Collection Baccara Band 0313
vorfahren. Ihr Gesicht verfinsterte sich, als er ausstieg. Reporter eilten auf ihn zu, um einen Kommentar zu bekommen. Ohne die vielen Fragen zu beantworten, die auf ihn einprasselten, ging er die Treppe des großen Herrenhauses hinauf zur Haustür.
Jasmine beobachtete ihn, und, als fühlte er die Hitze ihres Blicks, drehte er sich um und sah zu ihr herüber. Ihr Blick fiel sofort auf seine markanten Gesichtszüge, die dunklen Augen, die vollen Lippen und das energische Kinn. Sie atmete tief ein, und ihr Herz machte einen Satz, als sich ihre Blicke trafen. Er runzelte die Stirn, und sie fühlte seine Missbilligung bis in die Zehenspitzen.
Sie spürte aber auch noch etwas anderes. Hinter seinem Ärger empfand sie eine starke Anziehungskraft. Sie schluckte, als er ihrem Blick standhielt. Unfähig, sich zu bewegen. Einen Moment später drehte er sich um, öffnete die Tür und betrat das Herrenhaus.
„Ich habe das Gefühl, ihr beide kennt euch?“, stellte Brad grinsend fest und blickte sie über die Schulter an. Es war offensichtlich gewesen, dass Wesleys Blick nur ihr gegolten hatte.
Sie zuckte mit den Schultern und antwortete so emotionslos wie möglich: „Ja, wir sind uns schon ein paar Mal über den Weg gelaufen.“
„Und, was denkst du von ihm?“
Jasmine wollte am liebsten überhaupt nicht an ihn denken. Sie begegnete Brads Blick. „Ich denke, er ist … interessant.“
Ein paar Stunden später stand für Jasmine fest, dass Wesley Brooks nicht nur interessant war. Er entwickelte sich langsam zu einem echten Ärgernis. Selbst jetzt, als sie Lebensmittel einkaufte, stand er irgendwo in der Nähe und beobachtete sie.
„Haben Sie alles gefunden, was Sie benötigen?“, fragte die Frau an der Kasse.
„Ja, danke“, erwiderte Jasmine. Sie blickte über die Schulter und sah Wesley Brooks direkt hinter sich mit einer Ladung Spaghetti-Fertiggerichten für die Mikrowelle im Arm.
„Decken Sie sich mit Fertiggerichten ein, Mr Brooks?“, fragte sie, nachdem sie ihr Wechselgeld von der Kassiererin entgegengenommen hatte.
„Ja, und Sie mit Junkfood, wie ich sehe“, konterte er und blickte auf ihre Einkäufe: Snickers und eine große Dose Eiscreme mit Cookiestückchen. Außerdem eine Strumpfhose und eine Illustrierte.
„Das ist Nervennahrung.“ Ihr gefiel gar nicht, dass er sah, was sie gekauft hatte.
„Das hier auch.“ Er blickte auf die Uhr. „Ich hoffe, Sie haben Feierabend gemacht und sind auf dem Weg nach Hause.“
Sie zog eine Augenbraue hoch. „Und wenn nicht?“
„Dann muss ich Ihnen noch weiter durch die Gegend folgen.“
Sie wollte ihm sagen, dass er endlich damit aufhören und aus ihrem Leben verschwinden sollte. Doch sie durfte ihn auf keinen Fall verärgern. Dann würde sie ihr Medaillon nie wiedersehen.
„Müssen Sie nicht ein Unternehmen leiten?“
„Doch. Aber ich bin mein eigener Chef, und so kann ich mir die Zeit selbst einteilen.“
„Wie praktisch“, entgegnete sie schnippisch.
Er lächelte. „Ja, das finde ich auch.“
Jasmine runzelte die Stirn. Sie hatte Wesley seit der Pressekonferenz in Crofthaven nicht mehr gesehen. Martha Jones und Victoria Danforth waren innerhalb von zwei Jahren als vermisst gemeldet worden. Diese Tatsache hatte Jasmine argwöhnisch gemacht. Deshalb war sie nach der Pressekonferenz zur Bibliothek gefahren, wo sie in alten Zeitungsartikel über das Verschwinden der beiden Frauen recherchiert hatte. In der Bibliothek hatte sie dann beschlossen, auch nach Informationen über Abraham Danforths Gesellschaftsleben und die Frauen, die dazugehörten, zu suchen.
Entschlossen, sich auf keine weitere Unterhaltung mit Wesley Brooks einzulassen, nahm sie ihre Tüte und verließ den Laden. Sie trat auf einen gut beleuchteten Parkplatz. Als sie zu ihrem Wagen kam, bemerkte sie, dass Wesley direkt neben ihr geparkt hatte. Sie gab vor, ihm keine Aufmerksamkeit zu schenken, als er sich seinem Auto näherte.
„Sie haben auf der Pressekonferenz nicht so viele Fragen gestellt, wie ich erwartet hatte.“ Er packte seine Einkaufstüte auf den Rücksitz des Wagens. „Ich war beeindruckt.“
Sie starrte ihn an. „Freuen Sie sich nicht zu früh. Es wird noch anders kommen, vertrauen Sie mir.“
Wesley hielt ihrem Blick stand. „Genau das ist das Problem. Ich vertraue Ihnen nicht, Miss Carmody, und ich bezweifle, dass ich es jemals tun werde.“ Er öffnete die Wagentür. „Sie sollten nach Hause fahren, bevor Ihr Eis schmilzt.“
Ohne auf ihre Antwort zu
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