Collection Baccara Band 0311
vornahm. Diese Frau war viel zu organisiert und strukturiert für ihn.
„Wenn ich etwas auf die Liste setze, wird es auch getan“, fuhr sie fort. „Andernfalls würde ich ständig Dinge aufschieben, weil ich nicht an sie gedacht habe.“
Das passte zu einer Unternehmensberaterin. Aber jetzt war es an der Zeit, endlich den Kaffee zu holen und mit der Arbeit zu beginnen. „Was steht heute auf der Liste?“, wollte er noch schnell wissen. „Machen Sie eine Führung?“
Sie nickte. „In der Preiselbeerfabrik.“ Schnell blickte sie auf den Bildschirm des Laptops. „Um dreizehn Uhr dreißig.“
„Das ist ein interessanter Ort. Meine Schwester und viele meiner Freunde arbeiten dort. Was haben Sie sonst noch vor?“
„Heute Morgen möchte ich einen Strandspaziergang machen.“
Als könnte man so etwas nicht im Kopf behalten … Aber Nick wollte sie nicht weiter kritisieren. „Ihr Computer scheint sehr wichtig für Sie zu sein.“
„Ich bin abhängig von ihm.“
„Und wenn er gestohlen wird oder kaputt geht, sind Sie verloren, habe ich recht?“
Schulterzuckend klappte sie den Laptop zu. „Ich glaube, ich könnte im Notfall auch einen Notizblock benutzen. Wie organisieren Sie Ihr tägliches Leben?“
„Ich habe alles im Kopf.“
„Haben Sie keine Angst, dass Sie etwas vergessen könnten?“
„Nein.“ Er wollte ihr nicht mehr über sich erzählen. Am Ende würde sie noch darauf kommen, dass er Probleme mit dem Lesen hatte. „Hören Sie, ich muss jetzt wirklich an die Arbeit.“ Entschlossen ging er zur Küche. Doch nach wenigen Metern blieb er erneut stehen und wandte sich an Cinnamon. „Was passiert, wenn etwas Unerwartetes geschieht und ihre Pläne durcheinanderwirft?“
„Ich bin ein sehr organisierter Mensch. Wenn etwas nicht so läuft wie geplant, improvisiere ich.“
Diese Frau wusste wirklich, was sie wollte. Sie war smart, cool, schön und für ihn völlig unerreichbar. Sie spielte einfach in einer völlig anderen Liga, daran brauchte er sich nicht ständig aufs Neue zu erinnern. Trotzdem sehnte er sich immer mehr danach, sie zu küssen … Und mit ihr zu schlafen.
Und ohne es zu wollen, sah er sie in diesem Moment begierig an und seufzte leise.
Sofort wurden ihre Augen größer. Doch zu seiner Überraschung wich sie seinem Blick nicht aus.
Die Luft zwischen ihnen schien zu brennen, und er war sicher, dass sie sich nicht wehren würde, wenn er sie jetzt küsste.
Aber es wäre nicht richtig, etwas mit ihr anzufangen. Sie waren einfach zu verschieden. Er sollte sich das Ganze schnell aus dem Kopf schlagen.
Nervös räusperte er sich und trat einen Schritt zurück. „Ich hole jetzt meinen Kaffee. Und Sie sollten den Strandspaziergang machen, bevor es zu spät wird.“
„Ja. Ich gehe nach oben und ziehe meine Jacke an.“ Mit glühenden Wangen lief sie die Treppe hoch.
Als sie oben war, setzte Nick seinen Weg in die Küche fort. Beinahe hätte er Cinnamon geküsst.
Was war nur mit ihm los? Auf keinen Fall durfte er zulassen, dass die Situation erneut so aus dem Ruder lief.
3. KAPITEL
Zufrieden seufzend ging Cinnamon den Strand entlang. Obwohl sie Handschuhe und eine Mütze trug, fror sie. Aber die angenehme Wintersonne und der Geruch des Meeres entschädigten dafür. Schließlich ging sie viel weiter, als sie vorgehabt hatte.
Als sie zur Pension zurückkehrte, blieb ihr kaum noch Zeit für ein Mittagessen, geschweige denn für die Internetrecherche. Das musste sie auf den Nachmittag oder den Abend verschieben.
Vor der Pension hielt sie nach Nicks Lieferwagen Ausschau. Er war nicht zu sehen, und irgendwie enttäuschte sie das. Aber warum? Sie mochte Nick doch nicht einmal.
Nach wie vor konnte sie nicht fassen, was am Morgen passiert war. Erneut hatte er mit ihr geflirtet. Und wer konnte schon einem Mann widerstehen, der so unverschämt gut aussah?
Er hatte Humor, war höflich und attraktiv. Kein Wunder, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Verträumt seufzte sie auf. Doch sie durfte sich keine Illusionen machen. Nach wie vor wollte sie von Männern nichts wissen. Außerdem war Nick nicht der erfolgreiche und anspruchsvolle Mann, den sie suchte.
Aber er war Single – das war Dwight nicht gewesen.
Wieder einmal musste sie die Gedanken an ihren Ex verdrängen. Doch hier draußen am Meer fiel ihr das deutlich leichter. Sie war Fran dankbar, dass sie sie hierher eingeladen hatte.
Als sie bei der Pension angekommen war, blieb ihr gerade noch genug Zeit, um sich
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