Collection Baccara Band 0311
verbringen. Es war schon schlimm genug, ständig einen Aufpasser um sich herum zu haben. Ein mürrischer, schweigsamer Aufpasser war aber noch schlimmer.
„Das Unwetter ist vorbei“, sagte sie.
„Danke für den Hinweis.“ Er starrte weiter auf den Fernseher.
Wie freundlich. Kim sah finster zur dummen Spielshow hinüber und überlegte kurz, ob sie irgendetwas gegen den Bildschirm werfen sollte. Zufällig wusste sie, dass sie eine viel bessere Gesellschaft war als diese idiotische Frau, die einen neuen Kühlschrank als Gewinn anbot.
„Wie kannst du dir diesen Blödsinn ansehen“, stieß sie schließlich hervor.
Er warf ihr einen trägen Blick zu, mit dem er sie von oben bis unten musterte und dann an ihrem Gesicht hängen blieb. „Gibt es irgendwo eine Show mit Fischen, die du lieber sehen möchtest?“
Sie begegnete dem Blick und ignorierte den kleinen Stich. „Du weißt, dass es keinen Grund gibt, warum wir so feindselig miteinander umgehen sollten.“
„Nein. Es gibt keinen Grund. Manche Dinge sind einfach so.“
„Und du willst es dabei belassen?“ Kim beobachtete ihn und meinte, eine Gefühlsäußerung in seinen Augen aufflackern zu sehen, die aber schnell wieder verschwand.
Er zog einen Mundwinkel hoch, und Kim verspürte ein Kribbeln im Bauch.
„Doc.“ Seine Stimme war eine einzige Liebkosung. „Wenn du etwas geändert haben möchtest, dann musst du es nur sagen. Aber das weißt du ja.“
Kims Körper bebte vor prickelnder Erwartung, aber ihr Verstand wehrte sich dagegen. „Ich werde nie …“
„Sag niemals nie, Darling“, unterbrach er sie.
Sie holte tief Luft in der Hoffnung, die Wut bezwingen zu können, die sie fast blind machte. „Du bist der Größte …“
Ein Klopfen an der Tür unterbrach Kim, und sie sprang auf. Alles war besser als der Versuch, vernünftig mit einem Mann zu reden, der absolut nicht gewillt war, vernünftig zu sein.
Sie lief um die Couch herum zur Tür. Aber Zack war schneller als sie. Er trat ihr in den Weg, hob die Hand und hielt sie zurück.
„Es ist wahrscheinlich ein Nachbar“, murmelte sie.
„Sicher ist sicher. Ich gehe an die Tür, verstanden?“
„Du meine Güte …“
Er ignorierte ihren Protest, sah durch den Spion, dann lachte er und riss die Tür auf. Kim blickte über seine Schulter.
„Hallo, Boss.“
Drei Männer, alle in verwaschenen Jeans und bunten T-Shirts, standen auf der Veranda und grinsten.
„Was macht ihr denn hier?“, fragte Zack.
„Wir dachten, du vermisst uns vielleicht“, antwortete einer von ihnen.
„Und wie.“ Zack lachte.
Erstaunlich. Kim spürte sofort die Veränderung in Zacks Laune. Seine Stimme klang fröhlich, und die Anspannung der letzten zwei Stunden fiel von ihm ab. Die drei Männer standen in Reih und Glied im Licht der Außenbeleuchtung. Und sie schienen unsichtbare Arme auszustrecken, um Zack in ihre Mitte zu ziehen.
Trotz der Freizeitkleidung war den Männern anzusehen, dass sie zum Militär gehörten. Sie standen stramm, die breiten Schultern auf gleicher Höhe, die Hände hinterm Rücken. Und als wäre das noch nicht genug, verrieten sie die militärisch kurz geschorenen Haare sofort. Zack und diese Männer sind mehr als nur Freunde, dachte sie. Sie sind … irgendwie eine Familie. Verbunden durch irgendetwas, was sie wahrscheinlich nie verstehen würde.
Zack schien sich plötzlich daran zu erinnern, dass sie auch noch da war. Als er sich zu ihr umdrehte, war sein Blick freundlich und warm. Unbekümmert. Ihr Streit und ihr Gezänk kurz zuvor waren vergessen. Sein Lächeln zog sie in den Kreis der Männer, schloss sie ein, und Kim war dankbar dafür.
„Kim“, sagte Zack und deutete auf die drei Männer. „Das ist mein Team. Hula Akiona …“
Ein großer dunkelhäutiger Mann mit schwarzen Haaren und dunklen Augen grinste sie an und nickte. „Ma’am.“
„Mad Dog Connelly.“
Der Nächste, genauso groß, aber mit blonden Haaren und dunkelblauen Augen, schenkte ihr ein Lächeln, das gleichzeitig frech und trügerisch unschuldig war.
„Und Three Card Montgomery.“
„Hallo“, grüßte der Letzte. Er war kleiner als die anderen, doch er strahlte Ruhe und Kraft aus.
Kim sah erst die drei Männer, dann Zack an, bevor sie sagte: „Wollen Sie nicht hereinkommen und sich setzen?“
„Gern, Ma’am. Danke“, sagte Hula und ging voran.
„Nennen Sie mich bitte Kim.“
„Nettes Haus“, murmelte Mad Dog, als er Zack zum Gruß kurz in den Bauch boxte.
„Nicht
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