Collection Baccara Band 0314
seiner Brust war überaus unangenehm. Nach all der Zeit, die inzwischen vergangen war, hätte das quälende Schuldgefühl in seinem Herzen doch allmählich nachlassen müssen. Wie konnte es sein, dass er neben seinem Job als Boss eines milliardenschweren Unternehmens immer noch Zeit fand, sich für den Verrat an Tamera Stevens schuldig zu fühlen? Es stimmte schon, er hatte immer nach vorn gesehen, nie zurück. Trotzdem war er nicht glücklich über die Art und Weise, mit der er damals eine innig geliebte Person behandelt hatte.
Victor Lawson hatte dem Berg von Schuldgefühlen nun noch eins draufgesetzt, indem er die Bombe hatte platzen lassen, dass zwei Architekturbüros kooperieren sollten. Und nicht nur das, er hatte sogar explizit verlangt, dass Tamera und Cole selbst die Planungen für das Hotel durchführen sollten. Ohne Assistenten, ohne Bauingenieure – nur die beiden Firmenchefs.
Das Schicksal war unberechenbar.
„Was gibt es?“
Auch nachdem sein Zwillingsbruder Zach hereingekommen war, tigerte Cole weiter auf und ab.
„Wir haben den Lawson-Auftrag“, erklärte Cole ihm, während er aus dem Fenster über den Hafen blickte und sich wünschte, er könnte draußen auf seiner Jacht sein.
„Und deinem munteren Ton entnehme ich, dass du es von ganzem Herzen verabscheust, millionenschwere Verträge mit dem größten Wirtschaftsmogul der Welt zu schließen.“
Cole warf ihm einen Blick über die Schulter zu. „Schenk dir deinen Sarkasmus. Wir müssen mit einem anderen Architekturbüro zusammenarbeiten.“
Jetzt horchte Zach auf. „Mit wem?“
Cole wandte sich wieder der Schönheit der See zu. „Mit der Stevens-Gruppe“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
„Mit Walter Stevens? Du hasst den Typen!“
Das war eine ziemliche Untertreibung. Wer würde nicht den Mann hassen, der einem gedroht hatte, seine Zukunft zu zerstören, nur weil er sich in dessen Tochter verliebt hatte?
„Es ist ein wenig komplizierter“, seufzte Cole, drehte sich um und setzte sich auf die Kante des Fensterbrettes. „Walter hat aus irgendeinem Grund nichts mit diesem Projekt zu tun.“
„Sondern Tamera.“
Cole nickte, und Zach pfiff leise durch die Zähne.
„Möchtest du, dass ich das Projekt übernehme?“, fragte Zach. „Mir macht es nichts aus, mit ihr zu arbeiten. In Anbetracht der Umstände wäre es vielleicht das Beste.“
Der Gedanke war zwar verlockend, aber Cole dachte nicht daran, klein beizugeben. „Nein, ich muss das schon selbst machen.“
„Das kann doch nicht dein Ernst sein“, erwiderte Zach. „Wie lange ist das jetzt her? Elf Jahre? Sie wird nicht mehr dieselbe Person sein, in die du dich damals verliebt hast, Cole, glaub mir.“
Das ließ sich nicht bestreiten. Und Zach war Experte auf diesem Gebiet. Seine Ehe war kaum besiegelt gewesen, als seine Frau ihn auch schon wegen eines anderen Mannes verlassen hatte. Doch Cole ging es nicht um Liebe. Vielmehr wollte er Walter Stevens beweisen, dass er dessen heiß geliebter Firma und Tochter durchaus ebenbürtig war. Die Kooperation der beiden Firmen für dieses Projekt war im Grunde Gold wert. Es war genau die Gelegenheit, auf die er gewartet hatte, um Walter Stevens zu zeigen, dass er inzwischen genauso mächtig, wenn nicht sogar mächtiger als der alte Herr war.
„Was hast du jetzt vor?“, fragte Zach und lehnte sich an den Rand des Schreibtisches. „Wirst du ihr endlich sagen, dass dich ihr Vater damals massiv unter Druck gesetzt hat?“
„Nein. Abgesehen davon, dass sie es mir nicht glauben würde, haben wir uns inzwischen beide weiterentwickelt.“ In seinem Kopf wirbelten Unmengen von Gedanken und Ideen durcheinander. „Wobei ich allerdings zugeben muss, dass sie die Frau mit dem größten Sex-Appeal ist, den ich je erlebt habe. Und wer weiß? Vielleicht stimmt die Chemie ja noch zwischen uns. Die kommenden Monate werden mit Sicherheit höchst interessant.“
Zach stieß ein amüsiertes Lachen aus. „Und wenn sie doch nur das typische verwöhnte Mädchen aus reichem Haus ist, das in die viel zu großen Fußstapfen seines Vaters getreten ist?“
Cole überlegte kurz. „Möglich, aber ich will nichts anderes von Tamera, als dass sie bei diesem Projekt konstruktiv mit mir zusammenarbeitet. Außerdem wirkt sie noch immer sehr süß und unschuldig. Überhaupt nicht wie Walter.“
„Das Süße und Unschuldige ist ihr wahrscheinlich vergangen, als du ihr Herz mit Füßen getreten hast“, bemerkte Zach, als
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