Collection Baccara Band 0312
zwischen uns läuft, zeugt sicher von mehr Reife, als heimlich in das Bett des anderen zu schleichen. Außerdem wohnen meine Eltern im Palast.“
Aber einige ihrer Geschwister würden im Gästehaus wohnen. Ihrer verheirateten Geschwister. Maggie war die Einzige, die noch unverheiratet war.
Er schäumte sich für die Rasur das Gesicht ein.
„Also, was sagst du?“
Er überdachte die Situation, während er sich rasierte. „Wir behalten beide Zimmer. Ich kann nicht mit dir schlafen, während deine Familie hier ist. Es ist einfach nicht richtig. Wir müssen lernen, uns zu benehmen.“
Maggie zog die Augenbrauen hoch. „Kein lautes Gestöhne in der Nacht? Kein heißer Sex am frühen Morgen auf dem Balkon? Ich glaube nicht, dass das möglich ist.“
Er sah sie an, und nach einem kurzen Moment des Schweigens brachen sie beide in lautes Lachen aus. Lautes Gestöhne. Heißer Sex am Morgen. Ja, sie neigten dazu, sich von der Leidenschaft mitreißen zu lassen.
„Komm schon, Luke. Sei nicht so altmodisch“, sagte sie, als sie sich beruhigt hatten. „Lass uns zusammenziehen.“
„Das kann ich nicht. Nicht mit gutem Gewissen.“ Selbst wenn ihre Familie vermutete, dass sie miteinander schliefen, sollte sie nicht denken, er nutze sie aus. Seine Gefühle basierten auf mehr als nur auf Sex. „Es ist meine Art, dir Respekt zu zollen, Maggie.“
„Oh.“ Ihre Stimme wurde sanft, ihre Augen glasig. Seine Worte rührten sie.
„Du akzeptierst es also?“
Sie nickte, und wenn er keinen Rasierschaum im Gesicht gehabt hätte, dann hätte sie ihn noch geküsst. „Ich verspreche, mich zu benehmen“, sagte sie. „Aber ich werde nicht von dir lassen, auch wenn diese Reise vorbei ist.“
„Ich weiß.“ Sie würden noch eine Weile Geliebte bleiben. Aber es würde nicht für immer sein.
Luke sah wieder in den Spiegel und beendete seine Rasur. Er freute sich auf den Abend in der Stadt. Maggie hatte angeboten, ihm ihre Lieblingsplätze auf der Insel zu zeigen.
Er fuhr den Geländewagen, den sie gemietet hatten, und sie wies ihm den Weg durch die engen Straßen, die von charmanten alten Häusern gesäumt waren.
Sie hielten vor einem kleinen Café. Maggie bestellte und Luke fragte sich, worauf er sich eingelassen hatte, als die Vorspeisen serviert wurden. Die marinierten Oliven und Zucchini waren okay, doch er weigerte sich, den gefüllten Tintenfisch zu probieren. Was Essen betraf, war er bei Weitem nicht so probierfreudig wie sie.
Auf der beheizten Terrasse tranken sie Chianti und unterhielten sich lebhaft.
Luke betrachtete seine Begleiterin. Ihr langes glattes Haar fiel über ihre Schultern. Sie trug enge Jeans und eine Jeansbluse. Dazu eine Jacke aus feinstem Leder. Wunderschön, dachte er. Bella, wie der italienische Kellner gesagt hatte.
Als Hauptgericht aßen sie Auberginen, Brathähnchen und Kartoffeln, die mit köstlichen Kräutern gewürzt waren.
Nach dem Essen schlenderten sie Hand in Hand über den unebenen Bürgersteig. Über ihnen funkelten die Sterne am Himmel.
Maggie führte Luke in ein Eiscafé. Sie bestellten zwei Melonensorbet, dann setzten sie ihren Weg fort und schleckten unterwegs das Eis.
„Wie gefällt dir Altaria?“, fragte sie.
„Ich liebe die Insel.“ Und er liebte diesen Moment, diesen sorglosen Abend mit ihr.
„Lass uns dort hineingehen“, sagte sie und deutete über die Straße. „Das wollte ich schon immer einmal.“
Er drehte sich um, erwartete, eine alte Kirche oder sonst ein historisches Gebäude zu sehen. Stattdessen deutete sie auf ein winziges Geschäft mit alten Symbolen an der Tür.
Heilkristalle hingen an Ketten, Kerzen flackerten und verbreiteten einen schweren Jasminduft. Eine ältere Frau mit langem grauem Haar und wachsamen Augen hockte neben einer Glasvitrine. Die Eigentümerin, dachte Luke. Eine Zigeunerin, die wahrscheinlich aus dem Kaffeesatz las und Karten legte.
Er begegnete dem Blick der Frau, und plötzlich stockte ihm der Atem. Er spürte die Energie, die von ihr ausging. Und weil er ein abergläubischer Mann war, ein Cherokee, der wusste, dass es Magie gab, versuchte er, den Blickkontakt zu brechen. Es gelang ihm nicht.
Sie nahm eine winzige Glasfigur und reichte sie ihm. „Terpsichore“, sagte sie. „Die Muse des Tanzes.“
Er betrachtete die zerbrechliche Glasfigur.
„Terpsichore weiß, was in Ihrem Herzen vorgeht“, erläuterte die alte Frau.
A qua da nv do. Mein Herz.
Er hatte sein Herz verloren, als er das erste Mal mit Maggie getanzt
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