Collection Baccara Band 0312
als sie den Anruf entgegennahm.
„Maggie, ich bin es.“ Sie erkannte Lukes Stimme sofort. „Ich habe dich doch nicht geweckt, oder?“
„Nein. Ist etwas passiert?“
„Ich kann nicht schlafen.“
Sie kuschelte sich tiefer in ihre Decke. „Ich auch nicht.“
Es entstand eine kurze Pause, bevor er sagte: „Ich hatte noch nie Sex am Telefon. Du?“
„Nein.“ Sie konzentrierte sich auf den trommelnden Rhythmus des Regens, damit ihr Pulsschlag nicht mit ihr davonraste. „Rufst du deshalb an?“
„Ja, aber ich glaube nicht, dass ich gut darin bin.“
Wollte er, dass sie etwas Erotisches sagte? Sollte sie das verbotene Spiel beginnen? Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Sie konnte ihm unmöglich von ihrem Schlafanzug erzählen. Es war aus Flanell und mit einer albernen Comicfigur versehen. Alles andere als sexy.
„Ich wünschte, du wärst hier geblieben.“ Etwas anderes fiel ihr nicht ein. Schließlich war es das, was sie fühlte. Sie vermisste ihn schrecklich.
„Ich auch. Aber so war es besser.“
„Ich habe es dir nicht leicht gemacht.“ Sie war sich bewusst, wie schmal der Grat zwischen Leidenschaft und Wut in ihren Begegnungen stets war. „Wie oft habe ich dir vorgeworfen, mit einer anderen Frau zusammen zu sein.“
„Das würde ich nie tun, Maggie. Ich würde deine Gefühle nie absichtlich verletzen.“
„Danke, dass du das sagst.“ Tief im Herzen wusste sie, dass Luke ein ehrenhafter Mann war, doch sie wollte von ihm hören, dass sie ihm nicht gleichgültig war.
„Ich war auch eifersüchtig“, gestand er. „Und das war ich noch nie. Schließlich bin ich nie eine enge Beziehung eingegangen.“
„Das solltest du aber, Luke. Du brauchst jemanden.“ Du brauchst mich, dachte sie. Die Frau, die dich liebt. Die Frau, die jede Nacht von dir träumt. „Du solltest eine Frau und Kinder haben.“
Seine Antwort kam schnell. Zu schnell. „Ich eigne mich nicht zum Ehemann. Und ich wäre ein furchtbarer Vater.“
„Nein, das wärst du nicht.“ Maggie sah ihn vor sich, wie er ein Kind im Arm hielt und leise in der Sprache der Cherokee mit ihm sprach.
„Möchtest du Kinder haben?“
„Ja. Aber ich habe keinen ernsten Gedanken daran verschwendet, bis ich dich traf. Ich möchte Kinder mit dir haben, Luke. Überleg doch einmal, was für hübsche Kinder wir hätten.“ Sie blickte aus dem Fenster. Sie hatte die Fensterläden nicht geschlossen, sodass die Lichter der Stadt einfallen konnten. „Komm, lass uns ein Kind zeugen.“
Er schwieg einen Moment, und sie wusste, dass er sich vorstellte, Sex mit ihr zu haben und sich in ihr zu verströmen.
„Das dürfen wir nicht“, sagte er. „Du weißt, dass es nicht geht.“ Er stieß einen tiefen Seufzer aus. „Das hier ist komplett verrückt. Ich stehe um zwei Uhr morgens vor dem Kamin und spreche mit dir über Babys.“
„Ich dachte, du liegst im Bett.“
„Nein, ich bin zu rastlos, um mich hinzulegen.“
Sie stellte sich Luke vor dem Feuer vor. Die Flammen warfen goldenes Licht auf seine nackte Brust, seine Jeans hing tief auf den Hüften. Und seine Haare, diese pechschwarzen Haare, waren zerzaust, weil er sie ständig raufte.
Ihr wurde warm ums Herz. Der hartgesottene, abgeklärte Luke. Er hatte sie angerufen, weil er sie brauchte, weil er nicht allein schlafen wollte. „Geh ins Bett“, sagte sie und wünschte, sie könnte ihn in den Armen halten. „Und wir leisten uns Gesellschaft.“
„Okay.“ Sie hörte das Lächeln in seiner Stimme. „Aber den Dirty Talk musst du übernehmen.“
Sie lachte. Sie wusste, dass er es nicht ernst meinte. Sie würden nur kuscheln und auf den Regen lauschen.
Die Morgendämmerung schlich sich in Lukes Schlafzimmer, und er erwachte mit einem schnurlosen Telefon an seinem Ohr. Er lauschte auf das Freizeichen, hörte aber nichts als Stille. Er war immer noch mit Maggie verbunden, doch sie schlief.
Was letzte Nacht passiert war, erschien ihm intimer als Sex. Es war ein Liebeserlebnis in seiner reinsten, unschuldigsten Form gewesen. Und das, dachte er, als er sich aufsetzte und die Decke zurückschob, ist gefährlich.
„Maggie?“, flüsterte er und erinnerte sich an die Zärtlichkeiten, die sie getauscht hatten.
Komm, und lass uns ein Baby zeugen.
Einen Moment lang war er letzte Nacht versucht gewesen, es zu tun. Doch dann hatten seine Ängste wieder Oberhand gewonnen. Er konnte nicht den Rest seines Lebens damit verbringen, sich Sorgen um die Sicherheit seiner Kinder zu
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