machst. So war es jedenfalls früher. Dann hast du jede Menge Kuchen gebacken. Donuts und Kekse. Meine Kollegen haben nach unserer Scheidung monatelang getrauert, weil sie deine Leckereien vermissten. Also sag schon, was ist los?“
„Unser Sohn macht mir Sorgen“, erwiderte Maggie. „Doch sobald ich den Jungen in die Finger bekomme“, fügte sie drohend hinzu, „erlebt er sein blaues Wunder.“
„Was hat er getan?“
„Er ist letzte Nacht nicht nach Hause gekommen. Er hat auch nicht angerufen. Und sein Handy ist ausgeschaltet. Ich kann ihn nicht erreichen.“
„Oh Gott!“ Jack erbleichte, und ihm wurde übel vor Angst. „Es könnte ihm etwas passiert sein.“
„Ich habe jedes Sheriffbüro und jedes Krankenhaus im Umkreis von fünfzig Meilen angerufen. Ben hatte keinen Unfall, aber …“ Maggie suchte seinen Blick, und es schmerzte ihn, die Angst in ihren Augen zu sehen. „… vielleicht braucht er Hilfe. Wenn ich nur wüsste, ob es dem Jungen gut geht.“
„Ach, Maggie …“ Jack legte ihr tröstend den Arm um die Schultern. „Er wollte sich doch gestern mit seiner Freundin treffen. Hast du bei ihr angerufen?“
„Das ist das nächste Problem. Ben verrät mir nicht viel über sie. Ich kenne weder ihre Adresse noch die Telefonnummer. Ich weiß nur, dass sie zwanzig ist und vor Jahren die Schule abgebrochen hat. Ach, und sie wurde einige Male beim Ladendiebstahl erwischt. In der Boutique Pretty in Pink. Eine Weile hat sie in Whistlers Bend gewohnt. Aber frag mich nicht, wo sie jetzt wohnt oder ob sie einen Job hat. Ben hüllt sich in Schweigen. Er sagt nur, es sei alles in Ordnung und ich soll ihm vertrauen. Das würde ich ja gern. Doch als Mutter kann ich eben nicht anders, als mir ständig Sorgen um ihn zu machen.“
„Warum hast du mir am Telefon nie etwas davon gesagt?“, fragte Jack bestürzt. „Ich hätte doch sofort mit Ben geredet.“
„Ich wollte dich nicht damit belasten.“ Maggies Gesicht war bleich. „Warum ruft der Junge mich nicht an? Er hat doch ein Handy, verdammt noch mal.“
„Ja.“ Jack konnte sich vorstellen, wie sehr Maggie sich quälte.
„Hätte ich ihm doch gestern Abend nur nicht erlaubt, noch auszugehen!“
„Er ist achtzehn. Du kannst den Jungen nicht in seinem Zimmer einsperren. Und in drei Monaten wird er Whistlers Bend verlassen, um aufs College zu gehen.“
„Oh, sag dieses Wort
Weitere Kostenlose Bücher