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Collection Baccara Band 0312

Collection Baccara Band 0312

Titel: Collection Baccara Band 0312 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Garbera , Sheri Whitefeather , Ally Blake
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den Spiegel. Dies war nicht real. Alles war nur vorgetäuscht. Ein Spiel.
    Dennoch fühlte es sich real an. Es fühlte sich an, als wäre der Traum in Erfüllung gegangen, den sie seit Peters Geburt insgeheim träumte. Es ist alles nur vorgetäuscht, rief sie sich in Erinnerung.
    Ein Klopfen riss sie aus ihren Gedanken, und sie öffnete die Tür.
    „Sorry, Ma’am, aber es wird Zeit zu gehen.“
    Sie nickte. Die Hair-Stylistin nahm ihr den Schleier aus der Hand und steckte ihn in ihrem Haar fest. Tränen brannten ihr in den Augen. Sie war allein mit Fremden, Menschen, die dafür bezahlt wurden, sich um sie zu kümmern, da sie keine Familie hatte, die ihr in diesem Moment beistand. Keine Mutter, die ihr mit dem Schleier half. Keine Schwester, die Blumen und die Kleider für die Brautjungfern aussuchte. Nur sie. Allein. So, wie es immer gewesen war.
    Die Kapelle war klein und intim. Jake stand vorn und sprach mit dem Fotografen und Artie O’Neil, dem Reporter, der über ihre Hochzeit berichten sollte.
    Larissa versuchte zu lächeln, versuchte so zu tun, als ginge mit dieser Hochzeit ihr Traum in Erfüllung, als würde sie gleich ihren Traummann heiraten, den Mann, der sie liebte. Ihr wurde schlecht.
    Sie drehte sich um und rannte blind durch den Flur. Hinter sich hörte sie Stimmen, jemand rief ihren Namen, doch sie blieb nicht stehen. Sie floh durch den Notausgang und verharrte auf der Treppe. Dort lehnte sie sich an die Wand und schlang die Arme um ihre Taille. Sie weinte. Weinte um Dinge, die sie nie gehabt hatte. Weinte um den Traum, der jetzt so kindisch und lächerlich schien. Weinte um etwas, von dem sie bis jetzt nicht gewusst hatte, dass sie sich danach sehnte.
    Die Tür ging auf und sie fühlte sich nackt und schutzlos.
    „Rissa, was ist?“, fragte Jake sanft.
    Sie wollte etwas sagen, doch kein Wort kam über ihre Lippen, deshalb drehte sie den Kopf zur Seite.
    Er schloss die Tür und kam auf sie zu, und sie hob abwehrend die Hände. „Lass mich.“ Bilder einer vollkommenen Familie schossen ihr durch den Kopf, einer Familie, die sie sich für Peter wünschte. Was sie wollte, und was sie haben konnte, waren aber zwei verschiedene Paar Schuhe.
    „Sprich mit mir, Baby. Ich weiß nicht, was du brauchst.“
    Sie wusste es auch nicht, und das war das Problem. Wie sollte sie erklären können, dass sie etwas haben wollte, das sie noch nie gehabt hatte? Dass sie eben, als sie im hinteren Bereich der Kapelle stand, gespürt hatte, dass sie sich nach einer Mutter sehnte. Eine richtige Mutter, die sich um ihre Tochter kümmerte, und nicht eine, die nur verbittert ihr Schicksal beklagte.
    „Ich … es tut mir leid.“
    Jake trat zu ihr und zog sie in seine Arme. „Was tut dir leid?“
    Sie zuckte mit den Schultern. Wenn er sie so hielt, dann wollte sie glauben, dass die Liebe, die sie der Welt vorspielten, Wirklichkeit war. „Dies. Dass ich so bewegt bin.“
    Jake legte eine Hand unter ihr Kinn, hob es an, und sie starrte durch den hauchdünnen Schleier zu ihm hoch.
    „Eine Hochzeit ist im Leben einer Frau eine große Sache.“
    „Und wie ist das bei einem Mann?“, fragte sie.
    „Was?“
    „Ist es auch für dich eine große Sache, Jake?“ Warum hielt sie nicht den Mund? Warum war ihr seine Antwort so wichtig? Was, wenn er die falsche Antwort gab? Eine, die sie nicht hören wollte?
    Er lüftete ihren Schleier, und sie spürte seinen Atem auf ihrem Gesicht. Seine Augen blickten ernst, als er sich zu ihr beugte und flüsterte: „Du bist die einzige Frau, die ich je gebeten habe, mich zu heiraten. Du weißt, dass das eine große Sache ist.“
    Sie seufzte. Sie hatte es gewusst. Jake war ein guter Mann. Ein guter Mann, in den sie sich mit jedem Moment, den sie miteinander verbrachten, mehr verliebte.
    Sie erkannte plötzlich, dass ihre Tränen nichts mit der Familie zu tun hatten, die sie nie gehabt hatte, sondern allein damit, dass sie sich wünschte, Jake würde sie aus Liebe heiraten und nicht, weil seine Familie es wollte.
    Er reichte ihr ein schneeweißes Taschentuch mit seinem Monogramm. Sie wischte sich damit übers Gesicht und sah Spuren ihres Make-ups in dem Tuch.
    „Ich habe mich einfach so allein gefühlt“, sagte sie.
    „Du bist nicht allein. Ich bin bei dir.“
    „Entschuldige, ich habe mein Make-up zerstört.“
    „Das interessiert mich nicht.“
    „Nein?“
    „Rissa, du bist die schönste Frau, die ich je gesehen habe.“
    Plötzlich war sie nicht mehr so verzweifelt, wie noch kurz

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