Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Collection Baccara Band 0313

Collection Baccara Band 0313

Titel: Collection Baccara Band 0313 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RACHEL BAILEY BRENDA JACKSON MAXINE SULLIVAN
Vom Netzwerk:
der hageren Frau, maskenhaft und unecht. „Der Wagen steht schon bereit.“
    April holte tief Luft, um sich für die unausweichliche Konfrontation zu wappnen. Die Ereignisse der vergangenen Wochen hatten sie stärker gemacht, selbstbewusster. Ganz auf sich allein zurückgeworfen, ohne Erinnerung an die Vergangenheit, hatte sie zu sich gefunden, hatte ihre Liebe zur Musik wiederentdeckt.
    Sie spürte, dass Seth hinter ihr stand, bereit, sie zu unterstützen. Doch das hier würde sie allein durchstehen.
    „Ich habe Gerald an dem Tag gefeuert, als der Unfall passiert ist“, erklärte sie ruhig. „Wir werden ihn also weder heute noch sonst irgendwann treffen. Aber das weißt du ja.“
    „Eine harte Zeit liegt hinter dir, Darling.“ Mrs Fairchilds Stimme klang mitfühlend, doch ihre Augen blickten kalt. „Keine Sorge, Gerald hat es nicht persönlich genommen. Warten wir ein bisschen, bis du dich erholt hast. Dann besprechen wir das.“
    „Ich erinnere mich an alles , Mutter.“ Es ging um weit mehr als um die Entlassung ihres Agenten. Hier standen ihr Leben, ihre Zukunft auf dem Spiel.
    Seht stellte sich neben sie und legte ihr die Hand auf den Rücken. „Sag, was war los?“
    April hielt den Blick unverwandt auf ihre Mutter gerichtet. „Ich habe meine Karriere als Sängerin beendet, komplett. Und ich habe meinen Agenten gefeuert, der mich gnadenlos angetrieben hat, obwohl ich ihm sagte, ich wolle kürzertreten. Übrigens, ich brauche auch keine Managerin mehr.“
    Es entstand eine Pause, während der keiner sprach oder sich rührte. Die einzigen Geräusche waren der Wind und das Tosen des Meeres.
    „Du hast deine Mutter gefeuert.“ Seth fing allmählich an zu begreifen.
    „Darling, du warst völlig ausgebrannt.“ Die Stimme ihrer Mutter nahm jetzt einen verzweifelten Unterton an. „Wir fahren nach Hause, wo du in Ruhe gesund werden kannst.“
    „Ich bin gesund, und ich komme nicht mit.“ Eine Spur versöhnlicher fügte April hinzu: „Tut mir leid, dass dein Job von mir abhängt. Aber ich kann nicht dir zuliebe weiter an einer Karriere arbeiten, die mich kaputtmacht. Eigentlich hätte ich gehofft, dass du dafür Verständnis hast.“
    Traurig musste sie sich eingestehen, dass ihre Mutter nicht das Beste für sie wollte. Das kam wohl dabei raus, wenn die Grenze zwischen familiären und geschäftlichen Interessen sich verwischte.
    Mrs Fairchild warf Seth einen vernichtenden Blick zu. „Müssen wir das unbedingt vor einem Fremden austragen? Das ist doch eine Familienangelegenheit.“
    April seufzte frustriert. War Familie nicht dazu da, einem den Rücken zu stärken? In ihrem Leben hatte es nur wenige Menschen gegeben, die sie wirklich unterstützt hatten: ihren Vater, ihren Freund Emerson. Seth. Trotz ihrer gegensätzlichen Interessen, was das Lighthouse Hotel betraf, hätte sie ihm sogar ihr Leben anvertraut. Oder – ihr Magen zog sich zusammen – war sie jetzt drauf und dran, schon wieder die Grenze zwischen Geschäft und Privatleben zu verwischen, so wie es jahrelang mit ihrer Mutter geschehen war?
    Doch jetzt war nicht der richtige Moment, diese Frage zu klären. Abweisend verschränkte sie die Arme und begegnete dem Blick ihrer Mutter. „Da bin ich anderer Meinung. Es geht hier nicht um die Familie, sondern um meine Karriere. Daraus hast du genug Profit gezogen, um dir ein komfortables Leben zu ermöglichen. Höchste Zeit, getrennter Wege zu gehen. Sobald wir unsere Geschäftsbeziehung gelöst haben, können wir ja mal über unsere Mutter-Tochter-Beziehung sprechen.“
    Das künstliche Lächeln ihrer Mutter verschwand. Zurück blieb ein kalter, mitleidsloser Zug um ihre schmalen Lippen. „Du liebst den Ruhm. Das war es, was du immer gewollt hast.“
    „Entscheidungen, die ich mit dreizehn getroffen habe, dürfen nicht mein ganzes weiteres Leben diktieren. Von heute an entscheide ich neu.“
    Der versteinerte Ausdruck auf dem Gesicht ihrer Mutter zeigte, dass sie endlich begriff. Bekümmert schüttelte Mrs Fairchild den Kopf. „Ruf mich an, wenn du wieder zu Verstand gekommen bist.“ Damit machte sie auf dem Absatz kehrt und marschierte in Richtung des wartenden Wagens.
    Aprils Knie drohten unter ihr nachzugeben, und Seth zog sie in die Arme, um sie zu stützen. „Möchtest du das wirklich so?“
    Düster blickte sie dem Wagen hinterher, bis dieser hinter einer Kurve verschwunden war. „Im Moment bin ich mir gar keiner Sache sicher. Aber ja, dieser Schnitt war nötig. Ich muss endlich auf

Weitere Kostenlose Bücher