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Collection Baccara Band 0313

Collection Baccara Band 0313

Titel: Collection Baccara Band 0313 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RACHEL BAILEY BRENDA JACKSON MAXINE SULLIVAN
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das, was du in meinen Armen empfunden hast, nicht gegeben hätte.“
    Allein bei der Erinnerung an die Nacht auf der Jacht wurde es April ganz heiß, und ihre Haut prickelte. Seth brauchte sie nur zu berühren, um sie zu entflammen. „Das leugne ich ja gar nicht, aber wo hört die Leidenschaft auf, und wo beginnt die Berechnung? Bist du in der Lage, zwischen den beiden überhaupt noch zu unterscheiden?“
    Er schloss die Hände so fest ums Geländer, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. „Nein, nicht immer“, gestand er angespannt.
    Sie hatte nichts anderes erwartet, trotzdem trafen sie seine Worte unerwartet hart. „Ich reise morgen früh ab, Seth“, sagte sie so sanft wie möglich. Sie wollte nicht, spitz oder anklagend klingen. „Es wäre besser gewesen, den Rat der Ärzte zu befolgen und gleich nach Hause zurückzukehren. Das hole ich jetzt nach.“
    Er wirkte wie erstarrt. „Es gibt keinen Grund für dich abzureisen.“
    „Seth …“
    „Du hast ja recht“, unterbrach er sie abrupt. „Es ist wohl wirklich besser, du gehst. Auch auf die Gefahr hin, dass ich es später bereue.“
    April musste ihre ganze Willenskraft aufbieten, sich nicht in seine Arme zu werfen. Sie trat einen Schritt zurück. „Wegen des Hotels bleiben wir in Verbindung. Ich verspreche dir, ich werde mein Bestes tun, um gesund zu werden.“
    „Das bezweifle ich nicht.“ Er lächelte traurig. „Meine Anwälte werden dich auf dem Laufenden halten, was die Überprüfung des Vertrags zwischen dir und Jesse betrifft.“
    „Danke, das ist okay für mich.“ Sie nahm seine Jacke von den Schultern und hielt sie ihm hin. Ohne darauf zu achten, legte er seine Hand auf ihre.
    „Darf ich dir noch einen Rat mit auf den Weg geben?“
    „Natürlich.“
    Er nahm seine Jacke und warf sie sich lässig über die Schulter, ohne ihre Hand loszulassen. „Betrachte alles, was deine Mutter sagt, mit einer gesunden Portion Misstrauen. Ihre Neutralität scheint mir doch ziemlich getrübt durch die fünfzehn Prozent Anteil an deinen Gewinneinnahmen. Pass einfach gut auf dich auf, ja?“ Er drückte ihre Hand.
    Statt zu antworten, nickte sie nur knapp. Ironischerweise hatte ihre Mutter ihr heute Morgen einen ähnlichen Rat gegeben, nämlich Seth nicht zu trauen. Fest stand nur eins: Jeder um sie herum verfolgte seine eigenen Pläne. Sie war also ganz auf sich selbst gestellt.
    „Wann reist du ab?“, wollte er wissen.
    „Morgen, gleich nach dem Frühstück.“ Sie war kaum in der Lage, ein Wort herauszubringen, so elend fühlte sie sich. „Ich glaube nicht, dass wir uns noch mal sehen.“
    „Ich wünsche dir alles Gute, April“, verabschiedete er sich mit rauer Stimme. Dann zog er sie mit einem leisen Stöhnen an sich und hielt sie einfach nur fest.
    Nach einer Ewigkeit, wie es ihr erschien, riss sie sich von ihm los und rannte die Treppe hinunter.
    Bloß weg von hier, bevor er ihre Tränen sah.
    Seth umfasste sein Whiskyglas fester, während er wie in so vielen Nächten zuvor einfach nur dasaß und der Musik von nebenan lauschte. Es war bereits ein Uhr, und er sollte eigentlich schlafen, genau wie April. Doch daran war gar nicht zu denken, jedenfalls, was ihn betraf.
    Er konnte immer noch nicht fassen, dass er sie wirklich hatte gehen lassen. Dort oben im Leuchtturm hatte er schon die Worte auf den Lippen gehabt, die sie überzeugen sollten zu bleiben, bis sie vollständig gesund war. Aber dann hatte er sich besonnen. Er verstand, dass sie gehen musste. Sie bedeutete ihm zu viel, um sie zurückzuhalten.
    Aber wo hört die Leidenschaft auf, und wo beginnt die Berechnung? Bist du in der Lage, zwischen den beiden überhaupt noch zu unterscheiden? Ihre Worte gingen ihm nicht aus dem Kopf. April hatte ja recht – schon vor langer Zeit hatte er aufgehört, seine Motive zu hinterfragen. Sie verdiente etwas Besseres. Er würde das Hotel zurückbekommen, aber nicht, indem er sie benutzte.
    Er stürzte den Rest seines Scotchs in einem Zug hinunter und schloss die Augen, versuchte, sich auf etwas anderes zu konzentrieren als diese leicht heisere Stimme von nebenan, die jetzt wieder ein melancholisches Stück über Liebe und Verlust sang. Es lag so viel Gefühl in ihrer Stimme, dass er sich fragte, ob sie ähnlich empfand wie er. Fand auch sie vor Verlangen keine Ruhe?
    Einem plötzlichen Impuls folgend sprang er auf und ging zur Zwischentür. Er zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde, dann drehte er den Knauf und stieß die Tür auf. Da saß sie

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