Collection Baccara Band 0314
besessen, die nächste Schlacht zu gewinnen. Dieses Mal eine politische, keine militärische. Er würde seine Energie nicht an eine Frau verschwenden. Glauben Sie mir, ich kenne ihn.“ Ein Hauch von Verbitterung schwang in seiner Stimme mit. „Der Mann lässt sich von nichts ablenken, wenn er sich ein Ziel gesetzt hat.“
„Es wäre nicht das erste Mal, dass Politiker und die Frauen, die sie umgeben, im selben Bett landen.“
„Sie wissen nicht, wovon Sie reden“, knurrte Ian. „Nicola und Dad … das ist einfach lächerlich.“
„Wenn Sie meinen.“ Katie schaute aus dem getönten Seitenfenster, damit Ian ihr Lächeln nicht sehen konnte.
Es war so einfach, ihn auf die Palme zu bringen. Und machte so viel Spaß. Fast so viel, wie ihre Brüder zu ärgern, als sie noch Kinder waren. Nur dass er ihr zur Strafe nicht die Puppe wegnahm.
Sie betrachtete ihn aus den Augenwinkeln. Er war groß und muskulös. Vermutlich hielt er sich im Fitnessstudio in Form.
Genau wie ihr Vater. In dem Haus, das Tyler Fortune für seine Familie erbaut hatte, gab es einen gut ausgestatteten Fitnessraum mit Blick auf das heilige Land der Indianer, wo er und ihre Mutter sich verliebt hatten.
Sie erinnerte sich vage an eine Legende, die von einer geheimnisvollen Höhle erzählte, in der die Seelen von Liebenden eins wurden. Und auch die Körper, wie sie vermutete. Es hatte sich alles sehr romantisch angehört.
Sie fragte sich, ob auch Ian eine romantische Ader hatte. Mit seinem lockigen braunen Haar und den tief liegenden Augen war er ein sehr attraktiver Mann. Seine Lippen waren voll und sinnlich und zogen ihre Blicke an, als könnte aus diesem Mund unerwartet etwas Wundervolles kommen. Vielleicht Worte, die auf geheimnisvolle Weise ihr Leben veränderten.
„Eigentlich schade, dass sich nichts zwischen ihnen abspielt. Sie würden ein schönes Paar abgeben.“ Katie seufzte. Dann neigte sie den Kopf und betrachtete Ian eingehend. „Sie sehen aus wie Ihr Vater.“
„Finden Sie?“
„Ja. Die Augenpartie. Und Ihre Statur. In gewisser Weise auch die Gestik.“
Er lachte. „Das kann ich mir nicht vorstellen. Er war viel zu selten da, als dass sein Habitus auf mich abgefärbt haben könnte.“
„Er war in seiner Militärzeit viel unterwegs?“
Ian nickte. „Und danach auch. Eigentlich hat mein Onkel uns großgezogen. Nach dem Tod meiner Mutter hat uns unser alter Herr ins Internat gesteckt. Und die Ferien haben wir fast immer bei der Familie meines Onkels verbracht.“
„Das tut mir leid“, murmelte sie.
Sie konnte sich nicht vorstellen, wie es war, ohne enge Familienbindung aufzuwachsen. Und trotzdem war sie nun hier, hatte sich bewusst von denen getrennt, die sie liebte und von denen sie geliebt wurde. Merkwürdig, dachte sie, denn sie schätzte ihre Familie sehr. Doch irgendetwas tief in ihr trieb sie, sich ein eigenes Leben aufzubauen.
„Es muss schwer gewesen sein, ohne Ihre Eltern.“
Er zuckte mit den Schultern, doch ein tief sitzender Schmerz verdunkelte seinen Blick. „Das ist Vergangenheit.“
Wirklich, Ian? dachte sie.
„Außerdem hatten wir viel Spaß zusammen – meine Geschwister und unsere Cousins und Cousinen. Bis zum heutigen Tag sind wir eine große, laute Familie, wenn wir alle zusammenkommen.“ Er lächelte, als wollte er zeigen, dass er sich mit seiner Vergangenheit versöhnt hatte.
„Schön.“ Sie entschied, nichts mehr zu dem Thema zu sagen, denn sie spürte, dass er sich selbst etwas vormachte. Das fröhliche Leben im Haus seines Onkels war kein Ersatz für eine enge Beziehung zu seinem Vater gewesen, die er niemals gehabt hatte.
Kaum waren sie zurück im Büro, schrieb Katie das Protokoll. Ian machte sich auf den Weg in die Personalabteilung. Holly blickte auf und lächelte, als er ihr Büro betrat.
„Nun, wie klappt es mit ihr, Ian?“
„So lala.“
Holly schien überrascht. „Sie mögen Katie nicht? Sie machte mir einen sehr sympathischen Eindruck. Und auch einen intelligenten.“
„Das ist es nicht.“ Er suchte nach einer vernünftig klingenden Erklärung. „Ich denke, sie ist für den Job überqualifiziert.“
„Viele Collegeabsolventen jobben vorübergehend, um sich langsam ins Berufsleben vorzutasten.“
„Das weiß ich.“ Er fuhr sich durch die Haare und lief vor Hollys Schreibtisch auf und ab. Er konnte das verzweifelte Bedürfnis, Abstand zwischen Katie und sich zu bringen, auch nicht erklären. „Vielleicht habe ich einfach Probleme mit ihrer
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