Collection Baccara Band 0311
Armut abgerutscht. Das wollte Cinnamon nie wieder erleben. Auch deshalb musste sie Nick meiden. „So könnte ich nicht leben“, merkte sie an.
Fran zuckte mit den Schultern. „Er scheint alles zu haben, was er braucht.“
Die Tür wurde geöffnet. Cinnamon sah zu den Neuankömmlingen hinüber. Ein junges Mädchen in einem türkisfarbenen Mantel und eine Frau, die sie aus der Fabrik kannte, traten ein. Hinter ihnen entdeckte sie Nick.
Sofort wurde Cinnamon warm am ganzen Körper. Wieder rief sie sich in Erinnerung, dass Nick ganz und gar nicht der Mann war, den sie suchte.
Fran starrte zur Tür. „Hast du gesehen, wer gerade hereingekommen ist?“
„Ja, und schau mich nicht so an.“
„Wie denn?“, erkundigte Fran sich unschuldig.
Als Nick die beiden entdeckte, wurden seine Augen größer, aber seine Miene blieb ernst. Auch er schien sich nicht über dieses zufällige Treffen zu freuen – obwohl seine Augen funkelten.
Ohne es zu wollen, starrte Cinnamon ihn an. Ihre Gefühle spielten verrückt, so sehr sie auch versuchte, sie zu unterdrücken.
„Sie kommen in unsere Richtung“, stellte Fran fest.
Cinnamon seufzte. „Wirklich?“
Cinnamon Smith war die Letzte, die Nick heute sehen wollte. Den ganzen Tag hatte er an sie gedacht, oder besser gesagt: von ihr geträumt. Mehrere Male hatte er sich vorgestellt, wie er sie küsste und ihren heißen Körper berührte.
Aber er wusste genau, dass es nie dazu kommen würde.
Trotzdem faszinierten ihn in diesem Moment ihre wunderschönen Augen. Ihr war anzusehen, wie sehr seine Anwesenheit sie aus dem Konzept brachte. Plötzlich senkte sie den Blick und starrte ihren Salat an. Vielleicht hatte Nick sich getäuscht.
Seufzend steckte er die Hände in die Taschen und bereute, dass er Sharon und Abby nicht in ein anderes Restaurant eingeladen hatte.
„Da ist Fran!“, stieß Abby hervor. „Ich muss ihr von meinem ersten Platz beim Mathetest erzählen.“ Schnell eilte das Mädchen zu ihr.
Sharon lachte und folgte gemeinsam mit Nick dem Mädchen. Da sie hier alle kannten, blieben sie immer wieder stehen und schüttelten Hände. Ihm machte das nichts aus, denn so konnte er sich wenigstens auf das Aufeinandertreffen mit Cinnamon vorbereiten.
Schließlich kamen sie an den Tisch der beiden Frauen. Am liebsten hätte Nick ihnen bloß zugewinkt, doch der einzige leere Tisch befand sich genau neben ihrem. Deshalb blieb ihm keine andere Wahl, als sie zu begrüßen.
Zunächst allerdings zog die kleine Abby alle Aufmerksamkeit auf sich. Und das war Nick mehr als recht. Begeistert berichtete sie den beiden Frauen von ihrem Erfolg. „Es war nur ein Test, aber ich habe gewonnen!“
Cinnamon hörte ihr lächelnd zu. Aus irgendeinem Grund, so überlegte Nick, wirkte sie heute gesünder und lebhafter. Und das ließ sie jünger und noch attraktiver erscheinen. Möglicherweise hatte ihr die wärmende Sonne gut getan.
„Ich bin so stolz auf dich“, gab Fran zurück.
Abby strahlte, und das machte Nick glücklich. Auch er war stolz auf seine Nichte.
„Du musst ein Mathegenie sein“, meinte Cinnamon. „Das wird dir im Leben weiterhelfen.“
Nick räusperte sich. „Cinnamon, darf ich dir meine Schwester Sharon vorstellen? Sie ist Abbys Mom. Sharon, das ist Cinnamon Smith, eine Freundin von Fran.“
Cinnamon schüttelte ihre Hand. „Freut mich, Sie kennenzulernen.“
„Ich habe Sie heute in der Fabrik gesehen“, erwiderte Sharon. „Ich war die Frau mit der Duschhaube auf dem Kopf, die an der Sortiermaschine stand.“
Cinnamon nickte. „Ich war ganz begeistert davon, wie ernst Sie Ihren Job nehmen.“
„Danke.“ Einen Moment lang sah Sharon sie stolz an, doch dann ließ sie die Schultern sinken. „Aber so, wie es im Moment aussieht, wird das bald nichts mehr nützen.“
Hatte sie etwa vergessen, dass sie dieses Thema vor Abby nicht erwähnen wollte? Nick warf Sharon einen warnenden Blick zu, der sie sofort verstummen ließ.
Aber ihre Tochter schien nichts davon mitbekommen zu haben. „Morgen Abend fahre ich mit Mom und Onkel Nick nach Portland“, gab sie bekannt. „Wir werden sogar in einem Hotel wohnen. Und am Freitagmorgen nehme ich am richtigen Mathewettbewerb teil.“ Ihr Lächeln verblasste. „Hoffentlich gewinne ich.“
Nick legte ihr die Hände auf die Schultern. „Natürlich holst du den ersten Platz.“
„Ich wette, dein Onkel hat recht“, fügte Cinnamon hinzu.
„Haben Sie alle Aufgaben auf Ihrer Liste erledigt?“, wollte Nick
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