Collection Baccara Band 0311
nichts.“
Zack starrte sie einen langen Moment an. Die meisten Frauen, die er kannte, würden nicht im Traum daran denken, ohne Kriegsbemalung das Haus zu verlassen. Doch Kim hatte nicht einmal in den Spiegel gesehen, um zu überprüfen, ob ihr Pferdeschwanz richtig saß. Sie hatte nicht die Spur von Make-up aufgelegt, trotzdem schimmerte ihre Haut. Ihre Augen wirkten riesig, wenn sie die Haare zurückgekämmt hatte, und ihr trotziges Kinn noch etwas fragiler als gewöhnlich.
Ihre Blicke trafen sich, und er sah in den Tiefen ihrer Augen, wie nervös sie war und wie schwer es ihr fiel, sich zusammenzureißen. Sie stand kurz vor dem Zusammenbruch.
Sie sah ihm tief in die Augen, und er verspürte heftiges Verlangen in sich aufsteigen. Dieses Mal reagierte er mit Gelassenheit. Er hatte zwar keine Ahnung, was er gegen die Reaktion seines Körpers tun sollte … aufhalten konnte er sie ganz sicher nicht.
„Was soll’s.“
Sie lächelte erleichtert, und er war froh, dass er nachgegeben hatte.
„Danke.“
Er nahm ihre schwarze Tragetasche und zog die Augenbrauen hoch. „Die wiegt ja eine Tonne.“
„Brauchst du Hilfe?“
„Sicherlich nicht.“ Er schwang sich die Tasche über die Schulter. Auf dem Weg zur Haustür sagte er: „Ich bin mit schwerem Gepäck durch den Dschungel gelaufen, der so dunkel war, dass man die Hand vor Augen nicht sehen konnte, und so dicht, dass man keinen Schritt gehen konnte, ohne mit den Füßen in Wurzeln hängen zu bleiben, die dicker waren als dein Arm … diese kleine Tasche stellt kein Problem dar.“
„Dschungel, soso.“ Kim folgte ihm nach draußen und schloss die Tür hinter ihnen zu. „Warst du dort zuletzt? Ich meine, bevor du zu mir gekommen bist?“
„Nein.“ Zack erinnerte sich an die letzte Mission. Kein Dschungel. Nur Hügel und Wälder und Flüsse und Geschützfeuer.
„Nein? Einfach nein?“ Sie sah ihn an. „Du kannst mir nicht sagen, wo du warst?“
„Ich könnte es“, sagte er freundlich und hielt sie am Ellenbogen fest, als er sie die Treppe hinunterführte. „Aber anschließend müsste ich dich erschießen. Und du bist viel zu hübsch, um erschossen zu werden.“
Sie blieb stehen und riss ihren Arm los.
Düster blickte er sie an. „Was ist jetzt schon wieder los?“
„Lass das.“
„Was?“ Er wartete und fragte sich, wovon zum Teufel sie sprach. „Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich dich nicht erschießen werde.“
„Nein.“ Sie atmete tief ein und aus. „Nicht das. Du sollst nicht sagen, dass ich hübsch bin.“
Plötzlich kam ein kalter Wind auf und löste ein paar Strähnen aus ihrem Pferdeschwanz. Sie wehten Kim ins Gesicht, und sie strich sie ungeduldig zurück. Donner grollte in der Ferne, schwarze Wolken zogen sich unheilvoll über ihnen zusammen.
Zack schüttelte verblüfft den Kopf. „Warum nicht?“
„Weil ich nicht hübsch bin.“ Kim hob das Kinn und sah ihm direkt in die Augen. „Und ich weiß es. Deshalb möchte ich lieber nicht deine Standardkomplimente oder leere Schmeicheleien hören, okay?“
So viel also zu einem freundlichen Geplänkel oder einem netten Abbau der angestauten Anspannung. Die Zeichen standen offensichtlich wieder auf Streit. Was soll’s, dachte er, auch Streit löst Spannungen.
Er zog die Tasche von seiner Schulter und ließ sie auf den Rasen fallen. Die Ausrüstung in der Tasche schlug aneinander, doch er merkte es kaum. „Das war kein blöder Spruch.“
„Natürlich nicht.“ Sie stemmte die Hände in die Hüften, neigte den Kopf und starrte ihn an. „‚Du bist zu hübsch, um erschossen zu werden.‘ Meine Güte, Zack. Das ist ein genauso abgedroschener Flirtspruch wie ‚meine Frau versteht mich nicht‘. Aber du merkst nicht einmal, was du tust, oder? Es geschieht praktisch unbewusst. Wie im Schlaf.“
„Schlafwandle ich vielleicht gerade?“
„Das meine ich nicht.“
Er starrte sie an. „Dann sag, was du meinst. Das tust du doch sonst auch.“
„Schön.“ Sie nickte. „Ich habe einen Namen, weißt du. Kim . K-I-M.“
Seine Augen waren nur noch schmale Schlitze, als er Kim anblickte, doch sein Tonfall blieb ruhig. „Das habe ich irgendwann schon einmal irgendwo gehört.“
„Tatsächlich?“ Sie zog die Augenbrauen hoch. „Ich hatte eher den Eindruck, dass du ihn nicht kennst.“
„Wie kommst du darauf?“ Zack konnte den Blick nicht von ihr wenden. Sie sah in ihrer Wut einfach fantastisch aus. Und gefährlich. Wenn Blicke töten könnten …
Ihre grünen Augen
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