Collection Baccara Band 0313
Elternteilen geliebt wurde.
Unwillkürlich griff sie an die Stelle zwischen ihren Brüsten, wo das Medaillon normalerweise hing, und stockte. Es war weg. Panisch zog sie den Jogginganzug, den sie an diesem Abend getragen hatte, aus dem Wäschekorb. Vielleicht hatte sich das Medaillon von ihrem Hals gelöst und in dem Jogginganzug verhakt. Dabei hatte sie den Verschluss der Kette gerade letztes Jahr reparieren lassen.
Als Jasmine das Schmuckstück im Haus nicht finden konnte, warf sie sich ihren Bademantel über und ging nach draußen, um den Weg zu ihrem Wagen abzusuchen. Schließlich schaute sie auch im Auto nach. Nichts. Der einzige Ort, wo die Kette noch sein konnte, war Wesley Brooks Grundstück. Bei dem Gedanken, dass das Medaillon in den Mülleimer gefallen sein könnte, war sie der Verzweiflung nahe.
Sie kehrte ins Haus zurück und lehnte sich gegen die Tür. Tränen standen ihr in den Augen. Das Medaillon bedeutete ihr unendlich viel, und jetzt war es verschwunden. Wenn es auf Wesley Brooks Grundstück lag, wie könnte sie es dann zurückbekommen? Nach dem, was Wesley Brooks heute Abend erlebt hatte, würde er sicher Vorkehrungen gegen Eindringlinge treffen und das Tor schließen, wenn er das nächste Mal sein Haus verließ.
Und was, wenn er das Medaillon fand? Würde er womöglich annehmen, dass es einer seiner Freundinnen gehörte? Vermutlich käme er nie auf den Gedanken, dass eine vermeintlich Obdachlose ein so wertvolles Teil besitzen könnte.
Jasmine ging durch den Raum und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Was sollte sie tun? Das Letzte, was sie wollte, war, Wesley Brooks noch einmal zu begegnen. Doch wie es schien, hatte sie keine andere Wahl.
Am nächsten Morgen stand Wesley auf seiner Terrasse und atmete die frische Luft ein. In der einen Hand hielt er eine Tasse Kaffee, in der anderen das Medaillon, das er in der Nacht zuvor gefunden hatte. Er runzelte die Stirn, als er das Schmuckstück eingehend betrachtete. Er war kein Experte, aber er hätte wetten können, dass die Kette ein Vermögen wert war. Er trank einen Schluck Kaffee. Es gab nur einen, der ihm hier weiterhelfen konnte. Bruce Crawford.
Bruce und er hatten sich vor ein paar Jahren kennengelernt. Der Mann war ein Experte für außergewöhnlichen Schmuck, und Wesley hatte das Gefühl, dass die Kette, die er in der Hand hielt, ein sehr seltenes Stück war. Er hatte die ganze Nacht darüber nachgedacht, warum ein obdachloser Mensch ein derart wertvolles Schmuckstück besaß und es nicht zu Geld machte, um sich etwas zu essen zu kaufen.
Als er das Medaillon öffnete, fand er die Antwort. Darin kam das Foto einer Frau zum Vorschein, die große Ähnlichkeit mit der Frau besaß, die seinen Müll durchwühlt hatte. Vermutlich war sie die Mutter der jungen Obdachlosen, und diese hatte das Medaillon aus Sentimentalität behalten. Er konnte nicht anders, als die Frau für ihre Willensstärke zu bewundern, und er war entschlossen, dafür zu sorgen, dass sie das Schmuckstück zurückbekam.
Er schüttelte den Kopf. Warum war es ihm so wichtig, die Frau wiederzusehen und sich davon zu überzeugen, dass es ihr gut ging? Unter seinen Augen lagen tiefe Schatten. Es war lange her, dass er wegen einer Frau eine schlaflose Nacht verbracht hatte. Doch die Unbekannte hatte etwas an sich gehabt, das ihn emotional tief berührte, auch wenn er nicht sagen konnte, was es war. Er konnte das Lächeln nicht vergessen, das ihre Lippen umspielt hatte, als er ihr etwas zu essen anbot. Was war passiert, dass sie ein so armseliges Dasein fristete?
Das Telefon klingelte, und Wesley ging zurück ins Haus. Nachdem er seine Tasse abgestellt hatte, nahm er den Anruf entgegen. „Ja?“
„Du hast doch nicht unser Kartenspiel morgen Abend vergessen, oder?“
Wesley lachte, als er Ian Danforths Stimme hörte. Ian war Abraham Danforths ältester Sohn und Jakes Cousin, denn Abraham und Harold Danforth waren Brüder. Als Abraham seine Kandidatur zum Senator erklärt hatte, hatte Ian die Leitung des Familienunternehmens Danforth & Danforth übernommen. Seit er Chef war, hatte er die Umsätze der Firma signifikant gesteigert, indem er einen neuen Geschäftszweig, den Kaffeeimport, in die Firma integriert hatte. Ian war außerdem stiller, aber gleichberechtigter Teilhaber in dem erfolgreichen Joint Venture seines jüngeren Bruders Adam und seines Cousins Jake – Danforth & Danforths exklusiver Kaffeehauskette D&D’s.
„Nein, habe ich nicht. Hast du mit Jake und den
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