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Collection Baccara Band 0312

Collection Baccara Band 0312

Titel: Collection Baccara Band 0312 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Garbera , Sheri Whitefeather , Ally Blake
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„Hast du ihr gesagt, was die CD enthält?“, fragte er. Rafe hatte kürzlich die Existenz der CDs aufgedeckt und auch herausgefunden, welch gefährliches Datenmaterial sich auf ihnen befand.
    Rafe sah ihn ungläubig an. „Doch nicht, ohne vorher mit dir darüber zu sprechen.“
    „Was sollen wir jetzt machen?“
    „Ich glaube, wir haben keine große Wahl. Wenn wir die Sache weiter vor Maggie geheim halten, wird sie auf eigene Faust herumschnüffeln.“ Rafe fuhr sich durch sein hellbraunes Haar.
    Luke wusste sofort, worauf Rafe hinauswollte. Wenn Maggie auf eigene Faust ermittelte, wäre ihr Leben gefährdeter, als wenn sie an Lukes Seite arbeitete. Und da sie im Besitz einer der CDs war, gestaltete sich die Situation noch kritischer. „Ich kann sie nicht gebrauchen.“
    „Ich weiß. Und es tut mir leid.“
    Die beiden verfielen in Schweigen. Luke dachte an Tom Reynolds, der während der Ermittlungsarbeiten ermordet worden war. Ihm wurde flau im Magen. Wenn er damals in der Stadt gewesen wäre, dann hätte er Tom die nötige Deckung geben können.
    „Du musst Maggie sehr genau im Auge behalten.“
    Luke blickte auf und sah direkt in Rafes dunkelblaue Augen. Machte Rafe ihn für den Mord an Tom verantwortlich? Oder waren es seine eigenen Schuldgefühle, die ihn auf diesen Gedanken kommen ließen?
    Sie standen mitten in dem prachtvollen Raum. Luke wusste, was als Nächstes kommen würde. Er wusste genau, was Rafe sagen würde.
    „Ich bitte dich, meine Schwester zu beschützen, Luke. Sie so zu behandeln, als wäre sie dein eigen Fleisch und Blut.“
    Sein eigen Fleisch und Blut. Tiefer Kummer legte sich wie eine eiskalte Hand um sein Herz. Dieser ständig präsente Schmerz, der ihn daran erinnerte, was er getan hatte. Er war nicht nur für den Tod von Tom Reynolds verantwortlich. Vor siebenundzwanzig Jahren war seinetwegen ein entzückendes kleines Mädchen gestorben. Nie würde er den Tag vergessen, an dem die Leiche gefunden wurde. Den schwülen Sommertag, an dem ein Farmer sie entdeckt hatte, vergewaltigt und übel zugerichtet.
    „Versprich mir, dass du auf sie aufpasst.“
    „Ich verspreche es.“ Er würde Rafes Schwester beschützen. Mit seinem Leben.
    Rafe lächelte. „Es wird nicht einfach sein. Maggie ist eine sehr eigenwillige Frau.“
    Luke erwiderte das Lächeln nicht. Überhaupt lächelte er nur selten. Sein Frohsinn war vor siebenundzwanzig Jahren gestorben. „Ja. Ich habe mich auch schon mit ihr angelegt. Ich weiß, was mir bevorsteht.“
    „Du wirst ihr sagen müssen, was wir bisher herausgefunden haben“, sagte Rafe. „Ich will ihr keinen Grund liefern, sich allein umzusehen.“
    „Meinetwegen. Aber zuerst musst du einige Grundregeln festlegen. Sag Maggie, dass ich der Boss bin. Mein Wort gilt.“
    Rafe stimmte zu. „Ich werde sie einweisen und dann zu dir schicken.“
    Luke deutete auf die Terrassentür. „Schick sie nach draußen. Ich kann etwas frische Luft gebrauchen.“
    „Okay. Und … Luke?“
    „Ja?“
    „Danke.“
    Luke nickte nur. Maggie Connelly beschützen zu müssen, machte ihm Angst. Doch ihr Bruder hatte ihn mit der verantwortungsvollen Aufgabe betraut. Und das war etwas, das ein Cherokee nicht ablehnen konnte.

2. KAPITEL
    Maggie verließ das Haus und steckte die Hände in die Manteltaschen. Luke stand regungslos inmitten des winterlichen Gartens, das Gesicht gen Himmel gerichtet.
    Etwas entfernt befand sich ein Irrgarten aus Buchsbaum – eine mystische Festung in Grün. Der Irrgarten war Maggies Lieblingsplatz in Lake Shore Manor. Er war dunkel und gefährlich. Geheimnisvoll, aber schön.
    Lucas trug schwarze Jeans und eine Lederjacke. Den Kragen hatte er gegen die Kälte hochgestellt. Als sie sich ihm näherte, drehte er sich zu ihr um.
    Sie blieb erst stehen, als sie direkt vor ihm stand, und wartete darauf, dass er etwas sagte.
    Er tat es nicht. Nur der Wind heulte.
    Maggie hatte jemanden wie Luke kennengelernt. Er hatte etwas Dunkles und Geheimnisvolles an sich, wie der Irrgarten. Als Kind hatte sie dort Verstecken gespielt, und so sehr die Verzweigungen und Wegeschleifen sie ängstigten, so sehr begeisterten sie sie auch.
    Luke, so erkannte sie, hatte dieselbe Wirkung auf sie. In dem diffusen Licht wirkte er kraftvoll. Seine hohen Wangenknochen warfen kantige Schatten auf sein Gesicht, an den Augenwinkeln hatte er Falten. Sorgenfalten dachte sie, oder vom Blinzeln in die Sonne. In seinem Haar zeigten sich die ersten grauen Strähnen, so fein jedoch, dass

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