Collection Baccara Band 0312
machen.
„Maggie?“, sagte er nochmals. Als sie nicht antwortete, unterbrach er die Verbindung und legte das Telefon auf den Nachttisch. Eine Sekunde später klingelte es. Er ging nicht dran, jedenfalls nicht sofort. Zuerst setzte er sich auf die Bettkante und bereitete sich innerlich auf Maggies Stimme vor.
Schließlich nahm er den Anruf entgegen. „Hallo?“
„Guten Morgen, Lucas.“
Seine Mutter. „Hallo, Mom.“
„Ich wollte dich erreichen, bevor du zur Arbeit gehst.“
„Kein Problem.“ Er öffnete die Fensterläden und war insgesamt enttäuscht, dass die Anruferin nicht Maggie war.
„Ich gehe zum Arzt“, sagte sie.
„Warum? Was hast du? Bist du krank?“
„Es ist siebenundzwanzig Jahre her, dass ich mich weiter als ein paar Meter von meinem Haus entfernt habe“, antwortete sie. „Es wird Zeit, dass sich daran etwas ändert. Ich habe einen Fernsehspot für ein Medikament gesehen, das Menschen verschrieben wird, die dasselbe Problem haben wie ich. Es schadet nicht, es einmal zu versuchen.“
Wie lange wird ihr Mut anhalten, fragte er sich. Würde ihre Angst später wieder durchbrechen?
„Ich werde Maggie bitten, mich zu einem Arzt zu begleiten. Und ich glaube, ich nehme auch Nell mit. Sie tanzt schon den ganzen Morgen durch das Haus und schwärmt davon, was wir in Zukunft alles unternehmen können. Nell träumt von einer Kreuzfahrt. Jesses! Kannst du dir mich auf einem dieser schwimmenden Kasinos vorstellen?“
Seine Gedanken waren noch bei Maggies Part in dieser Geschichte. Was hatte die Connelly-Erbin gesagt, dass seine Mutter plötzlich ihr Leben überdachte?
„Ich habe Nell gewarnt, nichts zu überstürzen.“
Sie hielt inne, und Luke wusste, dass der Gedanke an eine Kreuzfahrt sie nervös machte. Schließlich machte sie schon die Vorstellung, auf den Markt zu gehen, nervös.
„Ich mache mir nichts vor“, fuhr sie fort. „Es wird nicht einfach werden. Ich erwarte nicht, dass ich über Nacht zu einer Weltreisenden werde. Will ich auch gar nicht. Aber ich möchte an deiner Hochzeit teilnehmen.“
„Wie bitte? Ich werde nicht heiraten.“
„Man weiß nie. Vielleicht doch. Und ich muss mich auf ein so großes gesellschaftliches Ereignis vorbereiten.“
Luke holte tief Luft.
Komm, und lass uns ein Baby zeugen.
„Ich werde nicht heiraten“, wiederholte er. Und er würde keine Kinder mit einer Frau bekommen, die halb so alt war wie er. Er war zu alt und zu widerspenstig, um Ehemann und Vater zu werden. Maggies Zuneigung zu ihm würde sich schon bald legen. „Es wird keine Hochzeit geben, Mom.“
9. KAPITEL
Das Shaky Shamrock war keine Spelunke, aber es war auch keine angesagte Bar. Es war ein irischer Pub mit Billardtisch, einer engen Tanzfläche und einem Publikum aus dem Arbeitermilieu – ein Ambiente, in dem Luke sich normalerweise wohlfühlte.
Doch wo zum Teufel steckte Maggie? Konnte sie nie pünktlich sein?
Luke sah auf die klare Flüssigkeit in seinem Glas, dann kippte er den Wodka hinunter und gab der Kellnerin ein Zeichen. Einer mehr konnte nicht schaden.
Ehe. Babys. Er wollte an so etwas nicht denken.
Fünf Minuten später hatte Luke ein weiteres Glas geleert und lutschte an einem Eiswürfel herum. Weil er aber gehört hatte, dass sexuell frustrierte Männer auf Eis kauten, spuckte er den Eiswürfel wieder in sein Glas und knackte stattdessen eine Erdnuss.
Der Pub füllte sich langsam. Paare drängten auf die Tanzfläche und bewegten sich zur Musik einer ortsansässigen Band. Vier Studenten spielten Billard. Der Barkeeper, ein stämmiger Ire mit Bierbauch und dünner werdendem roten Haar, sorgte für guten Alkoholumsatz.
Endlich kam Maggie durch die Tür – ohne ihren treuen Bodyguard Bruno. Ihr Erscheinen sorgte für Unruhe unter den Männern. Kein Wunder. Unter dem Mantel mit schwarz-weißem Zebradruck trug sie ein aufregendes Lederkleid. Glatt und glänzend schmiegte sich das schwarze Material um ihre Kurven und regte selbst den Biedersten zu heißen Fantasien an. Dazu diese Stiefel mit den spitzen hohen Absätzen.
Vielleicht brauchte er doch einen Eiswürfel?
Er erhob sich, und sie kam an den Tisch. „Bin ich zu spät?“
Luke konnte die Augen nicht von ihr wenden. „Du weißt, dass du es bist.“
Sie zog den Mantel aus, und er – ganz der Gentleman – kam um den Tisch herum, um ihr den Stuhl zurechtzurücken. Das war der Moment, in dem er merkte, dass ihr Kleid rückenfrei war.
Sie drehte sich zu ihm um. „Stimmt irgendetwas
Weitere Kostenlose Bücher