Collection Baccara Band 0313
sich betrogen, war verletzt und wütend. Sie konnte das nicht ertragen. Sie hatte Tate, den Mann, den sie liebte, erneut verloren. Und dieses Mal würde sie auch noch ihren Sohn verlieren. Sie wurde ohnmächtig.
8. KAPITEL
Einen Moment lang war Tate so fassungslos, dass er nicht in der Lage war, sich zu rühren, als seine Frau ohnmächtig auf den Teppich fiel. Er hatte die beiden schon wieder erwischt. Sie mussten verabredet haben, sich hier zu treffen. Wahrscheinlich dachten sie, dass es sicherer wäre, sich in der Öffentlichkeit zu begegnen.
Dann passierte etwas Merkwürdiges. Er bemerkte einen Anflug von Genugtuung auf Drakes Gesicht. Plötzlich war er völlig verunsichert. Er hatte nichts mehr von seinem besten Freund gehört, seitdem er vor der Hochzeit mit ihm telefoniert hatte. Wegen des Galadinners heute Abend hatte er keinen Kontakt zu ihm aufgenommen und deshalb sogar ein schlechtes Gewissen gehabt.
Und Gemma brauchte ihn.
Als er zu ihr ging, erfasste ihn ein sonderbares Gefühl. Sie war seine Frau. Kein anderer Mann sollte sie berühren. Wenn Drake wirklich etwas für Gemma empfände, würde er schon neben ihr knien. Verdammt, jemand, dem sie wirklich etwas bedeutete, hätte sie aufgefangen und nicht auf den Boden fallen lassen. Tate war mit einem Satz bei ihr und froh, dass sie wieder die Augen aufschlug, als sie sich aufzusetzen versuchte. Nur gut, dass Drake ihm aus dem Weg gegangen war. Sonst hätte er seinem besten Freund den Kopf abgerissen, weil er es zugelassen hatte, dass sie hingefallen war. „Gemma?“ Er setzte sie so hin, dass sie sich an ihn lehnen konnte.
„Alles in Ordnung.“
Er sah ihr ins Gesicht. Sie bekam wieder etwas Farbe, wirkte aber total aufgewühlt und sehr aufgeregt. „Du brauchst einen Arzt.“
Sie versuchte aufzustehen. „Mir geht es gut.“
Tate legte ihr den Arm fester um die Schultern. „Nein, bleib noch einen Moment hier sitzen.“
„Tut mir leid“, sagte Drake schnell. „Ich wollte nicht auf diese Weise mit Gemma zusammentreffen.“
Tate spürte, wie Gemmas Körper unter Anspannung geriet. Zum ersten Mal hörten sich Drakes Worte für ihn unehrlich an. Dennoch gelang es ihm, sich zu beherrschen. Sein bester Freund sollte ihm seine Gedanken keinesfalls anmerken.
„Gibt es etwas, das ich tun kann?“, fragte Drake.
Tate fühlte, wie Gemma ein Schauer über den Rücken lief. Aber nicht, weil sie den anderen Mann wollte – ganz im Gegenteil. „Kannst du in den Ballsaal gehen und meiner Familie sagen, was passiert ist?“ Zumindest würden sie Drake dadurch loswerden. „Ich rufe Clive an, damit er uns abholt. Ich bringe Gemma nach Hause.“
„Sicher. Sofort. Mach dir keine Sorgen.“ Bei diesen Worten drehte er sich um und ging weg.
Tate sah ihm nach. Die selbstgefällige Körperhaltung seines Freundes ließ ihn frösteln.
„Es ist nicht das, was du denkst, Tate.“
Er schaute in Gemmas besorgtes Gesicht und wusste, dass sie dachte, er sei wütend auf sie. Verdammt, er war nicht sicher, ob er das nicht war. Tief drinnen war er sicherlich wütend auf jemanden. Dann zuckte sie zusammen, als wenn sie erwartete, verletzt zu werden. Hatte Drake ihr das angetan? Oder er selbst?
„Komm.“ Er half ihr auf die Füße. „Wir sehen uns nach einem Platz um, wo du dich hinsetzen kannst.“ Im nächsten Flur entdeckten sie einen kleinen Sitzbereich. Er nahm sein Handy, rief Clive an und war froh, dass der sich ganz in der Nähe aufhielt und in wenigen Minuten bei ihnen sein konnte.
Im nächsten Moment lief Bree eilig auf sie zu. „Was ist passiert? Drake hat gesagt, dass Gemma ohnmächtig geworden ist.“
„Das stimmt. Aber jetzt ist sie wieder okay.“
„Gut.“ Bree machte einen erleichterten Eindruck.
Tate musste zugeben, dass ihn der besorgte Gesichtsausdruck seiner Schwester überraschte. In den vergangenen Wochen war sie nicht gerade freundlich zu Gemma gewesen. „Die ganze Aufregung heute Abend war wohl ein bisschen zu viel für sie“, erklärte er. „Ich bringe sie nach Hause.“
„Möchtest du, dass ich mitkomme? Mom und Dad tanzen, und Großmutter unterhält sich blendend mit einigen alten Freunden. Aber ich habe nichts dagegen, früher zu gehen.“
„Danke. Aber das ist nicht nötig. Sag den anderen bitte Bescheid, ja? Ich möchte nicht, dass Gemma gestört wird, wenn wir zu Hause sind. Sie geht dann sofort ins Bett.“
„Sicher.“ Sie wollte weggehen.
„Bree?“, stoppte Gemma sie. „Danke.“
„Nichts zu danken“,
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