Collection Baccara Band 0313
hätte er …
Stopp. Um ehrlich zu sein, waren keine großen Gefühle im Spiel gewesen. Er hatte Gemma mehr gewollt als jede andere Frau – das war alles. Er hatte sie dabei erwischt, wie sie Drake geküsst hatte. Aus diesem Grund hatte er die Affäre beendet. Sie hatte sein Vertrauen missbraucht. Wenn sie seine Mutter damit in Verbindung brachte, klammerte sie sich an einen Strohhalm. Also warum, zum Teufel, hatte er ihr geglaubt, als sie beteuert hatte, nicht die Absicht zu haben, einen anderen Mann als ihn zu küssen? Obwohl es unglaublich war, dass er ihr das glaubte, tat er es.
Eines war offensichtlich: Während der vergangenen paar Wochen hatte er Seiten an Gemma wahrgenommen, die weit über den Sex hinausgingen. Er hatte sie als liebevolle Mutter sowie als verletzte und verratene Tochter kennengelernt. Sie war zu jedem freundlich – ob es Angestellte oder Leute waren, die sie im Park trafen. Sie kümmerte sich um die persönlichen Probleme eines Teenagers, obwohl sie genug eigene Sorgen hatte. Zudem war sie charmant, schön und amüsierte sich über die Faxen, die er mit seinem Sohn machte. Sie war eine Frau, mit der er zusammen sein wollte – im und außerhalb des Schlafzimmers. Zum ersten Mal hoffte er, dass ihre Ehe eine Chance hatte.
Sogar als Tate aus der Dusche kam und sich neben seine Frau ins Bett legte, dachte er noch über all das nach. Er zog sie an sich, sodass sie ihren Kopf an seine Brust schmiegen konnte. Wie aus heiterem Himmel glitt sie halb auf ihn, legte ein Bein über seine Oberschenkel und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss, genoss es, sie zu spüren. Aber ihm war klar, dass sie versuchte, ihm etwas zu sagen. „Gemma?“
„Ich bin da, Tate.“ Sie legte die Hände auf seine Brust, vertiefte den Kuss und fuhr mit der Hand über seinen Bauch. Bis sie dort angekommen war, wo sie fühlen konnte, wie hart er für sie war. „Ich gehe nirgendwohin.“ Sie bedeckte seinen Hals und seine Brust mit Küssen, während sie Stück für Stück weiter nach unten rutschte. Sie waren beide glücklich und ermattet, als sie schließlich fertig mit ihm war.
Und er wusste, was sie versucht hatte, ihm zu sagen. Nichts hielte sie davon ab, bei ihm zu bleiben.
Am Freitagabend, kurz bevor das Galadinner anlässlich der Preisverleihung anfing, zwickte Gemma sich. Zwischen ihr und Tate hatte sich etwas positiv verändert. Fast schien es, als vertraute er ihr tatsächlich. Natürlich war er noch immer davon überzeugt, dass sie vor zwei Jahren Drake gewollt hatte. Aber offenbar war er jetzt bereit, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Sie hoffte nur, dass Drake nicht auftauchte, um den Abend zu verderben. Als schließlich alle Stühle mit den geladenen Gästen besetzt waren – zu denen Tates angeblicher Freund anscheinend nicht zählte –, atmete sie erleichtert auf.
Jetzt, da sie sich entspannen konnte, fiel ihr auf, wie gut Darlene und Helen miteinander auskamen. Sie unterhielten sich wie alte Freundinnen. Die Aussprache hatte also Erfolg gehabt. Was für ein Glück. Sie hatte befürchtet, durch ihre Einmischung vielleicht für ein noch angespannteres Verhältnis zwischen den beiden Frauen gesorgt zu haben. Die schmale Vertrauensbasis, die sie und Tate inzwischen aufgebaut hatten, hätte Schaden genommen, wenn er das herausgefunden hätte.
„Hast du etwas damit zu tun?“, flüsterte Tate ihr ins Ohr, als er leicht irritiert beobachtete, wie herzlich seine Mutter und seine Großmutter miteinander umgingen.
Sie zuckte die Achsel. „Ich habe nur zugehört.“ Und das war wirklich alles, was sie getan hatte. Als er sie anerkennend anlächelte, fragte sie sich, ob er allmählich anfing, seiner Mutter zu verzeihen. Es war noch ein langer Weg, aber dennoch …
„Danke, Gemma.“ Er küsste sie zärtlich auf den Mund.
Sie war überrascht und von Liebe erfüllt. War es möglich, dass sich aus seiner Zuneigung mehr entwickelte? Nichts wünschte sie sich sehnlicher. Sie bemerkte, dass Darlene, Jonathan und Helen sie anlächelten und sich über den Kuss zu freuen schienen. Nur Bree wirkte verdutzt. Ihr hatte bisher wohl niemand erzählt, dass sich die Dinge in der Familie Chandler zum Besseren gewendet hatten.
Gemma war selbst perplex gewesen, als Helen sie bei der Ankunft im Ballsaal warmherzig begrüßt hatte. Zuerst hatte sie geglaubt, dass es nur Show wäre. Aber dann hatte Tates Großmutter mit ihr geredet, als wenn sie tatsächlich in der Familie willkommen wäre. Da hatte sie gewusst, dass
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