Collection Baccara Band 0312
verpassen“, sagte er und legte einen Gang ein.
„Möchtest du einen Drink?“, fragte Jake, als sie im Flugzeug von Atlanta nach Vegas saßen. Sie hatten keinen Direktflug von Savannah bekommen.
„Ja, etwas Starkes bitte.“
„Hast du dich noch nicht von der Landung in Atlanta erholt?“, fragte er und gab der Flugbegleiterin ein Zeichen.
„Absolut nicht.“
Er ließ zwei Flaschen Corona bringen und reichte ihr eine davon. Larissa zupfte am Etikett herum, während andere Passagiere an ihnen vorbeigingen und ihre Plätze einnahmen. „Ich hatte das Gefühl, in einer Achterbahn zu sitzen und ich hasse Achterbahnen“, sagte sie.
„Ich liebe sie.“ Er trank einen großen Schluck aus der Flasche.
Gab es ein besseres Beispiel dafür, wie verschieden voneinander sie waren, fragte sie sich. „Das kann ich mir vorstellen, aber ich bin nicht so.“
„Wie bist du nicht?“
Sie dachte einen Moment nach. „Kühn. Abenteuerlustig.“
„Da bin ich anderer Meinung. In manchen Situationen bist du ganz schön kühn und abenteuerlustig.“
„Wie bitte? In welchen?“
Er beugte sich zu ihr. Sie roch sein würzig-herbes Eau de Cologne und spürte seinen Atem an ihrer Wange.
„Beim Sex.“
Larissa lächelte und hoffte, dass es geheimnisvoll wirkte. Jedes Mal, wenn sie davon überzeugt war, dass sie nicht zueinanderpassten, fing dieser Funke zwischen ihnen wieder Feuer. Sie verband viel mehr als nur ein Kind, und das schürte ihre geheime Angst, zu abhängig von diesem Mann zu werden.
„Trink dein Bier, bevor ich mich dazu entschließe, diese Abenteuerlust in dir zu testen“, warnte er sie.
Sie trank einen Schluck und schlug die Warnung in den Wind. „Was ist, wenn ich diesen Test machen möchte?“
„Das willst du nicht. Platonische Freundschaft, schon vergessen?“, fragte er.
„Jetzt habe ich mir selbst ein Bein gestellt.“ Sie fragte sich, ob sie mit ihrem Wunsch nach einer platonischen Beziehung Jake nur herausfordern wollte – eine Herausforderung, die er auf jeden Fall angenommen hatte. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er gewinnen wollte. Hatte sie nur deshalb darauf bestanden? Damit sie sagen konnte, er hätte sie dazu verführt, ihre Meinung zu ändern? Damit sie ihm die Schuld geben konnte, wenn die Sache schiefging?
Sie verweilte nicht lange bei dem Gedanken, denn wenn es so war, dann wäre sie eine Schwindlerin der schlimmsten Sorte. Letztlich machte sie sich selbst etwas vor. Jake wollte sie und machte keinen Hehl daraus. Sie war diejenige, die auf Nummer sicher gehen wollte – und furchtbar versagte.
„Allerdings. Hast du deine Meinung geändert?“
Zeit für Ehrlichkeit, Larissa. „Etwa ein Dutzend Mal, aber ich komme immer zu der ursprünglichen Entscheidung zurück.“
„Kein Sex?“
Wenn sie ihre Meinung änderte, dann würde die Sehnsucht tief in ihr endlich gestillt werden. Für eine kurze Zeit wäre zwischen ihnen alles in Ordnung, doch sie fürchtete, dass Liebeskummer vorprogrammiert war. „Ja“, erwiderte sie ruhig.
Er trank sein Bier aus. „In dem Fall suche ich mir besser etwas, das mich ablenkt.“
Sie nippte an ihrem Bier und zog den SkyMall-Katalog aus der Tasche am Vordersitz. Die Zeit in der Luft verging schnell, und sie erhielten den Hinweis, dass sie sich im Landeanflug auf den McCarran International Airport befanden, und mussten sich anschnallen.
Larissa griff nervös nach der Armlehne. Jake hatte fast während des ganzen Fluges auf seinem Laptop gearbeitet. Für den späten Nachmittag hatte er ein Meeting mit Mitarbeitern von D&D’s in Las Vegas anberaumt. Sie empfand Hochachtung vor seinem routinierten Auftreten als Geschäftsmann. Dieser Mensch hatte nichts mit dem Verbindungsstudenten zu tun, den sie aus Collegetagen kannte, oder mit dem Mann, den sie kennengelernt hatte, seit Jasmine Carmodys Anruf sie, wenn auch gezwungenermaßen, wieder zusammengebracht hatte.
Er legte eine Hand über ihre auf der Armlehne und löste ihre Finger. „Nervös?“
„Ja.“
„Entspann dich. Ich bin bei dir und werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert“, versprach er.
Er hob ihre Hand an seine Lippen und hauchte einen Kuss auf den Handrücken. Larissa biss sich auf die Unterlippe, drehte sich von ihm weg und schaute aus dem Fenster. Genau das war das Problem. Jake war bei ihr, und sie wollte daran glauben, dass es für immer war. Es fiel ihr immer schwerer, sich zu vergegenwärtigen, dass sie nur zusammen waren, weil seine Familie ihn zu
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