Collection Baccara Band 0312
trieb.
Drei Tage später kochten Luke und Maggie gemeinsam in seiner Küche. Er briet Hackfleisch für die Tacos an, sie schnitt Tomaten und Zwiebeln.
Luke konnte sich nicht verzeihen, dass er sich neulich abends betrunken hatte. Es hätte ihm nicht passieren dürfen, solange Maggie unter seinem Schutz stand. Sein Rausch hätte sie in Gefahr bringen können. Was, wenn Rocky Palermo auf der Bildfläche erschienen wäre? Hätte er in seinem Zustand überhaupt einen Chance gegen den Killer gehabt?
„Tut mir leid“, sagte er unvermittelt.
Sie blinzelte. Wegen der Zwiebeln standen ihr Tränen in den Augen. „Was?“
„Der verpatzte Abend neulich.“
„Ach, Luke. Wie oft willst du dich noch dafür entschuldigen? Du musstest einfach mal über die Stränge schlagen.“
Möglich, trotzdem durfte er sie nicht in Gefahr bringen. „Es wird nicht wieder passieren. Ich werde dir nicht noch einmal zumuten, auf mich aufpassen zu müssen.“
„Jetzt mach nicht so ein Theater darum. Ich habe dich nur nach Hause gefahren. Sonst nichts. Ins Bett hast du es allein geschafft.“
„Es tut mir trotzdem leid.“
„Kein Problem.“ Sie gab die Zwiebeln in eine Schüssel. „Möchtest du wissen, wie der Arztbesuch mit deiner Mom verlaufen ist?“
„Ja. Bitte.“
Maggie holte einen Salatkopf aus dem Kühlschrank. „Dana hat ein Antidepressivum verschrieben bekommen. Der Arzt hat erklärt, dass man mithilfe solcher Medikamente Ängste gut in den Griff kriegen kann. Außerdem hat er ihr eine Gruppentherapie empfohlen. Sie muss mit Menschen ins Gespräch kommen, die unter denselben Ängsten leiden wie sie.“ Maggie seufzte. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie weit verbreitet diese Krankheit ist. Unter Hausfrauen, Managern, Filmstars.“
Maggie legte eine kurze Pause ein. „Dana ist fest entschlossen, die Krankheit zu besiegen. Sie will alles tun, damit sie irgendwann wieder unter Menschen gehen kann. Sie weiß, dass es nicht einfach werden wird. Sie erwartet keine Wunder. Der schwierigste Teil wird sein, irgendwo allein hinzugehen. Sie hat sich so lange auf dich und Nell verlassen …“
„Es ist meine Schuld, dass es so weit gekommen ist, nicht wahr?“ Ihm wurde flau im Magen.
Maggie sah ihn an. „Sie hat dich gebraucht, und du warst für sie da. Das nennt man Liebe. Du hast getan, was du kannst, Luke. Du hast sie beschützt.“
„Aber es hat nicht gereicht. Ich habe nicht darauf bestanden, dass sie professionelle Hilfe in Anspruch nimmt.“
„Man kann niemanden dazu zwingen. Das muss der Kranke freiwillig tun. Und es könnte sein, dass deine Mutter trotz Gruppentherapie und Medikamente weiter unter der Phobie leidet. Es gibt keine Garantie, dass die Ängste verschwinden werden.“
Aber zumindest besteht die Chance, dachte er. Und das hatten sie Maggie zu verdanken – einer zweiundzwanzigjährigen Frau mit unglaublich großem Herzen. Er trat vor. „Danke, dass du dich um meine Mom gekümmert hast.“
Maggie legte den Salat auf die Arbeitsfläche und streckte die Arme nach ihm aus. Er zog sie an sich und drückte ihren Kopf an seine Schulter. Sie fühlte sich so weich und warm an. Er strich über ihr Haar und genoss das berauschende Gefühl, sie in den Armen zu halten.
Maggie blickte verträumt zu ihm auf, und Lukes Pulsschlag geriet ins Stolpern. Sie bildete sich doch nicht ein, in ihn verliebt zu sein? Mit zweiundzwanzig war sie jung genug, Lust mit Liebe zu verwechseln, und rebellisch genug, einen Mann zu begehren, der nicht gut für sie war.
Er trat zurück, dankbar, dass sie nicht dem Drang nachgegeben hatten, miteinander zu schlafen. Das würde die Situation nur erschweren und eine körperliche Bindung schaffen, die sie nicht gebrauchen konnten.
Er rührte in der Pfanne, um sich zu beschäftigen. Bald würde er die Wette gewonnen haben, und das wäre dann das Ende. Bis Silvester war es nicht mehr lang.
Maggie mochte eine reiche, impulsive Prinzessin sein, aber er war mit Sicherheit kein Traumprinz.
„Soll ich den Käse reiben?“ Er versuchte, sich in eine zwanglose Unterhaltung zu retten.
„Der Käse, den wir gekauft haben, ist bereits gerieben.“
„Stimmt. Das hatte ich vergessen.“ Er war es nicht gewöhnt, mit jemandem einkaufen zu gehen oder so viel Zeit mit einer Frau zu verbringen. „Dann decke ich den Tisch.“ Er nahm die Teller und Bestecke und brachte sie ins Esszimmer, das bereits weihnachtlich geschmückt war. In einer Ecke stand ein großer Tannenbaum.
„Er ist
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