Collection Baccara Band 0312
stumm. Es gab nicht viel zu sagen. Prinzessin Catherine war über den Verrat ihres Vaters unterrichtet worden, und sie versuchte jetzt mithilfe des Mannes, den sie liebte, diese schreckliche Information zu verdauen.
Maggie kehrte zu Luke zurück. Er stand auf der Terrasse und blickte hinaus aufs Meer. Seine Hände steckten in den Hosentaschen, seine Jacke blähte sich im Wind. Sie wünschte, er würde zulassen, dass sie ihm half, Gregor Paulus in die Falle zu locken.
„Prinz Marc war ein schwacher Mann“, sagte er, ohne sich umzudrehen.
Sie trat näher. „Ja, da hast du recht.“
„Und genau deshalb hat er auf einen Mann wie Paulus gebaut.“
„Du hast eine Theorie, oder?“
„Ja.“ Langsam drehte er sich um, die Haare fielen ihm in die Stirn. „Ich vermute, Paulus hat Prinz Marc in die Geschichte hineingezogen.“
„Wie? Marc ist derjenige, der Verbindungen zur Mafia hatte.“
„Richtig, aber ich vermute, dass es Paulus’ Idee war, mit dem Datenklau an die Kellys heranzutreten.“
„Wie?“, fragte sie erneut. „Paulus konnte nicht von dem Krebsvirus wissen.“
„Ich vermute, Marc hat ihm einmal davon erzählt. Und später, als Marc Paulus von seinen Schwierigkeiten mit der Mafia erzählte, hat Paulus einen Plan ausgeheckt, wie die Kellys besänftigt und die Probleme des Prinzen gelöst werden konnten.“
Maggie seufzte. „Und Marc ist auf den Plan eingestiegen, da er zu feige gewesen wäre, sich selbst an die Kellys zu wenden.“
„Genau. Paulus musste für ihn die Drecksarbeit erledigen.“
Sie begegnete Lukes Blick, entschlossen, ihn davon zu überzeugen, dass er ihre Hilfe brauchte. Mit Gregor Paulus war nicht zu spaßen, doch mit einem sorgfältig ausgearbeiteten Plan konnten sie ihn vielleicht in die Falle locken. „Du musst mich …“
„Nein!“ Er ließ sie den Satz gar nicht erst beenden. „Vergiss deinen Plan. Hast du mich verstanden? Er ist viel zu gefährlich.“
„Warum bist du nur so stur? Ich möchte nur die Chance bekommen, Paulus anzusprechen. Du kannst mich meinetwegen verkabeln und irgendwo in meiner Nähe sein, nur für den Fall, dass es Probleme geben sollte. Außerdem nehme ich Bruno mit.“ Welcher Mensch, der klar bei Verstand war, würde versuchen, ihr etwas anzutun, solange dieses Hundertkilomonstrum bei ihr war? „Warum habe ich einen Hund als Beschützer, wenn ich ihn nicht einsetzen kann?“
Luke starrte sie an. „Paulus reagiert allergisch auf Hundehaare. Er wird keine vernünftige Unterhaltung mit dir führen können, wenn Bruno dabei ist. Und ich höre mir nicht über Kopfhörer an, wie die Frau, mit der ich schlafe, ihr Leben riskiert. Vergiss es, Maggie, ich lasse es nicht zu.“
Sie starrten einander an. Ihre Augen funkelten wütend. Sie sollte Luke die Stirn bieten und auf eigene Faust an Paulus herantreten. Sie wollte dem verbohrten Detektiv beweisen, dass sie zu viel mehr fähig war, als er ihr zutraute.
„Denk nicht einmal daran“, sagte er.
„Ich weiß nicht, was du meinst.“
„O doch, das weißt du. Es steht dir ins Gesicht geschrieben.“
Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Tief im Inneren wusste sie, dass es unmöglich war, Paulus ohne Lukes Hilfe eine Falle zu stellen.
„Ich werde dich keinen Moment aus den Augen lassen, Maggie.“
Schön, dachte sie. Dann würde sie die Zeit nutzen, die Wette zu gewinnen.
Nach einer ungewöhnlich langen, belebenden Dusche trat Luke aus der Kabine und wickelte sich ein Handtuch um die Hüften. Maggie saß im Bademantel vor dem Spiegel und schminkte sich. Offensichtlich hatte sie in ihrem eigenen Bad gebadet, und dann alle Cremes, Lotionen und Schminkutensilien in sein Badezimmer gebracht.
„Was machst du da?“, fragte er.
„Ich mache mich fertig.“ Sie umrandete ihre Augen mit einem braunen Kajalstift.
„Warum hast du dich nicht in deinem Badezimmer geschminkt? Warum hast du deine Sachen hergebracht?“
„Weil ich hier einziehe.“ Sie drehte sich zu ihm um. „Wozu brauchen wir zwei Suiten? Wir schlafen zusammen.“
„Deine Familie kommt morgen“, sagte er. „Und ich halte es nicht für angebracht, mit dir in einem Zimmer zu schlafen, während sie hier ist.“
„Meine Güte, Luke. Wir leben nicht mehr im dunklen Mittelalter.“
„Du bist aber immer noch ihr Nesthäkchen.“ Und er war ein Mann mittleren Alters, der jede Nacht mit ihr schlief und nicht genug von ihr bekommen konnte.
„Wir sind erwachsen“, konterte sie. „Zu dem zu stehen, was
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